Kaumberg/Wien (gemeindebund) - Mit 26 Jahren ist Michael Wurmetzberger in Kaumberg seit 10.03. das jüngste
Gemeindeoberhaupt Niederösterreichs. Der gleichaltrige Markus Baier aus Zellerndorf ist um zweieinhalb Monate
älter, aber schon seit 2015 im Amt. Wurmetzberger folgte in der 1.000-Einwohner-Gemeinde auf Langzeitbürgermeister
Michael Singraber. Dieser war mit 24-jähriger Amtszeit fast so lange im Amt als Wurmetzberger alt ist.
Kometenhafter Aufstieg
Der Blick auf seinen Lebenslauf lässt nicht vermuten, dass der gelernte Bankkaufmann die kommunale Karriere
nie bewusst angestrebt hat: Seit 2010 ist er im Gemeinderat, 2013 wurde er JVP-Obmann in Kaumberg und Bezirksobmannstellvertreter
bis er seit 2015 Vizebürgermeister und Gemeindeparteiobmann wurde. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister
folgt am 25.03. die Wahl zum Landesparteiobfraustellvertreter.
Auch beruflich ging es für ihn immer nur in eine Richtung, nämlich steil bergauf: Nach seiner Lehre zum
Bankkaufmann in der Sparkasse Hainfeld arbeitete er ein paar Jahre als Kundenbetreuer und die letzten drei Jahre
als Filialleiter der Sparkasse Kirchberg an der Pielach bis er in den Gemeindedienst der Gemeinde Kaumberg wechselte.
Dort übt er nun die Stelle als Amtsleiter aus. Umso überraschender, dass er gegenüber den Niederösterreichischen
Nachrichten erzählt, dass er das Amt nie angestrebt habe: "Als ich mich für die Politik entschieden
habe und 2010 in den Gemeinderat gewählt worden bin, hätte ich nie gedacht, dass ich 2017 Bürgermeister
werde. Ich hatte immer den Drang, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und mich für andere einzusetzen."
Allerdings gibt er zu, seine Ziele mit einem gewissen Ehrgeiz zu verfolgen: "Wenn ich ein Ziel verfolge, so
mache ich das mit vollem Einsatz. So bin ich mehr und mehr hineingewachsen und oft entwickeln sich Dinge anders
als erwartet, aber wenn es soweit ist, dann muss man auch Verantwortung übernehmen."
Wichtigster Plan: Kommunikation verbessern
Wurmetzberger, der von den Oppositionsparteien in der Gemeinderatssitzung wie angekündigt nicht gewählt
wurde, kündigt an, dennoch mit allen Parteien zu einem gemeinsamen Miteinander zum Wohle der Gesellschaft
finden zu wollen. Gelingen soll das vor allem durch eine verbesserte Kommunikation: "Besonders wichtig ist
mir, eine gute Basis für eine überparteiliche Sachpolitik zu schaffen und die Zusammenarbeit zu verbessern.
In diesem Zusammenhang wird auch die Verbesserung der Kommunikation eine wesentliche Rolle spielen, nicht nur zwischen
den Parteien, sondern auch zu den Kaumbergerinnen und Kaumbergern, um so deren Bedürfnisse, Wünsche und
Sorgen zu kennen und darauf reagieren zu können." Konkret umgesetzt werden soll das durch den verstärkten
Einsatz der neuen Medien. Dabei sollen auch die Jungen wieder ins Boot geholt werden.
Neben neuen Wegen der Kommunikation steht auch die Vollendung der bereits begonnenen Projekte am Plan: Das Glasfaserprojekt
soll weiter vorangetrieben und die Straßenbeleuchtung komplett auf LED umgestellt werden. Ein weiteres großes
finanzielles Projekt ist außerdem die Unterstützung des Ankaufs eines neuen Hilfslöschfahrzeugs
für die Feuerwehr. Langfristig möchte er durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum die
Abwanderung stoppen.
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