Die heimischen Neuzulassungen für E-Fahrzeuge haben sich von 2014 bis 2016 jährlich
verdoppelt
Wien (klimafonds) - Im Vorjahr katapultierte sich Österreich mit 3.826 neuen Elektro-PKW (+ 128,1%
zu 2015) und einem Anteil von 1,2% der Neuwagen-Zulassungen auf Platz 1 aller EU-Länder. Einen zentralen Beitrag
zum Sprung an die EU-Spitze leistete auch das von 2008 bis 2016 laufende Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“
des Klima- und Energiefonds, im Rahmen dessen der Markt optimal vorbereitet wurde. Um Österreichs Spitzenposition
langfristig zu sichern, konzentriert sich das neue Förderprogramm „E-Mobilität in der Praxis“ darauf,
Hürden der Marktdurchdringung zu beseitigen und Bewusstsein zu schaffen.
Seit 2008 wurden sieben Modellregionen der Elektromobilität in Wien, Graz, Salzburg und Klagenfurt, in Niederösterreich
und Vorarlberg und österreichweit durch die Post, aufgebaut. Ziel war es, unterschiedliche Systeme der E-Mobilität
zu testen, die E-Mobilität in ganz Österreich im Alltag zu verankern und so eine solide Basis für
die möglichst breite Ausrollung zu schaffen. Mit zahlreichen Initiativen rund um Fahrzeuge, Infrastruktur,
Geschäftsmodelle und Vertrieb gelang es, rund 2.000 neue E-Fahrzeuge (PKW) direkt in den Modellregionen zu
initiieren und etwa 3.000 Ladepunkte zu installieren. Insgesamt unterstützte das BMLFUW über den Klima-
und Energiefonds den Aufbau der Elektromobilität in den Modellregionen mit rund 21 Mio. Euro.
Rupprechter: „Pionierarbeit im Bereich E-Mobilität“
„Gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds haben wir mit den Modellregionen international beachtete Pionierarbeit
im Zukunftsfeld der E-Mobilität geleistet. Es wurden unschätzbare Erkenntnisse gewonnen, um neue Mobilitätsmodelle
zu entwickeln und die Alltagstauglichkeit der Elektrofahrzeuge unter Einsatz erneuerbarer Energien zu testen. Dieses
Know-how bildet das solide Fundament, auf dem wir die breite Markteinführung von Elektro-Fahrzeugen in Österreich
in Zukunft offensiv vorantreiben werden“, betont Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land-, Forst-,
Umwelt- und Wasserwirtschaft.
Höbarth: „Entscheidender Vorsprung für heimische Entwicklung“
Durch den frühzeitigen Fokus auf die Modellregionen kann der Klima- und Energiefonds heute auf praktische
Erfahrungen aus allen relevanten Bereichen der E-Mobilität, wie etwa Transport, Pendeln, privater Nahverkehr
und Logistik, zurückgreifen. „Unser Ziel war es, die E-Mobilität möglichst rasch auf breite Beine
zu stellen und das E-Auto für die Menschen erlebbar zu machen. Mit den Modellregionen haben wir schon im Jahr
2008 den Grundstein für den österreichischen Erfolgskurs gelegt – und die Entwicklungen geben uns Recht:
Der Markt wächst seit Jahren dynamisch, die Zahl der E-Fahrzeuge steigt sprunghaft an und Österreich
steht heute bei den Neuzulassungen EU-weit an der Spitze“, bilanziert Ingmar Höbarth, Geschäftsführer
des Klima- und Energiefonds.
„E-Mobilität in der Praxis“: Offensive für nachhaltige Mobilitätszukunft
Um die internationale Spitzenposition Österreichs zu stärken und weiter auszubauen, setzen wir schon
jetzt die nächsten Schritte. Das neue, mit 500.000 Euro dotierte Programm „E-Mobilität in der Praxis“
konzentriert sich auf Bewusstseinsbildung und den Abbau von Hürden bei der Marktdurchdringung. Unterstützt
werden Projekte, die bestehende Technologien für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur zeitnah breit in den Markt
überführen. So werden Reibungsverluste minimiert und die bereits entstehende Eigendynamik im Bereich
E-Mobilität weiter befeuert.
Modellregionen als Testlabor unter realen Bedingungen
Das Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“ war in drei Phasen konzipiert. Mit Programmstart
wurden Regionen gesucht, um Elektromobilität in einem überschaubaren Bereich zu erproben und unterschiedliche
Systeme aufbauen und testen zu können. Ab 2012 wurden Vernetzungs- und Konsolidierungsprojekte in Kooperation
mit den einzelnen Modellregionen gefördert. Die dritte Phase ab 2014 zielte schließlich darauf ab, die
Erfahrungen des Programms in ganz Österreich zu verbreiten. Jede Modellregion entwickelte mittels einer eigens
dafür eingerichteten Betreibergesellschaft ein umfassendes Mobilitätskonzept mit Augenmerk auf dem Einsatz
von Elektrofahrzeugen und errichtete die dafür nötige Ladeinfrastruktur. Der Strombedarf musste zu 100
% aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, die aus neu installierten Anlagen vor Ort gewonnen wurden.
Erfolgsgeschichten: Vernetzung als entscheidendes Erfolgskriterium
Als zentrales Erfolgskriterium kristallisierte sich rasch der persönliche Kontakt in und zwischen den teilnehmenden
Regionen heraus. Diese intensive Vernetzung war die Basis für mittlerweile 47 zukunftsweisende Projekte wie
etwa „ÖHUB“. Damit wird ein österreichweiter E-Mobility-HUB, der u.a. ein einheitliches Lade- und Verrechnungssystem
für unterschiedliche Betreiber anbietet, umgesetzt. Der ÖHUB wird damit einen barrierefreien Zugang zur
öffentlichen Ladeinfrastruktur in Österreich ermöglichen. Ein weiteres erfolgreiches Vernetzungsprojekt
war „emobil bringt´s“. Dabei wurden maßgeschneiderte Lösungsansätze für den Einsatz
von E-Mobilität für Liefer- und Zustellservices unter realen Bedingungen aufgezeigt, die Awareness für
Elektromobilität im Alltag wesentlich verbessert und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Modellregionen
ausgelotet und aufgezeigt. Im Projekt „E-Mobility in der Fahrschule“ wurde schließlich ein neuer Ausbildungsweg
erprobt, bei dem die Fahrschüler den Großteil der praktischen Ausbildung mit Elektrofahrzeugen absolvieren
und erst am Ende auf PKW mit Schaltgetriebe umsteigen. Somit kann auch die Prüfung mit einem Schaltgetriebe-Fahrzeug
absolviert werden und der Führerschein muss nicht auf „Automatikfahrzeuge“ eingeschränkt werden.
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