Ausstellungseröffnung in der Musiksammlung der Wienbibliothek am 08.03.
Wien (rk) - Ehe Johann Strauss (Sohn) zu seinem ersten Russland-Gastspiel aufbrach, stand er in Wien noch
im Schatten seines verstorbenen Vaters. In Pawlowsk bei St. Petersburg, der damaligen russischen Hauptstadt, gelang
ihm hingegen ein triumphaler Einstand. Kunde davon drang auch in seine Heimat; endlich erschienen auch dort die
Fußstapfen des Vaters nicht mehr zu groß. Wenn auch der Schwung der ersten Jahre nicht in vollem Umfang
anhielt und sogar gelegentliche Rückschläge einzustecken waren, so erwiesen sich die elf in Pawlowsk
verbrachten Sommersaisonen dennoch als eine außerordentlich prägende Periode im Leben von Johann Strauss
(Sohn) – sowohl in künstlerischer als auch in menschlicher Hinsicht. Dementsprechend bildeten sich schon früh
Legenden und Gerüchte um die Auftritte von Strauss in Russland; die historischen Fakten kamen erst durch die
nach dem Fall des Eisernen Vorhangs einsetzende wissenschaftlich-kritische Auseinandersetzung mit dem Thema ans
Licht.
Die Ausstellung unter dem Titel „Man lebt nur in Rußland“ – diese Worte gebrauchte Strauss gegenüber
seinem Wiener Verleger – basiert auf dem neuesten Stand der Forschung. Anhand von drei Vitrinen und den zugehörigen
Präsentationstafeln werden der Konzertbetrieb in Pawlowsk, die in Russland von Strauss komponierten Werke
(darunter die jüngsten Wiederentdeckungen) sowie die private Seite seiner dortigen Aufenthalte beleuchtet.
Audio- und Videozuspielungen vermitteln beispielhaft eine multimediale Begegnung mit einem der spannendsten Kapitel
der Lebensgeschichte des „Walzerkönigs“.
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