Witze zum Weinen

 

erstellt am
21. 02. 17
13:00 MEZ

Psychologin der Uni Graz untersucht gute und böse Absichten hinter den Späßen
Graz (universität) - In einer gemütlichen Runde zusammensitzen, sich unterhalten, Witze erzählen: Ob man damit ein harmonisches Miteinander erzielen oder auf Kosten anderer lachen möchte, ist individuell unterschiedlich. Die Art des Humors ist biologisch verankert, wie Ao.Univ.-Prof. Dr. Ilona Papousek vom Institut für Psychologie der Uni Graz in einer Studie klären konnte. Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin Scientific Reports publiziert.

„Wir verhalten uns generell so, dass wir damit Dinge erreichen, die für uns einen belohnenden Charakter haben“, erklärt die Wissenschafterin. Je nach den vorrangigen zwischenmenschlichen Absichten – die größtenteils unbewusst sind –, stellt die Wahrnehmung von Fröhlichkeit oder von Verzweiflung anderer Personen eine Belohnung dar. Diese Vorlieben spiegeln sich auch in der bevorzugten Art, Humor zu produzieren, wider. Papousek hat untersucht, wie die Signale von Freud und Leid in den Gehirnen der unterschiedlichen Typen verarbeitet werden. Bei jenen, die Späße zur Aufheiterung machen, nimmt das Gehirn das für sie belohnende Lachen anderer Leute besonders stark wahr. Die andere Gruppe lässt soziale Signale der Traurigkeit stärker an sich heran. „Solche Personen machen bevorzugt Witze, um über andere zu lachen, sie auszulachen oder auf vermeintliches Fehlverhalten hinzuweisen“, ergänzt die Psychologin.

In ihrer Studie beobachteten die ForscherInnen die Signalverarbeitung im Gehirn und konnten damit auch die Art des Humors der Testpersonen vorhersagen. Das Gehirn öffnet sein Wahrnehmungstor weiter oder weniger weit, indem es die Koppelung zwischen den vorderen, kontrollierenden Teilen und den weiter hinten gelegenen Regionen, in denen die Informationen als erstes eintreffen, abschwächt oder verstärkt.

Die Forschung wurde vom Österreichischen Wissenschaftsfond FWF unterstützt und ist in den Schwerpunkt „Gehirn und Verhalten“ der Uni Graz eingebettet.

Publikation: Papousek, I., Ruch, W., Rominger, C., Kindermann, E., Scheidl, K., Schulter, G., Fink, A., & Weiss, E.M. (2017). The use of bright and dark types of humour is rooted in the brain. Scientific Reports, 7, 42967. doi:10.1038/srep42967

 

 

 

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