Bozen (lpa) - Südtirols Entwicklungszusammenarbeit zugunsten der Tibeter steht im Mittelpunkt der Projektreise,
die Landeshauptmann Arno Kompatscher am Freitagabend antritt. Ein besonderes Augenmerk wird im Rahmen der Projektreise
dem Zivilschutz in Nepal zukommen, bei dessen Aufbau das Land Südtirol Pate steht.
Am Abend des 03.03. bricht Landeshauptmann Arno Kompatscher zu einer einwöchigen Dienstreise nach Nepal und
Indien auf. „Als politisch Verantwortlicher für die Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol habe
ich mir vorgenommen, zumindest einmal in der laufenden Amtszeit persönlich an einer Projektprüfung teilzunehmen“,
kündigt der Landeshauptmann seine Projektreise an. „Dabei möchte ich mir an Ort und Stelle ein Bild der
Projekte machen, in die das Land investiert.“
Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Projektprüfung soll die Reise der Vernetzung und dem Schulterschluss
zwischen Minderheiten dienen, zumal auch Dharamsala, der Sitz der tibetischen Exilregierung auf dem Reiseprogramm
steht.
Die Projektreise geht zunächst nach Kathmandu, wo der Landeshauptmann die Baustelle des neuen – vom Land Südtirol
mitfinanzierten – Zivilschutzzentrums besuchen wird. „Das Land Südtirol steht beim Aufbau des Zivilschutznetzes
in Nepal sozusagen Pate. Es hat Geldmittel, Fahrzeuge und Gerätschaften, aber vor allem auch Know-how beigesteuert.
Nun steht der Bau des ersten Zivilschutzzentrums für Feuerwehr und Bergrettung an. Wir werden uns vor Ort
davon überzeugen, wie dieser voranschreitet und wie sich der Zivilschutz entwickelt hat“, sagt der Landeshauptmann.
In Nepal unterstützt das Land derzeit zudem ein Trinkwasserprojekt und die Schaffung von Klassenräumen
im erdbebengeschädigten, zentralnepalesischen Tipchock, ebenso die Instandsetzung eines Krankenhauses in Dhulikhel.
Die Trinkwasserversorgung von Sanga, die Errichtung einer Bettenstation beim Hilary-Krankenhaus in Kunde, drei
Wiederaufbauprojekte nach dem Erdbeben sowie der Bau eines Waisenhauses in Kumbeshwar wurden ebenfalls vom Land
Südtirol mitfinanziert. „Südtirol und Nepal sind seit mehr als 20 Jahren Partnerländer. Dabei spielen
die Kontakte der Südtiroler Bevölkerung und der Südtiroler Vereinigungen zu dem Land eine tragende
Rolle“, fasst der Landeshauptmann zusammen und verweist darauf, dass das Land Südtirol in diesen Jahren über
40 Projekte mit über 1,2 Millionen Euro unterstützt habe, wobei die Hilfe zur Selbsthilfe und die nachhaltige
Entwicklung wichtige Richtlinien waren.
Während seines Aufenthaltes in Nepal kann der Landeshauptmann auf die Erfahrung des Südtiroler Extrembergsteigers
und Nepalkenners Reinhold Messner zurückgreifen. Er wird Landeshauptmann Kompatscher begleiten; dies gilt
besonders für den Besuch des Erdbebengebietes und die Besichtigung des von Land Südtirol und der Stiftung
Reinhold Messner unterstützten Krankenhauses in Kunde.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Reise steht neben der Entwicklungszusammenarbeit zugunsten der Tibeter in
Indien auch der Minderheitenschutz. Knapp 100.000 der rund 130.000 Exiltibeter leben in den 39 tibetischen Siedlungen
in Indien. Am Sitz der tibetischen Exilregierung im nordindischen Dharamsala wird der Landeshauptmann mit der Exil-Regierung
um Premierminister Lobsang Sangay zusammentreffen und auch der Einladung des Dalai Lama Folge leisten. Auf dem
Programm stehen zudem Prüfungsbesuche. Bis heute hat das Land Südtirol 44 Vorhaben zugunsten der Exiltibeter
mit einem Betrag von 1,5 Millionen Euro mitgetragen. Stark unterstützt wurden auch die Tibetan Children’s
Village, die tibetischen Kinderdörfer. Zudem trägt das Land Südtirol landwirtschaftliche Entwicklungsprojekte
mit.
Auf seiner Projektreise wird der Landeshauptmann von Kabinettchef Dominik Holzer sowie der für die Entwicklungszusammenarbeit
zuständigen Direktorin im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten, Elisabeth Spergser, begleitet. Die
Rückkehr ist für 12.03. geplant.
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