Oö. Landtag fasst einstimmigen Grundsatzbeschluss zur Attraktivierung
Linz (lk) - "Mit dem einstimmigen Beschluss wurde ein klares Bekenntnis für den Ausbau des öffentlichen
Verkehrs abgelegt. Mit diesem wichtigen ÖV Projekt haben wir die großartige Möglichkeit, eine zukunftsfähige
Anbindung für die Pendlerinnen und Pendler aus dem Mühlviertel zu schaffen und damit auch die Pendlerrouten
zu entlasten", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner.
Die lange Diskussion über die Zukunft der Mühlkreisbahn fand mit dem klaren Beschluss im gestrigen Landtag
ein Ende. Bereits in den 1990er Jahren wurden verschiedene Varianten mit einer Durchbindung zum Linzer Hauptbahnhof
diskutiert. So wurde neben der Variante der City-S-Bahn auch ein straßenbahnähnliches Stadt-Regio-Tram-Konzept
diskutiert. Aus allen vorliegenden Systemvarianten erarbeitete das renommierte schweizer Unternehmen Metron in
einer abschließenden Studie ein System, dass auch auf aktuell geltende Normen und Gesetze abgestimmt ist.
Die Kernpunkte des Studienergebnisses umfassen
Die Beibehaltung der Normalspur
Mit dem Bestand der Normalspur können Kapazitäts- und Komfortvorteile sichergestellt werden. Darüber
hinaus entfallen teure Umbauarbeiten und eine Nutzung der Gesamtstrecke bis Aigen-Schlägl ist möglich.
Die Optimierung des Umsteigeknotens zur Straßenbahn
Der Umsteigeknoten am Mühlkreisbahnhof zur Straßenbahn soll qualitativ verbessert und so für die
Fahrgäste attraktiver werden.
Die Nutzung der neuen Donaubrücke und der zweiten Straßenbahnachse
Ein Teilstück der Route führt über die neue Donaubrücke und die zweite Straßenbahnachse
durch Linz. Um die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Spurweiten über die Straßenbahnachse führen
zu können, wird neben den Straßenbahngleisen eine dritte Schiene verlegt. "Da mit der zweiten Linzer
Schienenachse wichtige Standorte mit zahlreichen Arbeitsplätzen angefahren werden, können Umlagerungseffekte
erzielt werden. Hierdurch wird die Landstraße zukünftig entlastet", betont Steinkellner.
Einbindung in das S-Bahn-System als Linie S6
Die Mühlkreisbahn soll zukünftig als Linie 6 in das S-Bahn-System integriert werden. Die Fahrgäste
können dann direkt am Bahnsteig 1 des Linzer Hauptbahnhofs aus- und einsteigen. "Durch die Einbindung
in das S-Bahn-System wird der Inselbetrieb der Mühlkreisbahn aufgehoben", führt Steinkellner an.
"Darüber hinaus ergeben sich Vorteile für die Pendlerinnen und Pendler aus den charakteristischen,
engen Taktverbindungen des S-Bahn-Systems", so Landesrat Günther Steinkellner weiter.
Moderne Zwei-System-Fahrzeuge
Um den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsanforderungen nachzukommen, bedarf es der Anschaffung
moderner Zwei-System-Fahrzeuge. Diese erfüllen sowohl die vorgeschriebenen Normen für Züge, als
auch jene für Straßenbahnen. Darüber hinaus ist der Betrieb innerorts elektrisch und außerhalb
mit Dieselantrieb möglich. Der Dieselbetrieb erlaubt weiters eine Einbindung der gesamten Strecke bis Aigen-Schlägl.
Die grobgeschätzten jährlichen Betriebskosten bis Aigen-Schlägl werden mit rund 11,5 Millionen Euro
geschätzt.
Der weitere Fahrplan der Mühlkreisbahn beinhaltet arbeitsintensive Schritte. So wird eine Finanzierungsunterstützung
von Seiten des Bundes angestrebt, welche zu verhandeln ist. Bereits jetzt sind Arbeitsgruppen von Stadt und Land
installiert, welche die weitere Koordinierung des Projekts begleiten. "Eine modernisierte, komfortable und
schnelle Mühlkreisbahn mit geeigneter An- und Durchbindung stellt eine zukunftsfähige Lösung für
die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler aus dem Mühlviertel dar. Ich freue mich, dass durch den breiten Schulterschluss
eine wichtige Weichenstellung erfolgt ist und hoffe auch weiterhin auf große Unterstützung", so
Landesrat Steinkellner abschließend.
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