Sarajevo/Wien (pk) - Österreich und Bosnien-Herzegowina werden die Wissenschafts- und Forschungskooperation
ausbauen. Den rechtlichen Rahmen dazu bietet ein entsprechendes Abkommen, das am 22.02. vom Wissenschaftsausschuss
einstimmig genehmigt wurde. Im Blick hatten die Abgeordneten dabei auch die europäische Perspektive für
das Land am Westbalkan, wobei es nicht zuletzt darum geht, die Beziehungen zu einem möglichen zukünftigen
EU-Mitgliedstaat zu fördern.
Auf der Tagesordnung des Ausschusses standen zudem eine Reihe von Anträgen der Opposition, deren Bandbreite
von der Erhöhung der Studienbeihilfen über Kritik an der öffentlichen Finanzierung von Privatuniversitäten
bis hin zur Forderung nach Abschaffung der ÖH-Pflichtmitgliedschaft reichte. Diese Initiativen wurden ebenso
vertagt wie eine gegen Studienbeschränkungen gerichtete Bürgerinitiative.
Abkommen soll Wissenschafts- und Forschungskooperation mit Bosnien-Herzegowina fördern
Das vom Ausschuss einstimmig genehmigte Abkommen (1370 d.B.) zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina schafft
die rechtliche Basis für die Zusammenarbeit der beiden Staaten im wissenschaftlich-technischen Bereich und
soll vor allem die gemeinsame Teilnahme an europäischen und anderen internationalen Forschungsprogrammen stimulieren
und ausbauen. Wie Bundesminister Reinhold Mitterlehner informierte, ist für die Projektkooperation im Rahmen
des Abkommens jährlich ein Betrag von maximal 90.000 € vorgesehen.
Positive Stimmen zu dem Abkommen kamen sowohl seitens der Regierungsparteien als auch von der Opposition. ÖVP-Abgeordneter
Karl Heinz Töchterle erwartet sich nun neue Chancen der Zusammenarbeit, so etwa auf dem Gebiet der Slawistik,
während Jessi Lintl (F) den Abschluss vor allem unter dem Aspekt begrüßte, dass Bosnien-Herzegowina
das einzige Land des ehemaligen Jugoslawien ist, mit dem es bisher noch kein derartiges Abkommen gab.
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