Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf präsentierte neue Serviceangebote
Eisenstadt (blms) - Die Aufgaben in den burgenländischen Gemeinden werden immer vielfältiger und
komplexer. Mit der Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik stehen die burgenländischen Kommunen, im
Jahr 2017 und darüber hinaus, vor einer größeren verwaltungs- und finanztechnischen Veränderung.
„Um die MitarbeiterInnen in den Gemeinden bereits von Beginn an, auf diesem Weg zu unterstützen, haben wir
gemeinsam mit der Akademie Burgenland ein entsprechendes Ausbildungsangebot geschaffen. Parallel dazu wird ab Herbst
auch einen neuen Lehrgang für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister angeboten“, so Landesrätin
Mag.a Astrid Eisenkopf, die gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Akademie Burgenland, Mag.a Bettina
Frank das neue, auf die Gemeinden zugeschnittene Serviceangebot am 16.03. in Eisenstadt vorstellte. Für eine
optimale Betreuung bei der Umstellung auf die Doppik wird ein eigener Burgenland-Leitfaden erarbeitet. Abgerundet
wird das Service- und Betreuungspaket durch bereits bewährte Angebote wie Gemeindesprechtagen in den Bezirken
seitens der Gemeindeaufsicht und Informationsveranstaltungen. Diese Sprechtage umfassen in erster Linie die Finanzgebarung
einer Gemeinde. Die über das Jahr verteilten Informationsabende und Diskussionsveranstaltungen richten sich
speziell an politische Amtsträgerinnen und Amtsträger. Bereits im April wird es in Kooperation mit der
Staatsanwaltschaft Eisenstadt eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Im Spannungsfeld effizienter Verwaltung
und strafrechtlicher Risiken“ geben (19. April in Eisenstadt, 25. April in Stegersbach). Die Akademie Burgenland,
die für die Weiterbildung der Bediensteten des Landes und der Gemeinden verantwortlich ist, bietet aktuell
rund 150 Seminare und Lehrgänge an den Standorten Eisenstadt und Pinkafeld an. Ein großer Teil des Angebotes
ist für die Zielgruppe der Gemeindebediensteten konzipiert. „Wir bieten heuer auch 30 neue Seminare und Lehrgänge
an. Innovation ist wichtig, auch um interessant zu bleiben. Bisher haben 8.400 Personen unser Angebot genutzt,
darunter 4.000 Gemeindebedienstete“, so Frank.
Bereits im Herbst des Vorjahres habe man mit dem Gemeinderechtspaket einen wichtigen Schritt hin zur Schaffung
eines modernen Verwaltungssystems auf Gemeindeebene gesetzt, diesen Weg gehe man nun konsequent weiter, so Eisenkopf.
Acht Gesetzesnovellen wurden auf den Weg gebracht. Bereits in Kraft ist das Gemeindebezügegesetz.
Themenbezogene Sprechtage
Das Land Burgenland sei darüber hinaus laufend bemüht, auch das Service, Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot
für die MitarbeiterInnen der burgenländischen Kommunen auszubauen und an die neuen Herausforderungen
anzupassen, so Eisenkopf. Aus diesem Grund werde es auch im heurigen Jahr seitens der Gemeindeaufsicht wieder themenbezogene
Sprechtage in den Bezirken geben. Konkret gab und gibt es regelmäßig Sprechtage zu den Themen „Richtlinien
für das Haushaltsjahr“ und „Rechnungsabschluss – Erstellung und Verbuchung“ oder „Mittelfristiger Finanzplan“
und auch „Erstellung der Nachtragsvoranschläge“.
BürgermeisterInnen-Lehrgang startet im Herbst
Derzeit laufen die Arbeiten zur Erweiterung des Schulungsprogramms der Akademie Burgenland um einen „BürgermeisterInnen-Lehrgang“.
Das Ziel ist, Basiswissen über komplexe Bereiche wie Raumordnung, Baurecht, Gebührenrecht, Vergaberichtlinien
und einiges mehr zu vermitteln. Start des Lehrgangs ist im Herbst. Dieses Service soll im Herbst speziell neuen
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern den Einstieg in die Gemeindeverwaltung erleichtern.
Umstellung auf Doppik: eigener Burgenland-Leitfaden und Schulungen helfen
Akademie Burgenland und Land würden auch für eine optimale Betreuung bei der Umstellung auf die Doppik
in den burgenländischen Gemeinden sorgen, so die Landesrätin. Bereits im Sommer 2016 wurden Expertengruppen
installiert, die sich mit den Herausforderungen dieser Umstellung intensiv beschäftigen. Die Ausgangslage
birgt einige Hürden: die im Herbst 2015 vom Bund beschlossene Voranschlags- und Rechnungsverordnung (VRV)
regelt die zukünftige Form und Gliederung der Voranschläge und Rechnungsabschlüsse, nicht aber die
Darstellung in den Ländern und auch den Gemeinden. „Eine wesentliche Herausforderung stellt neben der integrierten
Finanzierungs- und Ergebnisrechnung die verpflichtende Vermögensbewertung dar. Die vom Bund beschlossene Verordnung
lässt in vielen Bereichen Fragen offen und bietet Spielraum zur Interpretation“, erläutert Eisenkopf.
Aus diesem Grund sei man dabei einen eigenen Burgenland-Leitfaden zu entwickeln, um landesspezifische Gegebenheiten
festzulegen. „Die Gemeindeabteilung hat mit Unterstützung des Fachverbandes der burgenländischen Amtmänner
und Amtfrauen die notwendigen Bewertungsrichtlinien bereits erarbeitet.“
Die Schulungen zu den neuen Bewertungsrichtlinien beginnen bereits Ende März, ebenfalls in Kooperation mit
der Akademie Burgenland. Dafür haben sich bereits Vertreter aus mehr als 100 Gemeinden angemeldet.
„Die nächste große Herausforderung wird die Erstellung des Voranschlags 2019 auf Grundlage der novelliert
Gemeindehaushaltsordnung novelliert, damit das Haushaltsjahr 2019 bereits auf Basis der 3-Komponentenrechung geführt
werden kann. Dazu werden die notwendigen Schulungen im Jahr 2018 wieder von der Akademie Burgenland angeboten“,
so Eisenkopf abschließend.
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