Mikl-Leitner: Brauchen eine neue Gerechtigkeit

 

erstellt am
27. 03. 17
13:00 MEZ

Sozialsystem muss für die Schwächsten da sein - nicht für die Frechsten – Mikl-Leitner mit starken 98,5 Prozent zur Landesparteiobfrau gewählt
St. Pölten (nöi) - "Ich will, dass wir die Partei für die Fleißigen sind. Ich will, dass Niederösterreich das Land der Tüchtigen ist. Denn Gerechtigkeit heißt, den Fleißigen zu helfen und nicht den Faulen unter die Arme zu greifen", betonte die designierte Landesparteiobfrau und zukünftige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am 24.03. am 45. Ordentlichen Landesparteitag der Volkspartei Niederösterreich. "Fleiß mag heute bei manchen als altmodisch gelten. Aber Fleiß, Einsatz und Leistungsbereitschaft sind aktueller denn je. Wir brauchen diesen Fleiß und wir brauchen diese Leistungsbereitschaft. Deshalb will ich ein neues Bekenntnis zu den Leistungsträgern im Land. Sie verdienen mehr Anerkennung durch uns. Sie verdienen weniger Belastung durch den Staat. So verstehe ich die Partei für die Fleißigen. Und bei unserem Einsatz für die Fleißigen vergessen wir in Niederösterreich nie, dass wir jenen die Hand reichen, die unsere Hilfe brauchen", betont Mikl-Leitner.

Für die designierte Landesparteiobfrau steht fest: "Bis vor wenigen Jahren haben wir Jahrzehnte erlebt, mit sicherem Wachstum und steigendem Wohlstand. Aber jetzt leben wir in Zeiten, in denen die ‚soziale Frage' wieder so aktuell ist, wie schon lange nicht mehr. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der es nicht mehr allein um die Frage gehen kann: Wer bekommt wieviel? Diese Zeiten sind vorbei. Die soziale Frage muss heute heißen: Wer bekommt wieviel - wofür? Und das gilt für die gesamte Gesellschaft - am oberen und am unteren Ende. Denn die arbeitenden Menschen ärgern sich zu Recht über diejenigen, die nicht wirklich Hilfe brauchen, die das Sozialsystem nur ausnützen, die nicht schwach sind, sondern nur unverschämt. Mich ärgert das auch. Denn so kommen jene Menschen in Misskredit - die unsere Hilfe wirklich brauchen. Bringen wir's auf den Punkt: Das Sozialsystem muss für die Schwächsten da sein. Nicht für die Frechsten", betont Mikl-Leitner.

Für die designierte Landesparteiobfrau beginnt Gerechtigkeit mit Ehrlichkeit: "Sagen, was ist. Tun, was zu tun ist! Daher ist es mein Anspruch, dass wir offen darüber reden, wenn es Probleme gibt und auch dann darüber reden, wenn es Gegenwind gibt. Denn egal wo ich hinkomme - sei es bei unseren landwirtschaftlichen Betrieben oder bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern. Fast überall steht ein Problem an erster Stelle: Die maßlose Überregulierung und die Kontrollwut. Wir dürfen aber keine Politik betreiben, die sich immer weiter von den echten Sorgen der Menschen entfernt. Wir brauchen auch keine Politik, die den Kopf einzieht, bei den echten Problemen wie bei der Migration oder bei der Arbeitslosigkeit. Aber dann einen Übereifer entwickelt, wenn es um das Regulieren der Wirtschaft, der Landwirtschaft und des täglichen Lebens geht. Bürokratie, Bevormundung, Überregulierung, das alles gibt es im Übermaß. Was es zu wenig gibt, ist Augenmaß. Es werden diejenigen gebremst, die die Arbeitsplätze in unserem Land schaffen sollen, das ist weder gerecht noch vernünftig. Wir müssen wieder zu einem neuen Maß zurückfinden. Es braucht in Zukunft weniger Sachverständige und wieder mehr Hausverstand", so Mikl-Leitner.

"Mich ärgert zum Beispiel auch, wenn sich die Politik mehr mit Randthemen beschäftigt, als mit den echten Problemen. Schauen wir uns um, was wir heute täglich erleben müssen: Die Menschen machen sich Sorgen, wie sie über die Runden kommen. Und die Politik beschäftigt sich mit Gender Mainstreaming. Die Betriebe machen sich Gedanken, wie sie mit dem immer höheren Verwaltungsaufwand zurechtkommen. Und manche Politiker diskutieren, ob der Heldenplatz umbenannt werden soll. Die Gastwirte kämpfen mit immer mehr Bürokratie. Und die Politik erfindet die Allergenverordnung. Die Familien stellen sich die Frage, was aus ihren Kindern wird. Und die Politik in Wien beschäftigt sich mit den Ampelpärchen", betont Mikl-Leitner und weiter: "Wenn Gender Mainstreaming, wenn Heldenplatz, wenn Ampelpärchen oder Allergenverordnungen die politischen Debatten bestimmen, dann ist es offensichtlich, dass sich die Politik immer weiter von den Menschen wegbewegt. Mehr noch: Dann fragen sich immer mehr Menschen: Was soll ich mit dieser Politik? Wie sollen mich Politiker verstehen, wenn sie nicht wissen, was mich beschäftigt? Wie sollen mir Politiker helfen, wenn sie nicht mehr spüren, was unsere Alltagssorgen sind?"

   

"Wir leben jedenfalls in einer Zeit mit neuen Aufgaben und neuen Herausforderungen. In dieser Zeit dürfen wir uns nicht mit Zuständen abfinden, in dieser Zeit müssen wir unseren Platz finden. Denn unsere Generation ist besonders gefordert, weil die Welt unruhiger und unsicherer geworden ist. Weil Europa brüchiger und uneiniger geworden ist. Weil die Wirtschaft schneller und internationaler geworden ist. Weil die Arbeitswelt neue Herausforderungen wie die Digitalisierung bewältigen muss. Weil die Einkommen oft nicht mehr werden, aber mehr Einsatz gefordert wird. Weil den Menschen mehr abverlangt wird, als in den Jahren davor", skizziert Mikl-Leitner ein Bild für die Zukunft.

"Das Gute für die Zukunft ist, dass wir auf das beste Niederösterreich bauen können, dass es je gab", bedankte sich die designierte Landesparteiobfrau bei Ehrenparteiobmann Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll: "Die Arbeit in den letzten Jahrzehnten hätte keiner besser machen können als du, lieber Erwin. Und so wie du dich vor 25 Jahren zu neuen Wegen aufgemacht hast, neue Themen und neue Perspektiven aufgezeigt hast, so sind wir jetzt in einer Zeit, in der wir uns zu neuen Wegen aufmachen müssen."

Dass der erfolgreiche Weg in Niederösterreich fortgesetzt wird, ist Mikl-Leitner überzeugt: "Wir treffen heute auf unserem Landesparteitag wichtige Weichenstellungen und in einem Jahr steht Niederösterreich vor der Wahl. In einem Jahr geht es um die Frage: Wer soll unser Land in dieser Zeit und durch diese Zeit, in die Zukunft führen. Wer, wenn nicht wir, soll den Zusammenhalt stärken, zwischen Land und Gemeinden. Wer, wenn nicht wir, soll die Brücken bauen, zwischen jung und alt. Wer, wenn nicht wir, soll den Schulterschluss herstellen, zwischen Wirtschaft und Arbeit. Dafür braucht es uns. Dafür braucht es die Volkspartei Niederösterreich."

Den Landesparteitag verglich Mikl-Leitner mit der Jahreshauptversammlung der größten ehrenamtlichen Bewegung in Niederösterreich. "Die Volkspartei Niederösterreich ist mit ihren Teilorganisationen, den ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären und ihren Mitgliedern die größte Freiwilligen-Organisation unseres Landes. Wir alle wollen mehr erreichen. Das macht uns anders und das macht uns stark."

Johanna Mikl-Leitner mit starken 98,5 Prozent zur Landesparteiobfrau gewählt
Neue Stellvertreterinnen und Stellvertreter für den Landesparteivorstand
Mit 98,5 Prozent der Delegiertenstimmen und einem starken Vertrauensbeweis ist Johanna Mikl-Leitner zur Landesparteiobfrau der Volkspartei Niederösterreich gewählt worden. Sie folgt dem nunmehrigen Ehrenparteiobmann LH Dr. Erwin Pröll, der sich insgesamt sechs Mal dieser Wahl stellte. Beim ersten Mal, am 4. April 1992, wurde Pröll mit 94,5 Prozent der Stimmen gewählt.

Gerhard Karner, Vorsitzender der Wahlkommission, verkündete auch das Ergebnis für das neue Stellvertreter-Team von Mikl-Leitner. Magdalena Eichinger erhielt 98,5 Prozent der Delegierten-Stimmen, Kurt Hackl 99,8 Prozent, Andrea Kö 99 Prozent, Klaudia Tanner 96,9 Prozent und Michael Wurmetzberger 98,3 Prozent.

 

 

 

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