Kompetenzzentrum für Musikerinnen und Musiker
Feldkirch (vlk) - Vor 40 Jahren wurde das Vorarlberger Landeskonservatorium im Gebäude des früheren
Jesuiten-Kollegs "Stella Matutina" eingerichtet. "In dieser Zeit hat es sich zur führenden
höheren Musikausbildungsinstitution im gesamten Bodenseeraum entwickelt", betonten Landeshauptmann Markus
Wallner und Landesrätin Bernadette Mennel im Pressegespräch am 23.02.: "Von diesem Haus gingen und
gehen entscheidende Impulse für die kulturelle Entwicklung im Lande aus". Rund 320 Studierende aus 26
Ländern werden von einem hochqualifizierten, international zusammengesetzten Lehrkörper nach professionellen
Maßstäben unterrichtet und auf das spätere Berufsleben vorbereitet.
Die musikalische Ausbildung hat in Vorarlberg insgesamt einen sehr hohen Stellenwert, betonte der Landeshauptmann:
"Unser Land liegt weit über dem österreichischen Schnitt, was die Zahl der Kinder und Jugendlichen
angeht, die ein Instrument erlernen". Mehr als 540 engagierte Musikpädagoginnen und Musikpädagogen
sind an Vorarlbergs Musikschulen beschäftigt, ihr breites Angebot wird von rund 15.000 Kindern und Jugendlichen
genützt. Aus dem Landesbudget sind in den vergangenen zehn Jahren insgesamt rund 70 Millionen Euro in das
heimische Musikschulwesen investiert worden. Das Konservatorium wird von Landesseite allein im laufenden Jahr mit
mehr als fünf Millionen Euro unterstützt – Landeshauptmann Wallner: "Mit diesen Investitionen in
das Musikschulwesen wollen wir weiterhin sicherstellen, dass die musikalischen Talente, Begabungen und Neigungen
unserer Kinder und Jugendlichen optimal gefördert werden – wie das hier im Landeskonservatorium auf höchst
professioneller Ebene geschieht."
Neupositionierung
Mit der seit 2005 bestehenden Kooperation mit der Universität Mozarteum Salzburg kann das Landeskonservatorium
den akademischen Grad eines Bachelor of Arts für das Berufsstudium Instrumental- und Gesangspädagogik
vergeben. Durch die Verleihung der Europäischen Universitätscharta (EUC) der Europäischen Union
im Jahr 2006 nimmt das VLK an internationalen Hochschulprogrammen teil. Über Initiative des damaligen Kulturlandesrats
und jetzigen Landeshauptmannes Markus Wallner wurde unter der Leitung von Direktor Jörg Maria Ortwein und
Peter Schmid als Geschäftsführer des Schulerhalters 2008 eine Neupositionierung des Vorarlberger Landeskonservatoriums
erarbeitet. Dabei wurden die Studienbereiche Begabungsförderung, Berufsstudien und Weiterbildung grundlegend
überarbeitet und neu ausgerichtet. Zudem wurde eine Forschungsstelle für Volksmusik eingerichtet.
Strategische Zielrichtung für die Zukunft
Nach Abschluss des Studiengangs eröffnen sich den Absolventinnen und Absolventen vielfältige Berufsmöglichkeiten
in den Bereichen Kunst, Pädagogik, Kulturmanagement, Musivermittlung und Medien. "In diesem Bereich wollen
wir in absehbarer Zeit auch Masterstudien anbieten", kündigte Landesrätin Mennel an. Ein weiteres
aktuelles Ziel ist die Einrichtung eines Musikerzieherstudiums für den Sekundarbereich der Regelschule. Ein
derartiges Studium ist derzeit nur außerhalb Vorarlbergs möglich. Für diese Studienangebote sind
jedoch aufgrund des Rechtsstatus des Landeskonservatoriums ebenfalls Kooperationen mit Partnern wie dem Mozarteum
erforderlich.
Hohe Nachfrage nach Studienplätzen
Neben der qualitativen Weiterentwicklung von Studienangeboten und Forschung bilden Schwerpunkte die weitere
Internationalisierung sowie die institutionalisierte Zusammenarbeit und enge Verknüpfung mit Kultur-, Bildungs-
und Praxispartnern der Region. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass das Vorarlberger Landeskonservatorium
auch in Zukunft die führende Musikhochschule im erweiterten Bodenseeraum sowie ein international ausstrahlender
Bildungs- und Kulturpartner bleibt. Im Sinne dieser Strategie erfolgte schon im Jahr 2009 die Aufnahme des Landeskonservatoriums
in den Hochschulverbund der Internationalen Bodenseehochschule, seit 2016 zählt das VLK als vollwertiges Mitglied.
Direktor Jörg Maria Ortwein: "Dass der eingeschlagene Weg richtig ist, beweisen unter anderem die in
den letzten Jahren permanent steigenden Bewerberzahlen um einen Studienplatz am Landeskonservatorium: Aktuell gibt
es pro verfügbaren Studienplatz rund drei bis vier Bewerberinnen und Bewerber."
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