Onlineplattform zeigt mehrere Jahrzehnte Wiener Alltagsleben auf Video
Wien (tmw) - Stadtgeschichte aus einem neuen Blickwinkel: Von der Urlaubsreise bis zum Familienfest, vom
Hausbau bis zum Stadtspaziergang – mehrere Jahrzehnte Wiener Alltagsleben auf Video gebannt stehen nun für
die Öffentlichkeit, für aktuelle und zukünftige wissenschaftliche Recherchen und weitere Forschungen
zur Verfügung.
In dem vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) geförderten Projekt konnte die Österreichische
Mediathek des Technischen Museums Wien zwischen 2014 und 2016 über 3000 Videokassetten mit Aufnahmen von in
Wien lebenden Menschen ab den 1980er-Jahren sammeln und dauerhaft archivarisch sichern. Am 24.02. wurde die Onlineplattform
„Wiener Video Rekorder“ im Rahmen eines Pressegesprächs erstmals öffentlich vorgestellt.
Michael Stampfer, Geschäftsführer des WWTF: „Der WWTF freut sich, im Rahmen des GSK-Calls 2013 „Public
Spaces in Transition“ auch außeruniversitäre Forschungsprojekte im Bereich Archivierung und Digitalisierung
unterstützen zu können und damit einen wichtigen Beitrag für die dauerhafte Bereitstellung von wissenschaftlichem
Quellenmaterial zu leisten.“
Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin Technisches Museum Wien: „Die Österreichische Mediathek bewahrt das audiovisuelle
Gedächtnis Österreichs. Mit dem Projekt ‚Wiener Video Rekorder‘ wurde ein Gedächtnisspeicher privater
Erinnerung angelegt, der unser Bild des ausgehenden 20. Jahrhunderts für die Forschungstätigkeit des
21. Jahrhunderts verfügbar macht und bewahrt.“
Dauerhafte Bewahrung durch Digitalisierung
Audiovisuelle Medien verfügen in Archiven und Bibliotheken – selbst unter optimalen Lagerbedingungen – nur
über eine begrenzte Haltbarkeit. Dazu kommt, dass nicht nur die Medien, sondern auch die Abspielgeräte
einem technologischen Wandel unterworfen sind und viele dieser Geräte bereits jetzt nicht mehr im Handel erhältlich
sind. Die einzige Chance zur dauerhaften Bewahrung der Inhalte analoger audiovisueller Datenträger besteht
in der Digitalisierung des Materials.
Die Österreichische Mediathek verfügt seit dem Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit führenden Firmen
auf dem Gebiet der Audio- und Archivierungstechnik über ein erprobtes komplexes Digitalisierungssystem. Mit
Beginn des Jahres 2011 wurde auch DVA-Profession, ein System für die professionelle Videodigitalisierung,
in Betrieb genommen.
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