Südtirols Export hat 2016 laut Astat-Ergebnissen erneut zugelegt – um 1,5 Prozent. Den
Rekordwert des 4. Quartals 2015 erneut zu schlagen gelang nicht.
Bozen (lpa) - Südtirols Unternehmen haben im Jahr 2016 Waren im Wert von 4.434 Millionen Euro exportiert,
was gegenüber dem Vorjahr insgesamt ein Plus von 1,5 Prozent bedeutet. „Die exportierenden Unternehmen Südtirols
tragen maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung unserer Wirtschaft bei. Ich gratuliere ihnen daher mit Freude
zu ihrer guten Arbeit. Schließlich hängen viele Arbeitsplätze von dieser Entwicklung ab“, kommentiert
Landeshauptmann Arno Kompatscher die Daten.
Ein gutes Ergebnis, aber nicht ganz so gut wie 2015, wies auch das vierte Quartal auf. Das lässt sich einfach
erklären. Statistische Ausreißer nennt man in der Statistik Werte, die besonders stark ausschlagen.
Einen solchen Ausreißer präsentierte der Export im 4. Quartal 2015, mit einem Plus von 16,2 Prozent
gegenüber des 4. Quartals 2014. Diesen Rekordwert erneut zu schlagen wäre 2016 kein Leichtes gewesen
– dies hatte schon IDM-Vizepräsident Federico Giudiceandrea im vergangenen Jahr vorhergesehen. So haben Südtirols
Unternehmen im 4. Quartal 2016 laut heutiger Astat-Statistik (13. März) zwar wieder stärker exportiert
als in den ersten drei Quartalen, doch den Vorjahreswert erreichten sie zwischen Oktober und Dezember nicht. Mit
1,188 Millionen Euro lagen die Exporte 2,2 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert und damit auf einem hohen
Niveau.
Die Ausfuhren des Jahres 2016 in die EU-Länder machten 71,9 Prozent aller Exporte aus. Sie haben im Vorjahresvergleich
noch einmal um 3,2 Prozent zugenommen. An der Spitze stehen weiterhin die Zielländer Deutschland (34 %) und
Österreich (11 %), die beide noch einmal mehr Waren aus Südtirol erworben haben (+ 50,4 Millionen und
+ 25,2 Millionen Euro). „Die starke Abhängigkeit von den deutschsprachigen Märkten ist nachvollziehbar,
bedeutet aber auch ein gewisses Risiko“, gibt der Landeshauptmann zu bedenken. „Die Unternehmen sind also gefordert,
unablässig das eigene Rüstzeug zu verbessern, um dem internationalen Wettbewerb mit Erfolg zu begegnen.
Einen großen Vorteil haben sie bereits, das ist die Flexibilität, schnell auf neue Situationen zu reagieren.“
Für kleinere Unternehmen empfehle es sich, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Leistungen in einer
Wertschöpfungskette gemeinsam anzubieten und so gemeinsam den Schritt in ferne Märkte zu wagen.
„IDM Südtirol ist den Unternehmen in differenzierter Weise dabei behilflich, neue Märkten zu erschließen,
um in Zukunft noch diversifizierter und damit stabiler dazustehen“, sagt IDM-Präsident Thomas Aichner.
Vor allem geopolitische Krisen sind häufig dafür verantwortlich, dass Ausfuhren abnehmen: Das galt 2016
für Afrika (-26,5 %) ebenso wie für Russland (-48,9 %). In absoluten Zahlen wiesen die Exporte nach Großbritannien
mit einem Rückgang um 16,3 Millionen Euro das größte Minus aus – dabei kann der bevorstehende Brexit
2016 noch keine große Rolle gespielt haben.
Laut Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Kompatscher berge nicht zuletzt das starke Gewicht des Sektors Lebensmittel,
Getränke und Tabakwaren (Anteil 18,8 %), der erneut Zuwächse verzeichnete, und jener der Land- und Forstwirtschaft
(Anteil von 14,3 %) gewisse Risiken der Austauschbarkeit, wenn nicht ein starkes Markenmanagement dahinterstünde.
Ebenso in diesem Zusammenhang habe sich IDM Südtirol als ein guter Partner der Unternehmen erwiesen, ist der
Landeshauptmann überzeugt: „In den Sektoren des Maschinenbaus und der Apparate sind Südtirols Betriebe
mit einem Anteil am Export von 16,5 Prozent stark und haben weiter zugelegt – und das ist sehr erfreulich.“
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