„Klangfrühling Burg Schlaining 2017“ präsentiert
sich jung, vielstimmig und interdisziplinär
Schlaining/Eisenstadt (blms) - Der „Klangfrühling Burg Schlaining“ geht vom 23. - 28. Mai 2017 über
die Bühne. Neo-Intendant Gerhard Krammer hat für das diesjährige Festival ein buntes Programm auf
die Beine gestellt, das neben hochkarätigen musikalischen Darbietungen auch ein Wirtshaussingen, Vernissagen,
Diskussionsveranstaltungen und eine Fotoausstellung bietet und dabei alle fünf Ortsteile von Schlaining miteinbezieht.
„Gerhard Krammer hat bereits in kurzer Zeit dem Klangfrühling Schlaining seine ganz persönliche Handschrift
aufgetragen. Über das großartige musikalische Programm hinaus wird es in dieser Form hier noch nie zu
hören gewesene Bereiche und Aktivitäten geben, die den Klangfrühling zu einer noch wichtigeren Säule
für den Ort und für die Region Südburgenland werden lassen“, erklärte Kulturlandesrat Helmut
Bieler bei der Präsentation des Programms am 24.02. in Schlaining.
Krammer setzt verstärkt auf ein Programm, das den Ort und die Region mit einbezieht und durch gezielte Impulse
neue Zielgruppen anspricht: "Wir wollen hinausgehen in die Orte, und wir wollen verstärkt auch heimische
Künstler einbinden". Hauptspielstätte des „Klangfrühling“ ist die Burg Schlaining, wo neben
dem Granarium erstmals auch weitere Räume schrittweise eingebunden werden sollen und die Gäste die Vielfalt
der Anlage erleben lassen – so werden etwa die „Engelssäle“ für Spezialkonzerte und Präsentationen
geöffnet. Spezifikum des „Klangfrühlings“ soll die Musik des Barock sein, die eine Verbindung mit zeitgenössischer
Musiksprache eingehen soll.
18 Veranstaltungen wird es beim heurigen Klangfrühling geben, einige „side events“ finden in den fünf
Ortsteilen von Stadtschlaining statt. Den Fokus legt Krammer 2017 auf Italien. Den Auftakt bildet am 23. Mai die
Präsentation der Skulptur „Klangfelsen“ des aus dem Ort stammenden Künstlers Talos Kedl beim Bergbaumuseum
im Ortsteil Goberling, begleitet vom „Ensemble QuartArt“. „I solisti della Fenice“ werden beim Eröffnungskonzert
Werke von Beethoven, Verdi, Messner und Puccini zur Aufführung bringen, und am 24. Mai spielt das Klavierduo
„Önder“ Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ auf zwei Klavieren.
Literarischen Genuss verspricht am 25. Mai die Matinée mit einer Lesung von Ausschnitten von Mozarts „Eine
italienische Hochzeit“ durch die Publikumslieblinge Wolfgang Böck und Karl Kanitsch, begleitet vom Ensemble
Cafe San Marco, das die schönsten Melodien aus „Le Nozze die Figaro“ beisteuert. Ein kulinarisches Fest erwartet
die Gäste zu Mittag im Burg-Innenhof, bei Schlechtwetter im Rittersaal oder Hotel: Ein kulinarisches Duett
Österreich – Italien bringt auch die Gaumen zum Klingen. Unter dem Titel „Große Solisten“ präsentieren
am Abend Helmut Hödl, Roberto Giaccaglia und Stefano Pratissoli Werke von Dragonetti, Mozart, Vivaldi und
Helmut Hödl (Uraufführung). Der aus Oberwart stammende Hödl ist Soloklarinettist an der Wiener Volksoper
und Professor für Klarinette am Haydn Konservatorium in Eisenstadt.
„Mazel tov“ heißt es am 26. Mai, wenn „The Minimal Klezmer“, ein junges Jazzensemble aus Venedig, aufspielen
und Erwin Steinhauer dazu venezianische und jiddische Märchen und Witze zum Besten gibt. Erstmals zum Klangfrühling
zu erleben sind danach „La Frattola“ und das Glasharmonikaduo Schönfeldinger in den einzigartigen Engelssälen.
Wirtshaussingen steht am Samstag, 27. Mai, am Nachmittag im Gasthaus Baier in Drumling am Programm, das Abendprogramm
bestreiten Constantin Bischieru, der burgenländische Künstler Michael Postmann, der hier sein Debut gibt,
und das xQuartet mit einem musikalischen Streifzug von Vivaldi über Brunetti bis Lady Gaga. „Evviva il vino“
lautet das Motto ab 22 Uhr in den Innenhöfen – mit Musik und Weins. Den Abschluss bilden am Sonntag, 28. Mai,
ein Gottesdienst in der Pfarre Neumarkt i.T. und um 11 Uhr ein Konzert für den Frieden mit dem Ensemble Klangfrühling
2017.
Ergänzend gibt es eine Fotoausstellung in der Synagoge von Stadtschlaining mit Fotos aus dem Ghetto von Venedig,
das im Vorjahr sein 500 Jahr-Jubiläum begangen hat, sowie einen Fotowettbewerb, zu dem TeilnehmerInnen aus
dem Burgenland, aber auch aus dem Ausland eingeladen sind. Auf ihre Kosten kommen auch junge Besucher: Mit Unterstützung
der Kulturabteilung und des Landesschulrats in Zusammenarbeit mit dem Burgenländischen Volksliedwerk werden
am 22. Mai, vor dem Eröffnungstag, SchülerInnen zu einem Schulkonzert auf die Burg Schlaining geladen.
Es erwartet sie eine Reise mit Musik mit dem Streichquartett xQuartett, dem Ensemble La Frattola, die auf Originalinstrumenten
des 15. und 16. Jahrhunderts spielen.
„Vernetzung in der Gegenwart schafft Chancen für die Zukunft. Der Klangfrühling ist ein solches Beispiel
dafür“, so Bieler abschließend.
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