24-jähriger Student der Medienkomposition überzeugte mit Neuvertonung einer Szene
aus „Egon Schiele – Tod und Mädchen“
Wien (martschin) - Im Rahmen der Film Composers’ Lounge #9 – dem diesjährigen Galaabend der österreichischen
Filmmusik im Wiener Jazzclub Porgy & Bess – verlieh der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) am
17. März den Wiener Filmmusik Preis 2017 an Ádám Lipták. Der Preis ist mit € 7.000,-
dotiert und wird vom Filmfonds Wien/Stadt Wien gestiftet. Auf dem zweiten Platz landete Daniel Stadler (28), der
dritte Preis ging an Christian Afonso (35). Das junge Komponistenduo Flora Geißelbrecht (22) und Tahir Ibishov
(30) erhielt einen Anerkennungspreis. Durch den Galaabend führte Alexander Kukelka, Komponist, ÖKB-Präsident
und Vorsitzender der ÖKB Fachgruppe Film- & Medienmusik.
Filmmusik sorgt für vielschichtige Emotionalität und sensible Ausdeutung der Handlung
Für den Wiener Filmmusik Preis 2017 konnten junge Filmkomponistinnen und Filmkomponisten unter 40 Jahren aus
ganz Österreich Neuvertonungen einer neunminütigen Szene aus dem Film „Egon Schiele – Tod und Mädchen“
(Regie: Dieter Berner, Novotny & Novotny Film, Ö/LUX 2016) einreichen. Eine international besetzte Fachjury
wählte aus sechs Finalistinnen und Finalisten die Gewinner aus, denen dann die Preise bei der Film Composers’
Lounge überreicht wurden.
„Alle Preisträger haben es verstanden, den Spagat zu meistern, den eine Filmmusik erfordert, die für
das heutige Publikum gedacht ist und gleichzeitig das Flair von vor hundert Jahren einfängt“, sagte Anselm
Kreuzer, Juryvorsitzender, Komponist und Musikproduzent bei der Preisverleihung. „Mit profundem kompositorischen
Können haben sie die vielschichtige Emotionalität der Filmsequenz ausgeleuchtet und die Handlung sensibel
ausgedeutet."
Erster Preis an Ádám Lipták: Junger Medienkompositionsstudent an der Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien mit ungarischen Wurzeln
„Die Filmmusik von Ádám Lipták ist ausdrucksstark und gibt dem Film auf konsistente Weise
eine melancholische und dramatische Note“, begründete Kreuzer die Entscheidung der Jury. Lipták schloss
das Studium Angewandte Komposition an der Franz Liszt Universität für Musik in Budapest ab, ehe er zum
Studium der Medienkomposition nach Wien kam. Er arbeitet regelmäßig mit Studierenden der Filmakademien
in Wien und Budapest zusammen und komponiert Musik für Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilme. Zudem erhielt
er Aufträge von der Ungarischen Staatsoper und Theaterproduktionen. Im Vorjahr erlangte er bereits den zweiten
Preis beim Wiener Filmmusik Preis.
Der in Maria Saal (Kärnten) geborene Pianist und Komponist Daniel Stadler erhielt für seinen 2. Platz
Sachpreise der Vienna Symphonic Library und von Hoanzl. Der drittgereihte Christian Afonso, geboren in Buxtehude
(Niedersachsen) und mittlerweile als Komponist in der Grazer Game-Developement-Szene aktiv, wurde ebenfalls mit
Sachpreisen von Vienna Symphonic Library und Hoanzl geehrt. Ein Anerkennungspreis ging an die Wiener Komponistin
und Kompositionspädagogin Flora Geißelbrecht gemeinsam mit dem Ukrainer Tahir Ibishov, der seit 2015
an der Kunstuniversität Graz sein Masterstudium Komposition absolviert.
Wiener Filmmusik Preis ist wichtiges Instrument zum Aufspüren junger Talente und sorgt für lebendige
Filmmusikszene in Österreich
„Die stilistisch vielfältigen und qualitativ sehr hochwertigen Einsendungen zeigen eindrucksvoll, wie lebendig
die Filmmusikszene in Österreich ist“, sagte Alexander Kukelka, ÖKB-Präsident und Vorsitzender der
Fachgruppe Film- & Medienmusik. „Mit der Film Composers’ Lounge – dem jährlich stattfindenden Galaabend
der österreichischen Filmmusik – holen wir international beachtete heimische Filmkomponistinnen und -komponisten
vor den Vorhang und richten gleichzeitig den Blick auf den talentierten Nachwuchs. Als wichtiges Instrument zum
Aufspüren dieses Nachwuchses hat sich der Wiener Filmmusik Preis auch heuer wieder bestens bewährt.“
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