Memorandum des Naturschutzrates der Vorarlberger Landesregierung überreicht
Dornbirn (vlk) - In einem Memorandum an die Vorarlberger Landesregierung spricht sich der Naturschutzrat
für den langfristig möglichst unversehrten Erhalt der Landesgrünzonen Rheintal und Walgau aus. Details
dazu gaben Umweltlandesrat Johannes Rauch, Gerlind Weber, Vorsitzende des Naturschutzrates und Hildegard Breiner,
Vorsitzende des Vorarlberger Naturschutzbundes am 13.03. in einem Pressegespräch in der inatura in Dornbirn
bekannt.
Die Ansprüche an Flächen für Wohnraum, Betriebsstätten, Freizeiteinrichtungen in Vorarlberg
steigen und stehen in direkter Konkurrenz zu Ansprüchen der Landwirtschaft, des Naturschutzes sowie Erholungs-
und Freiräumen. "Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht notwendig, auf einige zentrale Zukunftsfragen
Antworten zu finden und Entscheidungen zu treffen", sagte Landesrat Rauch.
Der neu aufgestellte Vorarlberger Naturschutzrat verfasste ein Memorandum an die Vorarlberger Landesregierung zum
Erhalt der Landesgrünzonen Rheintal und Walgau, "basierend auch auf den Erkenntnissen des Bundesverwaltungsgerichtes
zur dritten Rollbahn am Flughafen Wien/Schwechat", sagte Naturschutzrats-Vorsitzende Weber. Die neue Vorsitzende
betonte dabei insbesondere den Grundsatz der Nachhaltigkeit "im Interesse nachfolgender Generationen".
Im Zusammenhang mit dem Bodenverbrauch wiederholte Naturschutzbund-Obrau Breiner ihre Forderung nach einem Gesamtkonzept
"mit Festlegung gemeindeübergreifender Nutzungszonen und Verteidigung der Grünzone".
Das Memorandum enthält insgesamt acht Punkte der ACHTsamkeit für den vollumfänglichen Erhalt der
Landesgrünzonen:
1. Regionale Ernährungssicherung
2. Artenvielfalt und Naturschutz
3. Klimaschutz
4. Energiewende – Weber: "Boden ist das Öl der Zukunft"
5. Biotechnikwende
6. Wassermanagement
7. Naherholung
8. Intergenerationelle Gerechtigkeit
Rauch: Gesetzesänderungen notwendig
Für den Klima- und Umweltschutz sind drei Dinge besonders notwendig, sagte Landesrat Rauch: "Gesetzliche
Grundlagen, Geld und Geduld". Rauch kündigte die Vorlage eines Bodenschutzgesetzes "noch in diesem
Jahr" an. Vorhandene Lücken im Naturschutzgesetz müssen so schnell wie möglich geschlossen
werden – Rauch: "Was uns fehlt, ist die Umsetzung der Aarhuskonvention, also die Verankerung und Ausgestaltung
der Rechte von NGO´s in Verfahren, inklusive Parteienstellung. Die Umsetzung der Aarhuskonvention ist ein
MUSS, weil wir völkerrechtlich dazu verpflichtet sind." Auch das Raumplanungsgesetz müsse dringend
novelliert werden, um beispielsweise der Hortung von Grund und Boden Einhalt zu gebieten, betonte Landesrat Rauch.
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