150 Winzer aus dem Burgenland präsentierten in der Wiener Hofburg die Vielfalt des Jahrganges
2016 und ihr gesamtes aktuelles Weinsortiment
Wien/Eisenstadt (blms) - Spätfrost, stellenweise Hagel und massive Niederschläge im Sommer - die
ungewöhnlichen Wetterkapriolen und die daraus resultierenden Ernteausfälle mit 50 bis 70 Prozent weniger
Trauben brachten für die burgenländischen WinzerInnen vom Neusiedler See bis ins Südburgenland im
Vorjahr eine Zeit des Bangens mit sich und waren, trotz der kleinen Erntemengen, mit viel Arbeit verbunden. Dieser
überdurchschnittlich hohe Einsatz wurde im Spätsommer wettermäßig doch noch überraschend
mit warmen und trockenen Stunden belohnt. Sortentypische Aromen, ein ausgewogenes Säurespiel und eine samtige
Fülle am Gaumen mit Top Qualität waren das Resultat. Diese Vielfalt des Jahrganges 2016 und ihr gesamtes
aktuelles Weinsortiment präsentierten rund 150 burgenländische WinzerInnen im Rahmen der „Wein Burgenland“
am 06.03. in der Wiener Hofburg.
„Naturgesetze machen keinen Halt vor der Landwirtschaft - was 2016 besonders im Weinbau durch die oftmals widrigen
Witterungsbedingungen markant zu spüren war. Doch gerade das macht den Wein zu einem besonderen und facettenreichen
Erlebnis. Unser Slogan im Tourismus lautet: Burgenland, die Sonnenseite Österreichs. Und diese Sonnenseite
wird sich auch in Zukunft in der burgenländischen Weinwirtschaft sehr deutlich widerspiegeln. Ich darf mich
daher in diesem Zusammenhang bei den Winzerinnen und Winzern für ihre professionelle Arbeit, die wir heute
in einem tollen Ambiente erleben können, sehr herzlich bedanken, denn sie sind der Garant für diese Spitzenqualität,
die das Burgenland zu einem Weinland von nationaler und internationaler Bedeutung gemacht hat“, betonte Agrarlandesrätin
Verena Dunst in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Andreas Liegenfeld, Präsident des burgenländischen
Weinbauverbandes, Wein Burgenland Obmann Matthias Siess und Wein Burgenland Geschäftsführer Christian
Zechmeister MA, der dieses Amt seit nunmehr auf den Tag genau 10 Jahren bekleidet, bei der „Wein Burgenland Präsentation“
in der Hofburg in Wien.
Vor allem, so Dunst weiter, mit der Priorität Qualität vor Quantität habe sich das Burgenland zu
einem europäischen Musterland der Weinwirtschaft entwickelt: „Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr, unterschiedlichste
Böden, die bestmögliche Ausbildung und eine konsequente Linie im Marketingbereich waren und sind zusätzlich
wertvolle Parameter für diese positive Entwicklung, die sich auch in der Wertschöpfung, der Kaufkraft,
in der 30%igen Exportquote, aber auch im Bereich der Arbeitsplätze widerspiegelt. So wurden im Burgenland
etwa 234 Millionen Euro entlang der Wertschöpfungskette generiert. Das bedeutet, dass die gesamte durch die
Weinwirtschaft ausgelöste Bruttowertschöpfung bei 3,4% der burgenländischen Gesamtwertschöpfung
liegt. Weiters sichert die Weinwirtschaft im Burgenland mehr als 7.400 Arbeitsplätze und somit jeden 17. Arbeitsplatz“.
Das Burgenland steht im Weinbau - Stichwort Starebekämpfung - aber auch für mutige und zukunftsorientierte
Wege: Bis dato praktizierte Vergrämungsmaßnahmen, wie der Einsatz von kleinmotorigen bemannten Flugzeugen,
Weinberghütern mit Schreckschusspistolen bzw. Schreckschussanlagen hatten allesamt negative Auswirkungen auf
die Lebensqualität der Bevölkerung und den Tourismus. Daraus resultierend ist das Burgenland als erstes
Bundesland auf Initiative von Agrarlandesrätin Verena Dunst einmal mehr seiner Vorreiterrolle gerecht geworden
und hat auf vielfachen Wunsch der WinzerInnen den Einsatz von Drohnen, so genannten „Winzerfalken“, möglich
gemacht. Im Rahmen eines Pilotprojektes in Rust wurde dabei von August bis zum Ende der Lesezeit 2016 erstmals
eine ferngesteuerte Drohne zur Vertreibung von Staren in Weingärten eingesetzt. Betreut wurde das Pilotprojekt
„Winzerfalke“ durch das Start-Up „Skyability“ aus Siegendorf, das sich auf den Einsatz von Drohnen spezialisiert
hat. Das Unternehmen „Skyability“ konnte mit diesem Projekt den Burgenländischen Innovationspreis 2016 gewinnen.
Dunst dazu: „Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen, wurde dieses Pilotprojekt von der Fachhochschule Burgenland
in Zusammenarbeit mit der Universität Wien wissenschaftlich begleitet. Wir gehen - auch bezüglich des
Stareproblems - neue Wege und setzen auf zeitgemäße Lösungen. Dieser Drohneneinsatz, der lange
diskutiert und nunmehr realisiert werden konnte, spiegelt die innovative und zukunftsorientierte Entwicklung des
burgenländischen Weines wieder."
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