Sozialsystem muss für die Schwächsten da sein - nicht für die Frechsten – Mikl-Leitner
mit starken 98,5 Prozent zur Landesparteiobfrau gewählt
St. Pölten (nöi) - "Ich will, dass wir die Partei für die Fleißigen sind. Ich
will, dass Niederösterreich das Land der Tüchtigen ist. Denn Gerechtigkeit heißt, den Fleißigen
zu helfen und nicht den Faulen unter die Arme zu greifen", betonte die designierte Landesparteiobfrau und
zukünftige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 24.03. am 45. Ordentlichen Landesparteitag der Volkspartei
Niederösterreich. "Fleiß mag heute bei manchen als altmodisch gelten. Aber Fleiß, Einsatz
und Leistungsbereitschaft sind aktueller denn je. Wir brauchen diesen Fleiß und wir brauchen diese Leistungsbereitschaft.
Deshalb will ich ein neues Bekenntnis zu den Leistungsträgern im Land. Sie verdienen mehr Anerkennung durch
uns. Sie verdienen weniger Belastung durch den Staat. So verstehe ich die Partei für die Fleißigen.
Und bei unserem Einsatz für die Fleißigen vergessen wir in Niederösterreich nie, dass wir jenen
die Hand reichen, die unsere Hilfe brauchen", betont Mikl-Leitner.
Für die designierte Landesparteiobfrau steht fest: "Bis vor wenigen Jahren haben wir Jahrzehnte erlebt,
mit sicherem Wachstum und steigendem Wohlstand. Aber jetzt leben wir in Zeiten, in denen die ‚soziale Frage' wieder
so aktuell ist, wie schon lange nicht mehr. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der es nicht mehr allein um die Frage
gehen kann: Wer bekommt wieviel? Diese Zeiten sind vorbei. Die soziale Frage muss heute heißen: Wer bekommt
wieviel - wofür? Und das gilt für die gesamte Gesellschaft - am oberen und am unteren Ende. Denn die
arbeitenden Menschen ärgern sich zu Recht über diejenigen, die nicht wirklich Hilfe brauchen, die das
Sozialsystem nur ausnützen, die nicht schwach sind, sondern nur unverschämt. Mich ärgert das auch.
Denn so kommen jene Menschen in Misskredit - die unsere Hilfe wirklich brauchen. Bringen wir's auf den Punkt: Das
Sozialsystem muss für die Schwächsten da sein. Nicht für die Frechsten", betont Mikl-Leitner.
Für die designierte Landesparteiobfrau beginnt Gerechtigkeit mit Ehrlichkeit: "Sagen, was ist. Tun, was
zu tun ist! Daher ist es mein Anspruch, dass wir offen darüber reden, wenn es Probleme gibt und auch dann
darüber reden, wenn es Gegenwind gibt. Denn egal wo ich hinkomme - sei es bei unseren landwirtschaftlichen
Betrieben oder bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern. Fast überall steht ein Problem an erster Stelle:
Die maßlose Überregulierung und die Kontrollwut. Wir dürfen aber keine Politik betreiben, die sich
immer weiter von den echten Sorgen der Menschen entfernt. Wir brauchen auch keine Politik, die den Kopf einzieht,
bei den echten Problemen wie bei der Migration oder bei der Arbeitslosigkeit. Aber dann einen Übereifer entwickelt,
wenn es um das Regulieren der Wirtschaft, der Landwirtschaft und des täglichen Lebens geht. Bürokratie,
Bevormundung, Überregulierung, das alles gibt es im Übermaß. Was es zu wenig gibt, ist Augenmaß.
Es werden diejenigen gebremst, die die Arbeitsplätze in unserem Land schaffen sollen, das ist weder gerecht
noch vernünftig. Wir müssen wieder zu einem neuen Maß zurückfinden. Es braucht in Zukunft
weniger Sachverständige und wieder mehr Hausverstand", so Mikl-Leitner.
"Mich ärgert zum Beispiel auch, wenn sich die Politik mehr mit Randthemen beschäftigt, als mit den
echten Problemen. Schauen wir uns um, was wir heute täglich erleben müssen: Die Menschen machen sich
Sorgen, wie sie über die Runden kommen. Und die Politik beschäftigt sich mit Gender Mainstreaming. Die
Betriebe machen sich Gedanken, wie sie mit dem immer höheren Verwaltungsaufwand zurechtkommen. Und manche
Politiker diskutieren, ob der Heldenplatz umbenannt werden soll. Die Gastwirte kämpfen mit immer mehr Bürokratie.
Und die Politik erfindet die Allergenverordnung. Die Familien stellen sich die Frage, was aus ihren Kindern wird.
Und die Politik in Wien beschäftigt sich mit den Ampelpärchen", betont Mikl-Leitner und weiter:
"Wenn Gender Mainstreaming, wenn Heldenplatz, wenn Ampelpärchen oder Allergenverordnungen die politischen
Debatten bestimmen, dann ist es offensichtlich, dass sich die Politik immer weiter von den Menschen wegbewegt.
Mehr noch: Dann fragen sich immer mehr Menschen: Was soll ich mit dieser Politik? Wie sollen mich Politiker verstehen,
wenn sie nicht wissen, was mich beschäftigt? Wie sollen mir Politiker helfen, wenn sie nicht mehr spüren,
was unsere Alltagssorgen sind?"
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"Wir leben jedenfalls in einer Zeit mit neuen Aufgaben und neuen Herausforderungen. In dieser Zeit dürfen
wir uns nicht mit Zuständen abfinden, in dieser Zeit müssen wir unseren Platz finden. Denn unsere Generation
ist besonders gefordert, weil die Welt unruhiger und unsicherer geworden ist. Weil Europa brüchiger und uneiniger
geworden ist. Weil die Wirtschaft schneller und internationaler geworden ist. Weil die Arbeitswelt neue Herausforderungen
wie die Digitalisierung bewältigen muss. Weil die Einkommen oft nicht mehr werden, aber mehr Einsatz gefordert
wird. Weil den Menschen mehr abverlangt wird, als in den Jahren davor", skizziert Mikl-Leitner ein Bild für
die Zukunft.
"Das Gute für die Zukunft ist, dass wir auf das beste Niederösterreich bauen können, dass es
je gab", bedankte sich die designierte Landesparteiobfrau bei Ehrenparteiobmann Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll: "Die Arbeit in den letzten Jahrzehnten hätte keiner besser machen können als du, lieber
Erwin. Und so wie du dich vor 25 Jahren zu neuen Wegen aufgemacht hast, neue Themen und neue Perspektiven aufgezeigt
hast, so sind wir jetzt in einer Zeit, in der wir uns zu neuen Wegen aufmachen müssen."
Dass der erfolgreiche Weg in Niederösterreich fortgesetzt wird, ist Mikl-Leitner überzeugt: "Wir
treffen heute auf unserem Landesparteitag wichtige Weichenstellungen und in einem Jahr steht Niederösterreich
vor der Wahl. In einem Jahr geht es um die Frage: Wer soll unser Land in dieser Zeit und durch diese Zeit, in die
Zukunft führen. Wer, wenn nicht wir, soll den Zusammenhalt stärken, zwischen Land und Gemeinden. Wer,
wenn nicht wir, soll die Brücken bauen, zwischen jung und alt. Wer, wenn nicht wir, soll den Schulterschluss
herstellen, zwischen Wirtschaft und Arbeit. Dafür braucht es uns. Dafür braucht es die Volkspartei Niederösterreich."
Den Landesparteitag verglich Mikl-Leitner mit der Jahreshauptversammlung der größten ehrenamtlichen
Bewegung in Niederösterreich. "Die Volkspartei Niederösterreich ist mit ihren Teilorganisationen,
den ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären und ihren Mitgliedern die größte Freiwilligen-Organisation
unseres Landes. Wir alle wollen mehr erreichen. Das macht uns anders und das macht uns stark."
Johanna Mikl-Leitner mit starken 98,5 Prozent zur Landesparteiobfrau gewählt
Neue Stellvertreterinnen und Stellvertreter für den Landesparteivorstand
Mit 98,5 Prozent der Delegiertenstimmen und einem starken Vertrauensbeweis ist Johanna Mikl-Leitner zur Landesparteiobfrau
der Volkspartei Niederösterreich gewählt worden. Sie folgt dem nunmehrigen Ehrenparteiobmann LH Dr. Erwin
Pröll, der sich insgesamt sechs Mal dieser Wahl stellte. Beim ersten Mal, am 4. April 1992, wurde Pröll
mit 94,5 Prozent der Stimmen gewählt.
Gerhard Karner, Vorsitzender der Wahlkommission, verkündete auch das Ergebnis für das neue Stellvertreter-Team
von Mikl-Leitner. Magdalena Eichinger erhielt 98,5 Prozent der Delegierten-Stimmen, Kurt Hackl 99,8 Prozent, Andrea
Kö 99 Prozent, Klaudia Tanner 96,9 Prozent und Michael Wurmetzberger 98,3 Prozent.
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