Krems (volkskultur nö) - Verrat und Liebe, Angst und Treue, Verzweiflung und Hoffnung: Mit der Johannespassion
von Johann Sebastian Bach inszeniert Chorszene Niederösterreich-Koordinator Heinz Ferlesch eines der dramatischsten
Meisterwerke abendländischer Passionsmusik mit historischen Instrumenten und zwei stimmgewaltigen Projektchören
an zwei Standorten.
300 Sänger aus 16 niederösterreichischen Chören stehen heuer im Dom zu Wiener Neustadt bzw. in der
Stadtpfarrkirche Tulln mit namhaften Solisten, den Profimusikern von Barucco sowie dem Chor Ad Libitum auf der
Bühne. Die Projektchöre wurden in bewährter Weise von der Chorszene Niederösterreich zusammengestellt.
Besungen werden die großen Themen der Menschheit: Verrat und Liebe, Angst und Treue, Verzweiflung und Hoffnung
– in der ersten und dramatischeren der beiden vollständig überlieferten oratorischen Passionen Johann
Sebastian Bachs, der Johannespassion (uraufgeführt in Leipzig 1724).
Kennzeichnend für diesen Passions-Typus ist die Behandlung des Textes auf verschiedenen Ebenen: Der Evangelist
(Tenor-Solist) ist objektiver Erzähler; mehrstimmige Chorstellen („Turba-Chöre“) kommentieren die biblische
Passionsgeschichte in frei gedichteten Zwischentexten, während in den einstimmigen Chorälen das Volk
zu Wort kommt, das über den Inhalt der Handlung reflektiert.
„Die Chorszene Niederösterreich als eine Marke der Volkskultur Niederösterreich bemüht sich um die
Förderung des gemeinsamen Singens und die Qualitätsentwicklung in den vielfältigen Ausdrucksformen
der Vokalmusik. Gezielte Schwerpunkte wie das Partizipieren an einem großen Projektchor und die Aufführung
bedeutender Chororchesterwerke in der Öffentlichkeit sollen auch Ansporn für die alltägliche Arbeit
im eigenen Chorverband sein. Wenn aus musikalischen Glücksmomenten die Bereitschaft für neue Herausforderungen
erwächst, springt der Funke über – und wir geben diese Vorbildwirkung an künftige Sängergenerationen
weiter. Welches Werk wäre dafür geeigneter als ein hochkarätiges Oratorium wie die Johannespassion
von Johann Sebastian Bach, umgesetzt in einer der Barockzeit nachempfundenen Besetzung!“, ist Dorothea Draxler,
Geschäftsführerin der Volkskultur Niederösterreich begeistert.
Sa, 18. März 2017, Dom zu Wiener Neustadt, 18.00 Uhr
So, 19. März 2017, Stadtpfarrkirche Tulln, 18.00 Uhr
|