Anlässlich des Jahrestags der Römischen Verträge zieht LH Kompatscher Bilanz:
„Südtirol profitiert ungemein von der EU."
Brüssel/Bozen (lpa) - Landeshauptmann Arno Kompatscher geht in seiner Bilanz auf die bedeutenden Vorteile
ein, die die EU ihren Bürgern gebracht hat, wenngleich die Menschen diese mittlerweile als Selbstverständlichkeiten
ansehen. „Dazu zählt beispielsweise, dass wir grenzenlos reisen, studieren und arbeiten können. Wir finden
aber auch dank des Euros stabile und vergleichbare Preise in allen 19 Euro-Staaten vor. Zudem gehen mit dem stärkeren
Wettbewerb tiefere Verbraucherpreise einher. Anzuführen sind auch die europaweiten Mindeststandards für
Qualität, Gesundheit und Sicherheit“, zählt der Landeshauptmann auf. Die EU-28 sei zudem heute zum stärksten
Wirtschaftsraum der Welt herangewachsen und hat damit die USA von diesem Rang verdrängt.
„Auch Südtirol profitiert ungemein von der EU ohne Grenzen, gerade weil es viel in EU-Länder exportiert,
aber auch weil Urlauber ohne Schranken schneller zu uns ins Land finden“, fügt der Landeshauptmann hinzu.
Darüber hinaus begünstigten die Förderprogramme der EU besonders die peripheren Regionen wie Südtirol.
„Nicht zuletzt hat der Schengen-Raum auch die Unrechtsgrenze am Brenner überwinden lassen – und uns damit
zu einem Teil des großen Ganzen gemacht“, erinnert der Landeshauptmann. „Deshalb genießen wir heute
einen uneingeschränkten Zugang zum benachbarten deutschen Sprach- und Kulturraum.“
Landeshauptmann Arno Kompatscher nimmt auch Bezug auf die Zukunft der EU und zu Jean-Claude Junckers aktuellem
„Weißbuch zur Zukunft Europas“ und der darin enthaltenen Szenarien. Kompatscher betont, dass wir bei aller
Vernunft vor allem das Herz und die humanistischen Werte sprechen lassen sollten. „Wir können nicht anders
als überzeugte Europäer sein, wenn wir bedenken, was die EU in den letzten 60 Jahren für uns geleistet
hat. Die Geschichte hat uns schließlich gelehrt, wohin Nationalismus führt.“
Die EU sei und bleibe das weltweit bedeutendste Projekt zugunsten von Frieden und nachhaltiger Entwicklung. „Es
gibt keine Alternative zu Europa. Fest steht aber auch: Es gibt noch ein großes Entwicklungspotenzial – dafür
sollten wir unsere Energie investieren“, schließt der Landeshauptmann sein Plädoyer.
Zur Erinnerung: Am 25. März vor 60 Jahren haben Staats- und Regierungschefs von Belgien, Deutschland, Frankreich,
Italien, Luxemburg und den Niederlanden die Grundlage dafür geschaffen, dass für Europa die längste
Friedenszeit der Geschichte begann – und weiter fortwährt. Sie unterzeichneten in der italienischen Hauptstadt
die Römischen Verträge, die die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und
der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) besiegelten. Diese waren die Vorläuferorganisationen der
heutigen EU. Das Prinzip, das die Römischen Verträge beherrschte, war: Wer wirtschaftlich zusammenarbeitet,
muss sich nicht bekriegen!
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