Wallner: Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

 

erstellt am
06. 03. 17
13:00 MEZ

"Koordiniertes Vorgehen vieler Stellen im Land notwendig"
Bregenz (vlk) - Landeshauptmann Wallner stellte am 03.03. in einem Pressegespräch in der Integra Produktionsschule in Wolfurt zusammen mit Anton Strini, dem Landeskoordinator für die Arbeitsintegration von bleibeberechtigten Flüchtlingen, und Stefan Koch, Geschäftsführer Arbeitsprojekte, INTEGRA Vorarlberg gem. GmbH, zusätzliche Projekte zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration bleibeberechtigter Flüchtlinge vor. "Die Bezugsdauer der Mindestsicherung muss so kurz wie möglich gehalten werden und darf auf keinen Fall zu einem Dauerzustand werden. Je rascher ein Arbeitsplatz gefunden werden kann, desto besser für alle Beteiligten", so Wallner.

Rund 2.000 bleibeberechtigte Flüchtlinge sind aktuell in Vorarlberg, die mittelfristig am Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Mit weiteren etwa 800 ist zu rechnen, wenn die jetzt noch laufenden Asylverfahren abgeschlossen sind. 628 sind bereits beim AMS vorgemerkt, der überwiegende Teil der Flüchtlinge muss aber noch Deutschkenntnisse verbessern, um eine realistische Chance auf Beschäftigung zu haben.
Innerhalb der letzten 12 Monate ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten in den Hauptflüchtlingsgruppen von 604 auf 950 um 346 (+57,3 Prozent) gestiegen.

Ausreichend berufliche Qualifikation erforderlich
"Die Arbeitsmarktintegration wird dadurch erschwert, dass die schulische und berufliche Qualifikation der Flüchtlinge im Durchschnitt eher gering ist", sagte Anton Strini. " Es geht daher vor allem darum, den Flüchtlingen am Vorarlberger Arbeitsmarkt verwertbare berufliche Qualifikationen zu vermitteln und somit Chancen auf einen Arbeitsplatz zu erhöhen. Potenzial für den Vorarlberg Arbeitsmarkt liegt darin, dass 41 Prozent der Flüchtlinge unter 25 Jahre alt sind. „Gerade bei den jungen Flüchtlingen ist oft zu spüren, dass sie sehr bereit sind, sich voll einzubringen, um ihr neues Leben in den Griff zu bekommen“, erläutert Strini seine Erfahrungen.

Zusätzliche Angebote, aber auch klares Bemühen der Flüchtlinge notwendig
"Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Vorarlberg hat das Land bereits frühzeitig zusätzliche Maßnahmen gesetzt, um die Arbeitsmarktsituation von Flüchtlingen zu fördern", informierte Landeshauptmann Wallner. Projekte in diesem Zusammenhang sind zum Beispiel: "Start2Work" bzw. "Top4Job". Ziel dieser Projekte ist es Jugendlichen auf die Arbeitswelt vorzubereiten und in den Arbeitsmarkt bestmöglichst zu integrieren. Neben den bestehenden Angeboten sei es aber besonders wichtig, dass sich die Flüchtinge auch intensiv bemühen, sich zu qualifizieren. „Das ist auch ein zentraler Bestandteil der Integrationsvereinbarung, die jeder Flüchtling, der Mindestsicherung bezieht, erfüllen muss“, so Wallner.

Ausblick: Jugendcollege Vorarlberg 2017
Aufbauend auf diese Erkenntnisse haben nun das Land und das AMS Vorarlberg das Projekt "Jugendcollege Vorarlberg" - Basisqualifizierung junger Flüchtlinge ins Leben gerufen. INTEGRA Vorarlberg ist damit beauftragt worden, dieses Programm ab April 2017 in den nächsten zwei Jahren mit insgesamt 200 Teilnehmern und Teilnehmerinnen zwischen 15 und 25 Jahren durchzuführen. Mit einer Kombination aus Bildung und Praxis sollen die Jugendlichen auf einen späteren Pflichtschulabschluss, eine Berufsausbildung oder eine Arbeitsstelle vorbereitet werden. Die Maßnahme dauert zehn Monate.

 

 

 

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