List Förderpreis 2017: Was darf
 Autofahren in Zukunft kosten?

 

erstellt am
27. 02. 17
13:00 MEZ

E-Mobilität könnte Revolution der Kraftfahrzeugbesteuerung auslösen - Kostenwahrheit für Landstraßen - und Autobahnnutzung - GPS Systeme in Europa und USA bereits im Praxistest
Wien (list-group) - In der Diskussion um Elektroautos und den teilweisen Ersatz der Mineralölsteuer liefert die Wissenschaft neue Grundlagen für verkehrspolitische Grundsatzentscheidungen. Moderne Technik ermöglicht es nämlich, für die Benützung von Straßen eine viel exaktere Kosten/Nutzenrechnung als bisher anzustellen.

Der Förderpreis der List Group geht 2017 an Julian Pöll. Der Preisträger beschreibt in seiner am Fachbereich Verkehrssystemplanung an der Technischen Universität Wien verfaßten Diplomarbeit "Mobility Pricing als potenzieller Problemlösungsansatz im Straßenverkehr" diesbezügliche Pilotversuche und Forschungsprojekte in Belgien, der Schweiz, Dänemark, Österreich, den USA und den Niederlanden. Das Ziel: Mineralölsteuer, Autobahngebühren und Mauten könnten, wenn der Gesetzgeber will, in Zukunft nach dem Prinzip der Kostenwahrheit durch einheitliche, an der Fahrleistung bemessene Straßenbenutzungstarife ersetzt werden. Der Vorteil: Der Verkehrsteilnehmer wird nur dann besteuert, wenn er Verkehrsflächen nutzt - aber nicht, wenn das Auto in der Garage steht. Das GPS - System erlaubt die präzise Erfassung der zurückgelegten Strecken.

Gesetzgeber könnten so ihr Straßenverkehrs - Steueraufkommen unabhängig vom Antrieb (Diesel, Benzin, Gas- oder Elektromotor) gleich halten und außerdem mit nach Tageszeiten abgestuften Tarifen den Verkehrsfluß zwischen Autobahnen, Nebenstraßen und Innenstädten optimieren.

Onlinehandel: Retouren - Boom

Eine Anerkennung im Rahmen des List Förderpreises sprach die Jury Alessandra Angelini BSc zu: Sie befaßte sich in ihrer Diplomarbeit "Reaktives Retourenmanagement" am Fachbereich Verkehrssystemplanung der Technischen Universität Wien mit praktischen Lösungen für die aus dem boomenden Online - Handel resultierende Zustell - und Retourenlawine. So senden 29 Prozent (!) der Konsumenten online bestellte Kleider und Schuhe wieder an den Absender zurück, bei anderen Produkten liegen die Retourenquoten zwischen 12 und 16 Prozent. Angelini stellt die verschiedenen Logistiksysteme - z.B. Paketshops, öffentliche Boxen und klassische Hauzustellung - mit Vor- und Nachteilen einander gegenüber.

Quartiersgaragen statt Laterndlparkplatz
Mit der Wirtschaftlichkeit sogenannter Quartiersgaragen - eine Sammelgarage für die Bewohner eines ganzen Stadtteils - befasste sich Maximilian Birk. Für seine Master - Thesis " Quartiersgaragen als Instrument des Parkraummanagements in Bestandsquartieren am Beispiel Elsässer Platz in Wiesbaden" am Studiengang Umweltmanagement und Stadtplanung, Fachbereich Architektur und Bauingenieurswesen der Hochschule RheinMain, sprach die Jury ebenfalls eine Anerkennung aus. Die Arbeit analysiert die Parkraumsituation um den Elsässer Platz in Wiesbaden, vergleicht Parkgebühren und Finanzierungsmodelle in Deutschland und Österreich und kommt zu dem Schluß, daß der Bau einer derartigen Garage für die Bewohner des Viertels praktisch zur Gänze von der Stadt Wiesbaden finanziert werden müßte, um für die Bewohner ausreichend attraktiv zu sein.

Die List Group
Die List Group, ein führender österreichischer Betreiber von Parkgaragen in Österreich, Deutschland, Ungarn, Slowenien und Kroatien, schreibt ihren Förderpreis für Beiträge zur Verbesserung der städtischen Verkehrs- und Parkraumsituation seit 2007 aus. Ziel der privaten Initiative ist es, Studenten, Kreative und junge Wissenschafter zur Beschäftigung mit dem Thema Stadtverkehr zu motivieren. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen. Der Jury gehören führende Fachleute für Verkehrsplanung, Parkgaragen, des ÖAMTC, der Wirtschaftskammer, der Stadt Wien und ein Kommunikationsfachmann an.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.list-group.at

 

 

 

 

 

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