Neue Ausstellung im Jüdischen Museum Wien ab 5. April 2017
Wien (jmw) - Trude Forsher wird in den 1950er Jahren Privatsekretärin von Elvis Presley. 1920 war sie
in einer Wiener jüdischen Familie zur Welt gekommen, im August 1938 gelang ihr die Flucht aus Wien, auch ihre
Familie konnte sie retten. Über London gelangte sie nach New York, von dort ging es weiter nach Hollywood,
das sie faszinierte. Entfernte Verwandte waren die ebenfalls aus Wien stammenden Musikproduzenten Jean und Julian
Aberbach. Bei deren Verlag Hill and Range Songs waren etliche Elvis-Komponisten unter Vertrag. So erhielt Trude
den Job, um den sie viele Teenager beneideten: Sie gehörte zum innersten Kreis um Elvis Presley und arbeitete
in Hollywood für ihn und seinen Manager Colonel Tom Parker. Auch einige von Elvis engsten Freunden waren Juden,
was für einen Protestanten aus dem Süden der USA in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich
war. In der Zeit nach Elvis gründete Trude Forsher zusammen mit Adolph Zukor II., dem Enkel des legendären
Filmmoguls, eine eigen TV-Produktionsfirma. Nach ihrer Pensionierung engagierte sie sich sozialpolitisch für
geschieden Mütter, wofür sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Trude Forshers Sohn James stellt dem Jüdischen
Museum Wien ihren Nachlass aus der frühen Glanzzeit des US-Showbiz zur Verfügung.
Kuratiert wird die Ausstellung von Marcus G. Patka
|