Innsbruck (i-med) - Die Räumlichkeiten für Lehre und Verwaltung an der Medizinischen Universität
Innsbruck kommen unter ein gemeinsames Dach: Derzeit läuft die Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes
in der Fritz-Pregl-Straße 3. Die Fertigstellung des hochmodernen Lehr- und Lerngebäudes ist für
2019 geplant. In Spitzenzeiten werden bis zu 1.200 Studierende sowie 180 MitarbeiterInnen die neuen Räumlichkeiten
nutzen.
Nach zwei Jahren Planung sind in der Fritz-Pregl-Straße 3, einem ursprünglich 1976 eröffneten Gebäude
der Medizinischen Universität Innsbruck, seit kurzem die Baufirmen am Werk. Monitore werden abmontiert, haustechnische
Anlagen abgebaut, Leitungen entfernt, Labor- und Hörsaaleinrichtungen demontiert und nichttragende Zwischenwände
abgebrochen. Alles, was nicht untrennbar mit dem Haus verbunden ist, wird entsorgt; das Gebäude wird komplett
"entkernt" und bis auf das Stahlbetonskelett ausgeräumt.
Umfangreiche Vorarbeiten: Modernes Büro- und
Hörsaalzentrum mit 8300 m2 Nutzfläche
Bereits seit Sommer 2016 erfolgte die Entkoppelung der technischen Gebäudeausstattung von den umliegenden
Objekten, die ebenfalls von der Medizinischen Universität Innsbruck genutzt werden. Schweres Gerät kommt
ab April 2017 zum Einsatz. Die Dekonstruktion soll spätestens im Herbst 2017 abgeschlossen sein. Danach erfolgt
die Umwandlung des ehemaligen, nicht mehr zeitgemäßen knapp 7000 m² großen Laborgebäudes,
in ein modernes Büro- und Hörsaalzentrum. In den unteren 6 Geschossen werden die Vorlesungen, die Praktikumsübungen
und der Kleingruppenunterricht stattfinden. Nach den Vorgaben der Medizinischen Universität Innsbruck wurde
von GSSG Architektur ZT GmbH mit Sitz in Salzburg und Wien der Einbau eines Audimax mit 480 Plätzen geplant.
In den obersten 4 Geschossen sind künftig ausschließlich Büros und Verwaltungsräume angesiedelt.
Das Dachgeschoss wird abgerissen und vollkommen neu aufgebaut. Insgesamt können durch diverse bauliche Maßnahmen
wie die Verlegung der Außenwandkonstruktion und der Tragwerkstruktur zusätzliche 1300 m² gewonnen
werden. Die alte Fassade wird abgenommen und durch ein hochwärmegedämmtes Aluminium Verbundfenster-System
ersetzt, das auf neuen Brüstungen aus Stahlbeton-Fertigteilen platziert wird. Noch vor Weihnachten wurden
die Bohrungen für einen Grundwasserbrunnen abgeschlossen, über den in Zukunft die gesamte Heizung und
Kühlung mittels Wärmetauscher erfolgen soll und somit ein Betreiben des neuen Gebäudes frei von
fossilen Brennstoffen ermöglicht wird.
Wichtige Investition in den Medizinstandort Tirol
"Insgesamt werden ca. 35 Mio. Euro in das Projekt investiert. Die Mittel dafür stammen aus dem Universitätspaket
des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, das wiederum aus den Dividenden der BIG
dotiert wird", sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG. „Für die Medizinische Universität
Innsbruck ist dieses Sanierungsprojekt ein wichtiger Meilenstein“, meint Rektorin Helga Fritsch. „Es freut mich,
dass hier in Innsbruck eines der modernsten Lehr- und Lerngebäude Österreichs entsteht. Damit können
wir unseren zukünftigen Ärztinnen und Ärzten sowie angehenden Forscherinnen und Forschern ab 2019
hochmoderne und topausgestattete Räumlichkeiten anbieten, was die Attraktivität des Medizinstandortes
Innsbruck weiter erhöht.“ Darüber hinaus werde es endlich möglich, die bisher auf elf verschiedene
Standorte in Innsbruck verteilte Verwaltung in einem Gebäude zusammenzuführen.
Sanierung war dringend notwendig
Die Maßnahmen wurden notwendig, da sich das ursprünglich von Hubert Prachensky geplante Gebäude
bereits in einem sehr schlechten Bauzustand befand. Die Haustechnik und der damit verbundene Energieaufwand waren
auf dem Stand der 1970-er Jahre. Die Außenbauteile entsprachen nicht mehr den bauphysikalischen Anforderungen
der heutigen Zeit. Die als Dekorelemente eingesetzten Stahlbeton-Fertigteilblenden im Fassadenbereich mussten aufgrund
von Betonabplatzungen mindestens einmal pro Jahr einer Sicherheitsprüfung unterzogen und gegebenenfalls mit
Netzen gesichert werden. Auch der Brandschutz entsprach nicht den aktuellen brandschutztechnischen Vorschriften.
Für die ursprünglich in dem Gebäude untergebrachten Einrichtungen der Medizinischen Universität
Innsbruck wie die Medizinische Chemie und Biochemie, Physiologie, Mikrobiologie und Hygiene konnten am Medizincampus
neue, moderne Laborräumlichkeiten eingerichtet werden.
Verbesserung des Lehrbetriebes
Der Lehrbetrieb für die rund 3.000 Studierenden der Medizinischen Universität Innsbruck wird durch den
Neubau massiv erleichtert. Immer wieder kommt es zu räumlichen Engpässen bei der Abhaltung von Lehrveranstaltungen,
da die Hörsäle und Seminarräume auch für medizinische Fortbildungen, Kongresse, Besprechungen
und öffentliche Veranstaltungen benötigt werden. In dem modernen Büro- und Hörsaalzentrum wird
so unter anderem auch das Skills-Lab der Medizinischen Universität Innsbruck untergebracht. Dort lernen die
zukünftigen ÄrztInnen praktische Fertigkeiten für den Klinikalltag mit Hilfe modernster Puppen und
Modelle. Darüber hinaus steht im sanierten Gebäude dann den Studierenden ein großzügiges Lernzentrum
mit modernster Infrastruktur zur Verfügung.
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