Diskussion über das Engagement zeitgenössischer Theatertexte .
Warschau/Wien (bmeia) - Am 27. Februar 2017 fand im Österreichischen Kulturforum Warschau eine Debatte
über die Gewaltdarstellungen im Gegenwartstheater statt, an der Dr. Teresa Kovacs (Forschungsplattform Elfriede
Jelinek, Wien), Dr. Artur Pelka (Universität Lodz) sowie Dr. Pawel Sztarbowski (Teatr Powszechny, Warschau)
teilnahmen. Die Moderation übernahm der auch in Österreich bekannte polnische Theaterregisseur Michal
Zadara. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die aktuelle Monographie von Artur Pelka „Das Spektakel der Gewalt
– die Gewalt des Spektakels“ (Transcript Verlag 2016), welche dem Politikum gegenwärtiger Theatertexte vor
dem Hintergrund der Eskalation der Gewalt im 21. Jahrhundert nachgeht.
Die Thesen des Buches lieferten Einzelfragen für die Diskussion, die sich auf die Auswirkungen der durch 9/11
ausgelösten Gewaltspirale, welche sich mit dem Flüchtlingsdrama verschärft, auf die deutschsprachige
sowie polnische Theaterlandschaft konzentrierte. Gefragt wurde nach dem Engagement zeitgenössischer Theatertexte
und -aufführungen angesichts des realen Spektakels der Gewalt sowie nach unterschiedlichen Darstellungsmodi
in der Auseinandersetzung mit aktuellen Geschehnissen. Das gesamte Gespräch, an dem sich auch das Publikum
rege beteiligte, beherrschte die akute Frage nach der politischen Sprengkraft des Gegenwartstheaters.
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