Hochpark und mehr Aufenthaltsqualität auf Althan- und Nordbergstraße
Wien (rk) - Auf dem Areal rund um den Franz-Josefs-Bahnhof ist nun ein wesentlicher Schritt in Richtung
Neugestaltung getan. Im Rahmen eines Pressegesprächs mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou sowie VertreterInnen
des Bezirks und der Projektbetreiberin wurden am 16.03. die Leitlinien für das neue „Althan Quartier“ vorgestellt.
Derzeit bilden der Bahnhof und die angeschlossenen Bauten eine Barriere mitten im 9. Bezirk. Die BewohnerInnen
müssen Umwege in Kauf nehmen, um zu Fuß zur U4 oder nach Hause zu gelangen. Ebenso gibt es über
dem Bahnhof keinerlei öffentliche Nutzung oder Zugänglichkeit. Die aktuellen Planungen gehen hier einen
neuen Weg.
Von der Barriere zur Passage
Herzstück des Areals, das in Zukunft „Althan Quartier“ heißen wird, ist ein weitläufiger Hochpark
über dem Bahnhof, der von allen Seiten zugänglich ist und die verschiedenen Teile des Bezirks miteinander
verbindet. Durch ein Trägergeschoss zwischen der Bahn und dem Hochpark ist es auch neun Meter über dem
Straßenniveau möglich, Bäume zu pflanzen. So werden mit dem Aufbrechen des derzeitigen Gebäudekomplexes
nicht nur neue Querungen, sondern auch zusätzliche Grün- und Freiräume geschaffen.
Das Bürogebäude am Julius-Tandler-Platz wird generalsaniert und architektonisch einer Renovierung unterzogen.
Die derzeitige Dimension bleibt damit in weiten Teilen erhalten, bekommt aber ein neues Aussehen. Mit dieser Auffrischung
soll auch eine Aufwertung des Julius-Tandler-Platzes verbunden werden. Das Parkhaus auf dem Gelände wird einer
neuen Bebauung weichen. Durch eine Verlagerung des Bauvolumens in Hochhäuser können weite Teile der Überplattung
des Bahnhofs für den Hochpark freigeräumt und deutlich mehr Freifläche für die Bevölkerung
gewonnen werden.
Mischnutzung statt Monokultur
Am neu gestalteten Standort soll die Nutzung weitaus vielfältiger ausfallen als bisher. Rund ein Drittel
soll als Wohnraum genutzt werden, ein Drittel für Büros und Geschäfte zur Verfügung stehen.
Neben dem attraktiven Hochpark wird auch großes Augenmerk darauf gelegt, eine ansprechende und belebte Erdgeschoßzone
zu schaffen.
Die Nordbergstraße und die Althanstraße bekommen im Zuge der Neugestaltung neben neuen Räumen
für Geschäfte und Einrichtungen auch mehr Aufenthaltsraum. Die Nordbergstraße soll dabei umfassend
umgestaltet werden und mit Grünflächen, Bäumen und Sitzmöglichkeiten einen Parkcharakter erhalten.
In der Althanstraße werden Gehsteigbereiche verbreitert, Aufenthaltsbereiche erweitert und ein verkehrsberuhigter,
urbaner Raum geschaffen. In Verbindung mit dem Bahnhof wird es am Gelände einen sanften Mobilitätsknoten
mit einem zukunftsweisenden multimodalen Anspruch geben.
Im Dialog mit der Bevölkerung
Die Neugestaltung des Franz-Josefs-Bahnhofs wurde in einem kooperativen Planungsverfahren über einen Zeitraum
von mehr als acht Monaten erarbeitet. Neben einer umfassenden Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern
aus dem Bezirk waren auch zahlreiche Expertinnen und Experten eingebunden. Die nächsten Schritte sind nun
die konkrete Architekturplanung für das vordere Gebäude sowie ein Realisierungswettbewerb für die
Bebauung im hinteren Bereich des Areals. Auch dabei wird auf Dialog viel Wert gelegt. In der Althanstraße
4 wurde ein Dialogbüro für das „Althan Quartier“ eingerichtet, in dem sich interessierte Personen aus
erster Hand informieren können. Mit Karin Oppeker steht außerdem eine Ombudsfrau für Fragen und
Anliegen zum „Althan Quartier“ zur Verfügung.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou: „Mit dem lokalen Leitbild ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Neugestaltung
getan. Hier bietet sich die große Chance, einen neuen Stadtteil im Bezirk zu gestalten, der neuen BewohnerInnen
und AnrainerInnen Qualitäten bietet. Zentral aus Sicht der Stadt Wien ist das Aufbrechen der Barriere, die
das Areal derzeit darstellt und die Schaffung von neuem Freiraum in der Stadt. Das gilt für den Hochpark und
die vorgesehenen Durchwegungen ebenso wie für die Verkehrsberuhigungen in der Nordbergstraße und der
Althanstraße.“
Erfreut über die Neugestaltung zeigt sich auch Thomas Liebich, Bezirksvorsteherin- Stellvertreter, SPÖ
Alsergrund: „Ich bin überzeugt, dass die Neugestaltung des Althan Quartiers ein neuer starker Impulsgeber
für den Alsergrund und die angrenzenden Bezirke sein wird. Im abgeschlossenen Leitbildprozess wurden sowohl
die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung 2009/10 beachtet und eingearbeitet, als auch neue Anregungen und
Ideen im Zuge der intensiven Workshops des kooperativen Planungsverfahrens mit ExpertInnen und neuerlich eingebundenen
BürgerInnen erarbeitet. Für mich ein Beispiel funktionierender und gelebter Bürgerbeteiligung von
Anfang an!"
Die Umgestaltung soll vor allem für die AnrainerInnen, aber auch PendlerInnen Vorteile bringen, erklärt
Momo Kreutz, Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin, Grüne Alsergrund: „Der Franz-Josefs-Bahnhof ist und bleibt
ein wichtiger Mobilitätspunkt. Mit der Neugestaltung des Platzes und der umgebenden Straßen wollen wir
noch stärker auf sanfte Mobilität setzen und FußgängerInnen wie RadfahrerInnen zahlreiche
Möglichkeiten bieten. Auch durch eine Neubelebung der Erdgeschoßzonen erwarte ich mir Impulse für
den gesamten Bezirk.“
Michaela Mischek, Geschäftsführerin der Entwicklergesellschaft, sieht das Potential des gesamten Areals:
„Unser Ziel ist es, mit dem ‚Althan Quartier’ ein vielseitiges Stadtteilzentrum zu schaffen. Statt infrastruktureller
‚Monokultur’ wird es dort eine bunte Mischnutzung geben, die Arbeiten, Wohnen, Gewerbe und Tourismus vereint, verbunden
mit viel Grün- und Freiraum auf unserem Hochpark. Unsere Formel für dieses innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt
lautet: A+Q = Lebensqualität. Durch die Verbindung aus innovativem Anspruch und architektonischer Qualität
wird die Umgebung noch lebenswerter.“
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