Neuerliche Umsatz- und Ergebnisverbesserung trotz hoher Sonderabschreibung von 30,4 Mio.
aufgrund negativer Pisten-Entscheidung
Wien (viennaairport) - 2016 war mit Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr.
Trotz der ablehnenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Projekt 3. Piste und der damit verbundenen
Abschreibungen von 30,4 Mio. konnten wir unsere Finanzziele für 2016 erreichen. Auch für 2017 erwarten
wir eine weitere Verbesserung bei den Finanzkennzahlen und langfristig wird die Luftfahrt weiter wachsen. Umso
wichtiger ist also, dass der Flughafen Wien eine Wachstumsperspektive hat und wir werden das Projekt 3. Piste unter
Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten weiterverfolgen., erläutert Dr. Günther Ofner,
Vorstand der Flughafen Wien AG.
Mit drei Passagierrekorden und 23,4 Mio. Reisenden war das vergangene Jahr für den Flughafen Wien sehr erfolgreich.
Die Gruppe verzeichnete ein Plus von 3,8% auf 28,9 Mio. Passagiere. Für 2017 sind wir mit einem erwarteten
Passagierplus von bis zu 2% am Flughafen Wien und bis zu 3% in der Flughafen-Wien-Gruppe ebenfalls optimistisch.
Langfristig wird der Flugverkehr weiter zunehmen: ACI, IATA und die großen Flugzeughersteller rechnen mit
einem jährlichen Passagierwachstum von rund 4% bis 2040. Ob dieser Trend am Wirtschafts- und Tourismusstandort
Österreich vorbeizieht oder nicht, wird wesentlich davon abhängen, ob der Flughafen Wien langfristig
wachsen darf., erläutert Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Dividende steigt um 25% auf 0,625 je Aktie
Gestützt auf die gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 wird der Hauptversammlung am 31.5.2017 eine erhöhte
Dividende von 0,625 je Aktie (Dividende für das Geschäftsjahr 2015: 0,50) vorgeschlagen, in Summe
52,5 Mio. Über die Mitarbeiterstiftung, die 10% der Aktien hält, profitieren auch alle Beschäftigten
der Flughafen Wien AG von der höheren Dividende, die ja auch Resultat ihrer erfolgreichen Arbeit ist. Die
Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2016 beläuft sich bezogen auf den Kurs vom 31.12.2016 auf
rund 2,7%, die Pay-out-Ratio in Prozent des Periodenergebnisses nach Minderheiten beträgt 51,2%.
Erläuterung der Darstellung des Jahresabschlusses
In Entsprechung eines Bescheids der Finanzmarktaufsicht (FMA) betreffend der Konsolidierung des Flughafen Malta
wurden die Konzernabschlüsse 2015 und 2016 der Flughafen Wien AG so angepasst, als wäre diese Konsolidierung
bereits im Jahr 2006 erfolgt.
Verbesserungen bei den Finanzkennzahlen in 2016 trotz Einmaleffekt
Im Jahr 2016 sind die Umsatzerlöse der Flughafen-Wien-Gruppe um 3,0% auf 741,6 Mio. gestiegen und das EBITDA
hat sich um 5,5% auf 329,8 Mio. verbessert. Für die im Zusammenhang mit der seit über zehn Jahren laufenden
Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt 3. Piste entstandenen aktivierten Kosten waren nun
nach dem abweisenden Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts im Jahresabschluss für 2016 Wertminderungen
im Ausmaß von 30,4 Mio. vorzunehmen. Eine Wertaufholung für eine Immobilie im Ausmaß von 10,1
Mio. wirkte sich hingegen positiv aus. Das EBIT belief sich dadurch auf 172,0 Mio. (+0,1%). Durch das verbesserte
Finanzergebnis konnte das Nettoergebnis im Jahr 2016 schließlich um 0,7% auf 112,6 Mio. (nach Minderheiten
102,6 Mio.) gesteigert werden.
Umsatz und Ergebnisentwicklung in den Segmenten
Die Umsätze des Segments Airport stiegen im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2% auf 370,8 Mio. Durch
den starken Anstieg der Segmentabschreibungen in Zusammenhang mit der 3. Piste ging das Segment-EBIT trotz der
guten operativen Ergebnisse um 1,7% auf 52,6 Mio. zurück. Das Segment Handling verzeichnete einen Anstieg
der Umsatzerlöse um 4,7% auf 158,4 Mio. Dabei verbesserte sich das Segment-EBIT um 38,7% auf 15,9 Mio.
Darin sind auch die Sicherheitsdienstleistungen der VIAS sowie die Abfertigungsdienstleistungen der Vienna Aircraft
Handling (VAH) enthalten. Im Segment Retail & Properties ging der Umsatz vor allem durch die wirtschaftliche
Übertragung von Gebäuden an einen Mieter infolge einer Mietvorauszahlung (Hermione, minus 5,3 Mio.)
und einer verhaltenen Entwicklung bei Parken und Retail um 3,4% auf 123,9 Mio. zurück. Das Segment-EBIT
betrug 61,8 Mio. (-10,3%).
Die Umsätze des Segments Malta lagen im Jahr 2016 bei 73,1 Mio. (+9,1%). Das Segment-EBIT belief sich auf
30,3 Mio. (+15,9%). Die Umsätze des Segments Sonstige Segmente stiegen im Jahr 2016 um 6,3% auf 15,4
Mio. an. Das Segment-EBIT ging um 3,2 % auf 11,4 Mio. zurück.
Investitionen
Von den insgesamt 92,0 Mio. Investitionen (exkl. Finanzanlagen) im Jahr 2016 entfielen 25,6 Mio. auf Investitionen
in die Sanierung der Piste 11/29, 9,0 Mio. auf Investitionen im Zusammenhang mit der 3. Piste, 2,8 Mio. auf
Arbeiten an Vorfeld-Großraumpositionen sowie 2,4 Mio. auf Umbauten eines Abfertigungsgebäudes. Darüber
hinaus entfielen 63,7 Mio. auf den Erwerb zusätzlicher Anteile der MMLC (Anteilsaufstockung Flughafen Malta).
Für das Gesamtjahr 2017 sind Investitionen in der Höhe von rund 100 Mio. vorgesehen.
Gute Verkehrsentwicklung 2016 Neuer Passagierrekord am Standort Wien
Verkehrsseitig hat sich das Jahr 2016 gut entwickelt: Der Flughafen Wien inklusive seiner Auslandsbeteiligungen
Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete mit insgesamt 28,9 Mio. Passagieren im Jahr 2016 einen Passagierzuwachs
von 3,8% gegenüber dem Vorjahr. Am Standort Wien verzeichnete der Flughafen Wien mit 23,4 Mio. Passagieren
im Jahr 2016 um 2,5% mehr Reisende als im Vorjahr und damit einen neuen Rekordwert in der Flughafen-Geschichte.
Das Frachtaufkommen entwickelte sich im Jahresverlauf ebenfalls positiv und nahm um 3,7% auf 282.726 Tonnen zu.
2016 wurde der Flughafen Wien von 74 Fluglinien regelmäßig angeflogen, die 186 Destinationen in 72 Ländern
bedienten.
Starker Start ins Jahr 2017: Jänner 2017 mit starkem Passagierplus
Das Jahr 2017 hat gut begonnen: Mit einem Plus von 10,8% bei den Passagieren verzeichnete die Flughafen-Wien-Gruppe
inklusive der Beteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice ein kräftiges Wachstum. Am Standort Flughafen
Wien stieg das Passagieraufkommen ebenfalls deutlich um 7,9% auf 1,4 Mio. Reisende an.
Prognose für Passagierentwicklung und Finanzguidance 2017
Für das Jahr 2017 rechnet die Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Beteiligungen Malta Airport und Flughafen
Kosice mit einem Passagierzuwachs zwischen +1% und +3%. Dementsprechend wird eine Steigerung beim Umsatz auf mehr
als 740 Mio. erwartet und ein EBITDA von 315 Mio. angepeilt. Das Ergebnis nach Steuern wird aus heutiger Sicht
bei mindestens 120 Mio. liegen. Die Nettoverschuldung des Unternehmens soll auf unter 350 Mio. reduziert werden.
Für den Standort Wien erwartet der Flughafen Wien für 2017 ein Passagierwachstum zwischen 0% und +2%.
Erste Impulse dafür sind aus heutiger Sicht unter anderem durch neue Streckenaufnahmen nach Los Angeles (US),
Mahé (SC), Burgas (BG) und Göteborg (SE) durch Austrian Airlines, zu 19 Destinationen durch Eurowings
sowie durch Frequenzaufstockungen und neue Verbindungsaufnahmen von Volotea, Flybe/Stobart Air, Germania, S7 Airlines
und SunExpress zu erwarten.
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