E-Wirtschaft hat Projekte für 15 Prozent
 zusätzlichen erneuerbaren Strom

 

erstellt am
07. 03. 17
13:00 MEZ

Energie- und Klimastrategie muss Investitionen bei Wasser, Wind und Photovoltaik beschleunigen
Wien (oesterreichs energie) - Österreichs E-Wirtschaft weist in ihrer aktuellen Projektliste konkrete Vorhaben und Projektkonzepte für einen Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im Ausmaß von mehr als acht Terawattstunden. „Das entspricht einer Erhöhung der erneuerbaren-Stromproduktion im Inland um rund fünfzehn Prozent“, erklärte Wolfgang Anzengruber, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft.

Anzengruber sieht dieses hohe Potenzial für erneuerbare Vorhaben, sofern sich die Rahmenbedingungen dafür verbessern: „Speziell in der Wasserkraft und der Windkraft liegen konkrete Projekte von den Stromversorgern vor, die bei passenden wirtschaftlichen Anreizen bis 2030 umgesetzt werden können. Eine Vielzahl an Wasser- und Windkraftprojekten stehen in den Startlöchern und warten auf ihre Abwicklung“, so der Präsident von Oesterreichs Energie. Den Ausbau von Photovoltaik sieht die Interessenvertretung der E-Wirtschaft im überwiegenden Ausmaß in der Verantwortung von privaten Eigentümern, will diese aber mit Kooperationen und Partnerschaftsangeboten unterstützen.

Stromstrategie Empowering Austria: Bis 2030 sollen 20 TWh Strom aus Erneuerbaren dazukommen
Insgesamt soll laut der Stromstrategie Empowering Austria, die seitens der österreichischen E-Wirtschaft erarbeitet wurde, die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2030 um 20 TWh (1TWh=1 Mrd. kWh) gegenüber 2015 gesteigert werden. Das lässt sich zu ungefähr gleichen Teilen durch einen Ausbau der Stromproduktion aus Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik um jeweils 6 bis 8 TWh bewirken.

Derzeit fehlen dafür jedoch noch die Rahmenbedingungen, die mit der anstehenden integrierten Energie- und Klimastrategie zu erarbeiten sind. Oesterreichs Energie zielt auf ein volkswirtschaftlich effizientes Incentivierungssystem ab, welches die Funktionsfähigkeit des Strommarkts erhält bzw. wieder herstellt. Anzengruber: „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen sind die für 2030 avisierten Ziele der Energie- und Klimastrategie sehr ambitioniert und nur mit systemübergreifenden Maßnahmen erreichbar.“ Immer komplexer werdende Genehmigungsverfahren gepaart mit der stagnierenden und deutlich unter den Gestehungskosten der Erneuerbaren Technologien liegenden Strompreisentwicklung verzögern einen Umbau des Energiesystems.

Die Verschiebungen im Erneuerbaren-Ausbau gefährden auch die Ziele der Stromstrategie Empowering Austria, die eine Abdeckung des inländischen Strombedarfs zu 85 Prozent aus erneuerbaren Energien im Inland vorsieht. Die von der Politik genannte Marke einer voll-ständigen Abdeckung des inländischen Strombedarfs aus erneuerbarer Produktion im Inland sei noch schwerer zu erreichen. Eine Realisierung der Erneuerbaren-Projekte hängt sowohl von den komplexen Genehmigungsverfahren als auch von der Strompreisentwicklung ab.

Oesterreichs Energie Trendforum diskutiert wie Energiewende gelingen kann
„Mehr Strom im Energiesystem“ ist das Thema Trendforums von Oesterreichs Energie am 6.März 2017. Denn das Ausbaupotenzial für Strom aus erneuerbaren Ressourcen liegt deutlich unter dem aktuellen Endenergieverbrauch Österreichs. Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie: „Notwendig ist nicht nur ein entschlossener Ausbau der Stromproduktion aus Erneuerbaren, sondern auch eine Nutzung der Effizienzpotenziale, vor allem im Verkehrsbereich, bei Heizung und Warmwasserbereitstellung sowie in der Wirt-schaft.“ Zusätzlich ist es notwendig, die Kooperation und Vernetzung aller am Energiesystem Beteiligten zu intensivieren und die Chancen der Digitalisierung des Energiesystems mit Innovationen und Services optimal zu nutzen.

Die Branche will eine zielführende Energie- und Klimastrategie mit voller Kraft unterstützen: „Die E-Wirtschaft ist bereit für die Energiewende und könnte auch die notwendigen Erneuer-baren-Projekte umsetzen und so den Wirtschaftsstandort Österreich stärken und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen“, erklärte Schmidt. Allerdings bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung wirklich aller Akteure am Strom- und Energiemarkt, will man die hochgesteckten Ziele schaffen.

Projektliste der E-Wirtschaft zeigt Stand der Investitionsvorhaben
Karl Heinz Gruber, Spartensprecher Erzeugung von Oesterreichs Energie, sieht die E-Wirtschaft für die künftigen Aufgaben gut gerüstet. Gruber: „In Summe steuern die Mitglieds-unternehmen von Oesterreichs Energie konkrete Projekte für einen Erneuerbaren-Ausbau von 5,5 TWh und Konzepte für weitere 3,1 TWh bei. Damit liegt der Beitrag zur Erreichung der Ausbauziele von Empowering Austria nach aktuellem Stand bei der Wasserkraft bei knapp 70 Prozent und bei der Windenergie bei rund 50 Prozent. Gemeinsam mit der Kleinwasserkraft und den privaten Windkraftbetreibern und vor allem durch eine neue Photovoltaik-Initiative bei den Haushalten sowie bei Industrie und Gewerbe seien die Ziele von 20 TWh zu erreichen, wenn es eine angemessene Unterstützung aller Technologien auf Basis der in Erstellung befindlichen Energie- und Klimastrategie gibt.“

Derzeit melden die Unternehmen der E-Wirtschaft Projekte für Wasserkraftwerke mit einer jährlichen Produktionskapazität von 4 Terawattstunden (TWh), davon sind 0,7 TWh in Bau. Dazu kommen Windkraftprojekte mit 1,5 TWh, von denen 0,2 in Bau sind und Photovoltaik-anlagen mit 0,3 TWh in (ein Viertel in Bau). Im Bereich effizienter thermischer Kapazitäten sind für die kommenden Jahre keinerlei Projekte vorgesehen, für drei Anlagen gibt es Konzepte, die bei Bedarf umgesetzt werden könnten.

Gruber: „Es werden grundsätzlich alle vorliegenden Vorhaben dringend benötigt, wenn Österreich die Ziele der Energie- und Klimastrategie erreichen will. Dazu muss es zu einem Schulterschluss aller Erneuerbarer Energieträger kommen“.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.oesterreichsenergie.at

 

 

 

 

 

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