Zwei Möbel des Nobelpreisträgers Martin Karplus bereichern die Dauerausstellung des
Wien (rk) - Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, erhielt von Nobelpreisträger
Martin Karplus und dessen Frau Marci zwei Möbel aus dem Familienbesitz. Davon ist ein Klapptisch ab sofort
in der Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“ zu sehen.
Ein Klapptisch mit Geschichte
Das wunderschöne Möbelstück, welches nicht nur stilistisch interessant ist, bereichert die Ausstellung
des Museums auch durch seine Geschichte. Der Klapptisch war einst der Spieltisch von Martin Karplus Großvater.
Dr. Johann Paul Karplus, Neurologe und Primar an der Wiener Polyklinik, spielte gerne mit seinen Freunden Tarock,
darunter auch sein Kollege Dr. Sigmund Freud. Treffpunkt war dabei die repräsentative Karplus-Familienwohnung
im zweiten Stock des Palais Auspitz-Lieben, wo Karplus mit seiner Frau Valerie, geb. Lieben, und vier Söhnen
wohnte.
Johann Paul Karplus starb 1936, Valerie im Jänner 1938. Der älteste Sohn Hans, Vater von Nobelpreisträger
Martin Karplus, war als einziger der Familie zur Zeit des „Anschluss“ in Wien. Er organisierte vier Möbelcontainer
und sandte sie an seine Brüder nach Palästina und in die USA, wohin er kurze Zeit später selbst
flüchtete.
Direktorin Danielle Spera betont: „Diese bedeutende Schenkung gibt uns die Möglichkeit, auch in unserer Dauerausstellung
die Verbindungen zwischen den Ringstraßen-Familien und der Wiener jüdischen Geisteswelt darzustellen.
Dafür danken wir Martin und Marci Karplus herzlich.“
Schaukelstuhl ab Mai 2018 in großer Ausstellung über die Wiener Salons
Bei dem zweiten Möbelstück, das Martin und Marci Karplus dem Jüdischen Museum Wien überantworteten,
handelt es sich um einen Schaukelstuhl. Dieser wird ab Mai 2018 in einer Ausstellung über die Wiener jüdischen
Salons zu sehen sein.
Video zur Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute" (2013): http://bit.ly/2mnYtmo
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