Wien (mqw) - Unter dem Motto „Move“ findet heuer bereits zum dritten Mal das elektronische
Musikfestival „Electric Spring“ im MuseumsQuartier Wien statt. In Kooperation mit der Stadt Wien, dem Verein „Wien
macht Kultur“, der Kunsthalle Wien sowie erstmals der Halle E. Am 20. und 21. April stehen mit u.a. Gerard, Mr.
Dero & Klumzy Tung, Motsa, Mavi Phoenix, Lulu Schmidt, Clara Moto, Wolfram neue aber auch bekannte Klänge
der österreichischen Elektronik- und Hiphop-Szene auf dem Programm. Kuratiert wird das Festival dieses Jahr
vom DJ/VJ-Kollektiv ETEPETETE, den Auftakt an beiden Tagen bilden Konzerte im MQ Haupthof. Der Eintritt ist frei.
„Heuer dürfen wir bereits zum dritten Mal einen ,Electric Spring` feiern! Der Hattrick des Wiener Festivals
für elektronische Musik dokumentiert nicht nur die Bedeutung dieser spezifischen Musikszene, sondern auch
den Anspruch eines ständig wachsenden Publikums. Den diesjährigen Festivalverlauf im MuseumsQuartier
verdanken wir dem gelungenen Gesamtkonzept des Kuratorinnen-Teams ETEPETETE, sowie stundenlanger Nachtarbeit des
Festivalteams rund um Thomas Heher. Ihrem Aufruf – move! – werden Wienerinnen und Wiener jeder Altersgruppe gerne
folgen. Da bin ich sicher!“ so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
Christian Strasser, Direktor MuseumsQuartier Wien ergänzt: „‘Electric Spring‘ zeigt das vielfältige Angebot
des MQ – von bildender Kunst bis hin zu elektronischer Musik ist für jeden etwas dabei. Möglich wird
dies durch die gute Zusammenarbeit mit externen Partnern sowie den MQ Institutionen, so ist neben der Kunsthalle
Wien erstmals auch die Halle E dabei. Nur durch diese Bündelung an Kräften können wir den BesucherInnen
ein abwechslungsreiches Programm sowie Neues und Überraschendes bieten. Das MQ ist ständig in Bewegung,
‚Move‘ ist daher ein mehr als passendes Motto für ‚Electric Spring‘ und wird heuer noch öfter in vielfältiger
Weise umgesetzt werden. Ich freue mich auf ein spannendes Festival – danke an das gesamte Team für ihren Einsatz.“
Das Motto „Move“ spiegelt sich auch im neuen Bühnenkonzept wieder. Neben der traditionellen Open-Air-Bühne
im MQ Haupthof wird erstmals die Halle E bespielt. Im Ping-Pong-Modus, also immer abwechselnd ohne längere
Unterbrechungen, wird auf zwei Bühnen performt, sodass das Publikum in ständiger Bewegung zwischen den
Bühnen bleibt, immer in gespannter Erwartung, wo der nächste musikalische Act stattfindet.
Kuratiert wird „Electric Spring“ 2017 vom DJ/VJ-Kollektiv ETEPETETE. Seit 2007 sind die drei Frauen aus Graz und
Wien neben namhaften Clubs und Festivals in Österreich auch auf internationalen Bühnen präsent.
Eine Besonderheit bei ihren Auftritten ist das Zusammenspiel von Musik und Visuals. Zur Wahl ihres Mottos meinen
die Kuratorinnen: „Angesichts der nationalen und internationalen gesellschaftspolitischen Entwicklungen fühlt
sich unsere Generation oft ohnmächtig und verliert das Bewusstsein für die eigenen Handlungsmöglichkeiten.
Dem wollen wir etwas entgegensetzen: Bewegung. Tanzen ist Bewegung, Musik kann etwas in Bewegung bringen und Visuals
sind bewegte Bilder. Unser Ziel für diese zwei Abende ist es, der Ohnmacht laut und kräftig ins Gesicht
zu lachen. Es geht nicht darum, etwas analytisch abzuhandeln, sondern zu gestalten: mit viel tanzbarer Musik und
Diskurs. Bereits im Vorfeld gibt es für KünstlerInnen die Möglichkeit, sich bei einem Open Call
zu beteiligen. Aber es gibt kein gutes Festival ohne BesucherInnen, die mit ihrer aktiven Teilhabe den Kreis schließen.
Im Fokus steht Bewegung – im Gegensatz zu Stillstand“.
Um Rhythmus, Klangfarbe und poetischen Sprachüberschuss geht es in der Ausstellung „Mehr als nur Worte [Über
das Poetische]“ (ab 07.03.) – ein Projekt mit dem die Kunsthalle Wien auch heuer wieder mit dem Electric Spring
kooperiert. Im Mittelpunkt steht die Idee der poetischen Funktion der Kommunikation als Ausgangspunkt für
Möglichkeiten des Ausdrucks von Gedanken und Ideen jenseits semantischer Eindeutigkeit. Die Ausstellung interessiert
sich für eine Sprache morphologischer Ungewissheiten und unendlicher Hermeneutik und findet sie in konkreter
Poesie, in Filmen und Videos, Audioarbeiten, Collagen, Installationen und Performances. „Mehr als nur Worte [Über
das Poetische]“ kann von 19 bis 23h bei freiem Eintritt besucht werden.
Eine weitere Kooperation gibt es mit dem frei_raum Q21 exhibition space/MuseumsQuartier Wien im Rahmen der Ausstellung
„Mood Swings – Über Stimmungspolitiken, Sentiment Data, Market Sentiments und andere Sentiment Agencies“ (30.03.
bis 28.05.), kuratiert von Sabine Winkler. „Mood Swings“ thematisiert Stellenwert und Wirkungsradius von Sentiments
in Politik, Wirtschaft, Technologie, Medien und Kunst und geht der Frage nach, wie und warum Stimmungen analysiert,
generiert und instrumentalisiert werden, was damit bezweckt wird, wie sich Stimmungen in Netzwerken verselbstständigen
und selbst zum „Akteur“ werden können. Die Ausstellung kann von 19 bis 23h bei freiem Eintritt besucht werden.
Programm (Auszug)
Nach der offiziellen Eröffnung mit Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny sowie MQ Direktor Christian
Strasser folgt am Do 20.04. um 20.45 Uhr auf der Bühne im MQ Haupthof mit „Mr. Dero & Klumzy Tung“ ein
erstes Highlight. Der Rapper aus London und der Grazer Produzent warten mit melodischem Rap, Gitarrensounds und
elektronischen Beats auf. Frei nach Bob Ross „We don’t make mistakes. We make happy accidents.“ wird mit Beats,
Lyrics, Videokunst sowie verschiedensten Instrumental- und Bandbesetzungen gespielt und improvisiert.
Ein weiteres Highlight, ebenfalls auf der Bühne im MQ Haupthof, ist am Tag darauf der ursprünglich aus
Wels stammende Musiker „Gerard“ (Fr 21.04., 20.45h). Noch vor wenigen Jahren als Newcomer gehandelt, gilt er mittlerweile
als einer der spannendsten Exporte der österreichischen Musik- und HipHop-Szene. Er wird sein Publikum mit
neuem Material seines für die erste Jahreshälfte 2017 angekündigten Albums „AAA“ überraschen.
Zu den weiteren Acts am Freitag 21.04. zählen u.a. die Linzerin „Mavi Phoenix“. Bereits mit jungen elf Jahren
feilte sie an ihrem Produktionsstil, einer Mischung aus Hiphop und urbanem Pop. Auch die Anfang Februar diese Jahres
veröffentlichte Single „Love Longtime“ weist den unverwechselbaren und durchaus tanzbaren Stil der Soundkünstlerin
auf, mit welchem sie die Halle E beschallen wird.
In der elektronischen Klangkunst angesiedelt ist das Wiener Talent „Motsa“, der sich bereits durch Veröffentlichungen
auf „Fatboy Slims Southern Fried Records“ einen Namen gemacht hat und das Festivalpublikum mit seinem melancholischen
aber dennoch eindringlichen und tanzbaren Elektro Sound verzaubern wird.
Die ursprünglich aus dem Waldviertel stammende „Lulu Schmidt“ kommt nach Umwegen über Berlin nach Wien
und zeigt mit ihrer One-Women-Performance inklusive Geige, Keyboard, Laptop und Stimme, dass Kunst nicht nur in
die Galerie sondern auch hervorragend in Clubs oder auf die (elektronische) Konzertbühne passt.
Auch die Grazerin „Clara Moto“ verbrachte einige Jahre in Berlin und ist spätestens seit Veröffentlichung
ihres Debutalbums „Polyamour“ fester Bestandteil der internationalen Clubszene. Mit Adjektiven wie poetisch, geistreich,
frisch und intelligent wird ihre Musik gerne beschrieben und dies bestätigt sich auf ihrer erst Mitte Februar
erschienen EP „Gone by the Morning“, bei der auch die Wiener Musikerin Mimu und Tyler Pope vom LCD Soundsystem
mitarbeiteten.
Mit dem international tätigen Musiker, Produzenten und DJ „Wolfram“, ehemals Diskokaine und Marflow, wird
sich die Halle E in einen wahren Tanzpalast verwandeln. Sein unverwechselbarer Stil irgendwo zwischen Techno, House,
Disco und Pop überzeugt auch internationale Größen.
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