4,7 Mio. Euro für nächste Mobilfunk-Generation
Linz (jku) - Bestmögliche Empfangsqualität bei minimalem Energieverbrauch plus drastisch erhöhte
Datentransferrate: ForscherInnen der Johannes Kepler Universität wollen gemeinsam mit dem Mobilfunk-Unternehmen
DMCE neue Standards für künftige Handygenerationen setzen. Am 16.03. wurde ein entsprechendes "Christian
Doppler Labor für digital unterstützte Hochfrequenz-Transceiver in zukünftigen mobilen Kommunikationssystemen"
an der JKU offiziell eröffnet.
In dem bis 2023 laufenden CD-Labor werden zwölf wissenschaftliche MitarbeiterInnen (im Vollausbau) unter der
Leitung von Univ.-Prof. DI Dr. Mario Huemer (Institut für Signalverarbeitung) und Univ.-Prof. DI Dr. Andreas
Springer (Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme) an neuartigen Signalverarbeitungsmethoden
forschen. Die hier erarbeiteten Konzepte und Algorithmen sollen den Energieverbrauch künftiger Mobilfunkchips
deutlich senken, die Empfangsqualität optimieren und die Anforderungen an die hochkomplexen analogen Schaltungsblöcke
reduzieren. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse dieses CD-Labors wertvolle Beiträge für die Entwicklung
der fünften Mobilfunkgeneration liefern.
"Zukünftige Mobilfunksysteme werden nicht nur Handys und Tablets umfassen, sondern auch Automobile, Maschinen
und viele Geräte, die wir ständig im Alltag nutzen. Die Arbeiten unseres CD-Labors werden helfen, maßgeschneiderte
Funkchips für alle diese verschiedenen Anwendungen zu entwerfen", erklärt Univ.-Prof. Springer.
Auch Univ.-Prof. Huemer sieht großes Potenzial für die Zukunft: "Hochfrequenz-Sender und -Empfänger
in unseren Smartphones nutzen bereits heute digitale Signalverarbeitung, um eine gute Verbindungsqualität
und hohe Datenraten zu ermöglichen. Dieser Trend wird sich massiv verstärken, und unsere Forschungsarbeiten
werden hier wesentliche Beiträge leisten."
BMWFW fördert zukunftsträchtige Forschung
Mit der steigenden Nutzung mobiler Kommunikationsgeräte wie Smartphones als multifunktionale Werkzeuge
für den Alltag sind die technischen Anforderungen an die Geräte massiv gestiegen. Das wirkt sich auch
unmittelbar auf die Chips in den Geräten aus. Entsprechend groß ist daher das Interesse der Industrie
weltweit, durch effizientere Schaltungen und Methoden der digitalen Signalverarbeitung bessere Leistungsfähigkeit
bei geringerem Energieverbrauch zu ermöglichen.
Das CD-Labor wird jeweils zur Hälfte vom Unternehmenspartner DMCE (Danube Mobile Communications Engineering
GmbH & Co KG) und der öffentlichen Hand finanziert, wichtigster öffentlicher Fördergeber ist
das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW).
"Die enge Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen anwendungsorientierter Grundlagenforschung
ist ein zentrales Anliegen der Forschungspolitik in Österreich", sagt Wissenschafts-, Forschungs- und
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. "Das neue CD-Labor ist auf den kommenden Mobilfunkstandard der
5. Generation (5G) ausgerichtet und damit in höchstem Maße zukunftsorientiert. Darüber hinaus sichert
es die Ausbildung von exzellent qualifizierten WissenschafterInnen mit starkem Praxisbezug. Dadurch wird die Attraktivität
des Wirtschaftsstandortes Österreich weiter gestärkt."
"DMCE investiert massiv in den Bereich 5G-Mobilfunk und Internet-of-Things. Umso mehr freut es uns, mit den
beiden Lehrstühlen der JKU höchstkompetente ForschungspartnerInnen gewonnen zu haben und im Rahmen des
CD-Labors eine langfristige, nachhaltige Kooperation etablieren zu können", erklärt DI Dr. Markus
Schutti von DMCE die Gründe für die Kooperation.
Technik Marke JKU
"Die JKU ist stolz auf ihre technisch-naturwissenschaftliche Kompetenz. Im LIT, dem Linz Institute of
Technology, lehren und forschen wir in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Ich freue mich daher sehr, dass
mit dem neuen CD-Labor ein weiteres Projekt entstanden ist, das von der Synergie aus universitärer Forschung
und unternehmerischer Praxis lebt. Ich danke daher dem Ministerium, der Christian Doppler Forschungsgesellschaft
und allen PartnerInnen des Projekts, dass dieses CD-Labor möglich gemacht wurde", so JKU-Rektor Meinhard
Lukas bei der Eröffnung.
Auch Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer sieht großes Potenzial im neuen CD-Labor: "In
Christian-Doppler-Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende
WissenschaftlerInnen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Im internationalen Wettstreit sind CD-Labors
wichtiger denn je, weil sie neues Wissen marktfähig und somit für Unternehmen nutzbar machen. Dieses
Exzellenzzentrum für angewandte Forschung ist eine Auszeichnung für die JKU und ein enorm wichtiger Beitrag
zu einem gestärkten Forschungs- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich!"
Förderung der praxisorientierten Grundlagenforschung
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende
WissenschafterInnen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit
gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel.
Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.
Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
(BMWFW).
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