Anschober: Tschechische Endlagersuche
 in der Sackgasse

 

erstellt am
02. 03. 17
13:00 MEZ

Geologische Untersuchungen an sieben potentiellen Standorten wurden gestoppt
Prag/Linz (lk) - Seit Jahren sucht Tschechien nach einem geeigneten Standort für ein Endlager, das theoretisch Sicherheit für eine Million Jahre bieten müsste. Immer mehr Gemeinden und BürgerInnen in Tschechien setzten sich dagegen zur Wehr, schließlich war die tschechische Regierung dazu übergangen, nicht mehr nach dem „sichersten“ Standort zu suchen, sondern den „durchsetzbarsten“ Standort zu nehmen – so kamen zu den potentiellen sieben Standort zuletzt die beiden AKW-Standorte Temelin und Dukovany hinzu.

Geplante geologische Untersuchungen an den sieben Standorten waren zunächst an BürgerInnen-Protesten gescheitert, nun sind sie durch einen Formalfehler vorerst endgültig gestoppt:

Die ursprüngliche Genehmigung für Erkundungen an den sieben Standorten für SÚRAO war bis Ende 2016 gültig, zu spät wurde um eine Verlängerung angesucht – nun hat das Umweltministerium einen Stopp erlassen. SÚRAO darf keine Erkundungen mehr durchführen – vorbehaltlich einer Berufung. In jedem Fall bedeutet diese Schlamperei aber eine erneute Zeitverzögerung.

LR Rudi Anschober: „Die Endlager-Suche in Tschechien ist völlig in der Sackgasse – nicht zuletzt ein Erfolg der BürgerInnen-Proteste – und eine einzige Farce! SÚRAO war nicht imstande, eine ordentliche Ausschreibung für Firmen zur Erkundung der potentiellen Standorte zu organisieren. SÚRAO war nicht imstande, fehlerlose Anträge für die neuen Genehmigungen der Erkundungsarbeiten einzureichen. Und diese Behörde sollte für die Auswahl "des sichersten Ortes der Erde“ zuständig sein? Dies zeigt einmal: Jeder einzelne Tag, an dem Atommeiler weiterlaufen und hochgefährlichen Atommüll produzieren, ist höchstgradig verantwortungslos!“

 

 

 

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