Interreg-Projekt „Kunstschatz Lichtbild“ wurde präsentiert
Bozen/Bruneck/Lienz/Innsbruck (lk) - Partner aus Nord-, Ost- und Südtirol sowie assoziierte Partner
aus Innsbruck, Lienz, Bruneck und Bozen arbeiten gemeinsam an Erschließungs- und Vermittlungsmaßnahmen
zum qualitätsvollen Umgang mit historischen Lichtbildern: Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader präsentierte
dieses Projekt am 16.03. gemeinsam mit Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer, Südtirols Museumslandesrat
Florian Mussner, dem Obmann des Vereins Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst (TAP) Richard
Piock sowie dem Brunecker Bürgermeister Roland Griessmair. Beim Pressegespräch im Pressesaal der Südtiroler
Landesregierung in Bozen wurden die wesentlichen Punkte der Initiative vorgestellt.
Lichtbild-Archiv für alle
Das Interreg V-A-Projekt Italien-Österreich wurde im Jänner 2017 unter dem Titel „Kulturschatz Lichtbild“
gestartet und soll Interessierten die Möglichkeit eines offenen und kostenlosen Zugangs zu Lichtbildern ermöglichen.
LRin Palfrader hob dabei die Bedeutung von Fotografie hervor: „Das Interreg-Projekt ‚Kulturschatz Lichtbild’ spiegelt
nicht nur die herausragende Rolle der Fotokünstlerinnen und -künstler in Tirol und Südtirol wider
– Fotografie reflektiert auch die Kulturgeschichte, gesellschaftlichen Veränderungen sowie Gemeinsamkeiten
der beiden Landesteile. Die grenzüberschreitende Dimension dieses Projektes ist für mich besonders wertvoll:
Unter Einbeziehung zentraler Bildungs- und Kultureinrichtungen wie dem Tiroler Bildungsforum und den Tiroler Landesmuseen
sowie den Chronistinnen und Chronisten aus Tirol und Südtirol glänzt die Initiative durch ihre Einzigartigkeit.“
Leitlinien zur Qualitätssicherung und -steigerung
Um Fotos zu konservieren und zugänglich zu machen, werden im Projektgebiet Digitalisierungs-, Sicherungs-
und Archivierungsvorhaben umgesetzt – 12.000 Lichtbilder aus Pilotbeständen werden neu erfasst und circa 5.000
Bilddateien und Metadatensätze als Open Data zur Verfügung gestellt. Um die Leitlinien für den allgemeinen
und rechtlichen Umgang mit dem analogen und digitalen „Kulturschatz Lichtbild“ zu verbessern und einheitlich festzulegen,
bedarf es einer gezielten Qualitätssicherung und -steigerung – vor allem im Bereich der Ehrenamtlichkeit im
Chronik-, Archiv-, Museumswesen und in der Erwachsenenbildung. Daher zielt das Projekt auch auf die Definition
von Maßnahmen zum geschulten Umgang mit historischer Fotografie. Eigene Workshop-Module, ein E-Learning-Angebot
und Beratungsgespräche stehen allen Interessierten zur Verfügung.
Auf die Bedeutung des offenen Zugangs zu historischen Fotografien wies Südtirols Kulturlandesrat Achammer
hin: „Diesen offenen und barrierefreien Zugang wollen wir zum Beispiel durch mobile Apps fördern. Dadurch
kann dieser Kulturschatz leichter geborgen werden.“ Von großer Wichtigkeit sei auch das E-Learning-Tool,
das den vielen interessierten Ehrenamtlichen und Chronisten die Arbeit mit historischen Materialien erleichtere.
„Dies trägt dazu bei, die Zugangsschwelle zu senken, indem vermittelt wird, wie damit umzugehen ist“, erklärte
der Landesrat.
Offener Zugang und konkrete Umsetzung
Als zentrale Koordinationsstelle soll das TAP agieren: „Heute ist das TAP ein gefragter und gesuchter Ansprechpartner,
wenn es um die Leihgabe von historischen Fotografien geht“, berichtete Vereinsobmann Piock. Gemeinsam mit den Projektpartnern
baut das TAP Know-how auf und bildet ein Kompetenzzentrum, das unter anderem auch Standards erarbeitet, stellte
Piock fest. Auf der genannten Plattform sollen die Projektergebnisse zusammengeführt und die neu erschlossenen
Fotobestände präsentiert werden. Südtirols Museumslandesrat Mussner wies darauf hin, dass die Daten,
die von der öffentlichen Verwaltung generiert werden, der Allgemeinheit zur freien Verwendung zur Verfügung
gestellt werden und lobte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit: „Für unsere Zukunft ist es wichtig,
zu wissen, woher wir kommen. Die Geschichte sollte nicht nur als Tradition betrachtet werden, sondern sie bildet
die Basis für unsere Gegenwart.“
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