Evaluierung belegt Wirksamkeit und Beschäftigungswirkung
Wien (pwk) - „Die vom FTI-Ausschuss des Nationalrats 2016 beschlossene und vom Finanzminister Schelling
nun schon im 1. Quartal 2017 vorgelegte Evaluierung der Forschungsprämie zeigt: Die Forschungsprämie
stärkt den F&E-Standort, erlaubt es Unternehmen, in riskantere Innovationsprojekte zu investieren, beschleunigt
deren Umsetzung und schafft in den innovativen Unternehmen zusätzliche hoch- und höchstqualifizierte
Arbeitsplätze: nämlich laut nun vorliegender Evaluierungsstudie zwischen 2010 und 2015 zusätzlich
rund 10.400. Die von der Bundesregierung beschlossene Anhebung der Forschungsprämie auf 14% für alle
Unternehmen, die selbst in F&E investieren ab 2018, ist ein entscheidender Schritt um den F&E-Standort,
das Beschäftigungspotential und die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken,“ stellt die Vizepräsidentin
der Wirtschaftskammer Österreich, Martha Schultz, zu den Ergebnissen der Evaluierungsstudie fest.
Projektförderung und betriebliche F&E-Begünstigung für Standort
Das positive Ergebnis der Evaluierung bestätige die bisherige Einschätzung: „Für die Weiterentwicklung
des FTI-Standorts braucht Österreich einen wirkungsvollen Policy-Mix aus direkter Projektförderung und
steuerlicher Begünstigung der betrieblichen Forschung und Entwicklung (F&E). Die Forschungsprämie
ist die einzige steuerliche Maßnahme, die Österreich im Wettbewerb der Standorte nutzt, und sie wirkt“,
so Schultz.
Die Forschungsprämie sei jedenfalls essentiell, wenn es darum gehe, die privaten F&E-Aufwendungen und
die Effizienz des FTI-Systems weiter zu steigern. Die konkrete Anreizwirkung sei jetzt durch die Evaluierung für
Österreich quantifiziert: je ein Euro Forschungsprämie werden zwischen 1,21 und 2,26 Euro an F&E-Ausgaben
ausgelöst. Die Evaluierung zeige auch, dass die Verteilung der ausbezahlten Forschungsprämien nach Unternehmensklassen
der Verteilung der F&E-Aufwendungen der Unternehmen entspreche. Voraussichtlich werden die heimischen Betriebe
2017 F&E-Ausgaben von rd. 7 Mrd. Euro tätigen. Im EU-Ländervergleich liegt Österreich lt. EUROSTAT
hinsichtlich des Anteils der Unternehmensausgaben an den gesamtstaatlichen F&E-Aufwendungen mit 71% an fünfter
Stelle in der EU - hinter Belgien (72%) und Irland (72%), aber vor Schweden (70%), Deutschland (68%), Finnland
(67%), Großbritannien (66%) und Frankreich (65%).
Evaluierung zeigt: Vorteile für kleine innovative Unternehmen
Schultz sieht über die Anhebung der Forschungsprämie auf 14% hinaus in den konkreten Empfehlungen
der Evaluierungsstudie auch Potential für weitere Verbesserungen, vor allem hinsichtlich der Einbeziehung
der F&E-Eigenleistungen von Unternehmerinnen und Unternehmern in die Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie:
„Diese Anpassung würde vor allem kleinen innovativen Unternehmen zu Gute kommen, in denen die Unternehmerin
oder der Unternehmer selbst die Innovation vorantreiben, wie das bei vielen Start-Ups der Fall ist“, so Schultz.
„Ich freue mich, dass die Evaluierungsstudie auch konkrete Empfehlungen zum Vereinfachungspotential gibt. Das sollte
man nutzen und die Komplexität der Regeln sinnvoll reduzieren“, so Schultz abschließend.
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