15 Osttiroler Gemeinden werden für ihren gemeindeübergreifenden strategischen Entwicklungsprozess
ausgezeichnet.
Innsbruck (lk) - Kräfte bündeln, Ideen entwickeln und miteinander zusammenarbeiten: Immer mehr
Gemeinden setzen in Tirol auf gemeindeübergreifende Kooperation. Für viele zahlt sich diese Bereitschaft,
über den eigenen Kirchturm zu blicken, aus, denn sie ermöglicht trotz begrenzter Ressourcen die Umsetzung
ambitionierter Vorhaben. Für das Land Tirol Grund genug, entsprechendes Engagement zu unterstützen und
das aktuell beste Vorzeigeprojekt gemeinsam mit dem Tiroler Gemeindeverband öffentlich mit dem neuen Gemeindekooperationspreis
(GEKO) auszuzeichnen.
Gemeindereferent Johannes Tratter und Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, gratulierten
am 22.02. dem ersten Preisträger: „Kooperation statt Zwangsfusion – für Land, Gemeinden und die meisten
Bürgerinnen und Bürger ist Zusammenarbeit die bessere Alternative! Bei einer gelungenen Kooperation geht
es darum, Kräfte zu bündeln und gemeinsam mehr zu erreichen als jeder für sich allein. Das Beispiel
des Lienzer Talbodens lässt erkennen, welches Potenzial dieses Miteinander eröffnet und ist somit richtungsweisend.
Daher geht der erste GEKO an den ‚Zukunftsraum Lienzer Talboden‘.“
5.000 Euro für das beste Tiroler Gemeindekooperationsprojekt
Für den „Zukunftsraum Lienzer Talboden“ nahm der Dölsacher Bgm. Josef Mair als Obmann gemeinsam mit den
Bürgermeistern des Planungsverbandes 36 den GEKO entgegen: „Im ‚Zukunftsraum Lienzer Talboden‘ engagieren
sich 15 Gemeinden für eine möglichst gute Entwicklung ihres gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraumes.
Der Preis ist für alle ein Ansporn, mit vollem Elan gemeinsam weiterzuarbeiten!“
Das Siegerprojekt – ermittelt durch eine Fachjury sowie über Online-Voting – erhält eine Prämie
in der Höhe von 5.000 Euro. Geplant ist weiters eine Feier in Zusammenarbeit mit einem Medienkooperationspartner.
Zwei ebenfalls innovative Kooperationsprojekte gelangten bis in die Endausscheidung zum Online-Voting: Der Planungsverband
31 - Brixental / Wildschönau konnte mit der Einrichtung seines Case Management zur Beratung für Pflege
und Gesundheitsprävention unter dem Motto „Gemeinsam helfen – Glücklich älter werden“ (Platz 2)
überzeugen, die Verwaltungskooperation der Gemeinden Hippach und Schwendau im „Haus der Gemeinden“ belegte
mit dieser Alternative zur Gemeindezusammenlegung Platz 3.
GEKO - Große Resonanz
Das Echo auf die Einladung, bei der Gemeindeabteilung des Landes Kooperationsprojekte aus der Praxis für den
GEKO vorzuschlagen, war insgesamt groß. Für LR Tratter Grund zur Freude: „Auch die Qualität der
Einreichungen war ausnahmslos sehr gut und überzeugend – für die Jury war es daher keine leichte Aufgabe,
eine engere Auswahl zu treffen. Beim anschließenden Online-Voting wurden über 14.000 Stimmabgaben verzeichnet!
Das zeigt, wie groß das Interesse war. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Gemeinden, die mitgemacht
haben, sehr herzlich für ihr Engagement bedanken. Ein Dank gebührt auch den Mitgliedern der Jury und
der Gemeindeabteilung.“
Information zum ersten GEKO-Preisträger
Planungsverband 36 – Lienz und Umgebung „Zukunftsraum Lienzer Talboden“
Im Jahr 2013 initiierten die 15 Gemeinden Ainet, Amlach, Assling, Dölsach, Gaimberg, Iselsberg-Stronach, Lavant,
Leisach, Lienz, Nikolsdorf, Nußdorf-Debant, Oberlienz, Schlaiten, Thurn und Tristach einen gemeinsamen strategischen
Entwicklungsprozess mit der Zielsetzung einer engen stadt-umland-räumlichen Zusammenarbeit in Infrastrukturfragen,
der Siedlungspolitik und Wirtschaftsentwicklung sowie der Verwaltungszusammenarbeit.
Die Gemeinden im Lienzer Talboden umfassen eine Fläche von 471 km², 28.000 EinwohnerInnen und stellen
mit rund 18.000 Erwerbstätigen sowie einer hohen Konzentration an Infrastruktur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen
das soziale, gesellschaftliche und erwerbswirtschaftliche Zentrum im überregionalen Verflechtungsraum dreier
Länder dar. Die Standortmarke „Zukunftsraum Lienzer Talboden“ ist visuelle „Klammer“ und Dachmarke für
den Prozess, die Aktivitäten, Maßnahmen und Produkte der Standortentwicklung sowie für die gemeinsame
Positionierung der 15 Verbandsgemeinden zu einem attraktiven und wettbewerbsfähigen Lebens- und Wirtschaftsraum.
Die Marken- und Identitätspolitik ergänzt die Projekte der Stadt-Umland- Kooperation, sorgt für
Sichtbarkeit und fokussiert grafisch die gemeinsame, interkommunale Zielsetzung der kooperativen Gestaltung eines
Zukunftsraumes Lienzer Talboden.
Zu den großen Gemeinschaftsvorhaben zählte zuletzt die Bereitstellung von ultraschnellem Internet, durchgeführt
auf Basis eines ambitionierten Masterplans. Mit dessen Umsetzung besteht nunmehr für alle Gemeinden im Zukunftsraum
Lienzer Talboden Chancengleichheit im Standortfaktor der digitalen Erreichbarkeit. Dies mit einer Versorgungsqualität,
die üblicherweise nur in Ballungs- und Verdichtungsräumen verfügbar ist.
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