Sonderegger: "Wir brauchen die EU,
 die EU braucht uns!"

 

erstellt am
24. 03. 17
13:00 MEZ

Vorarlbergs Landtagspräsident zum EU-Jubiläum "60 Jahre Römische Verträge"
Bregenz (vlk) - Am 25. März jährt sich zum 60. Mal die Unterzeichnung der Römischen Verträge – die Geburtsstunde der Europäischen Union. Landtagspräsident Harald Sonderegger erinnert zu diesem Anlass an die alltäglich gewordenen Vorzüge der Mitgliedschaft in diesem Staatenbund und Friedensprojekt, betont aber auch die Verantwortung jeder und jedes einzelnen zur Mitgestaltung.

Am 25. März 1957 unterzeichneten in Rom die Staats- und Regierungschefs von sechs europäischen Ländern – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Niederlande – die Römischen Verträge. Sie gründeten damit die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EAG). Aus der EWG hat sich schließlich die heutige Europäische Union mit ihren aktuell 28 Mitgliedsländern entwickelt.

"Die Vorteile, die uns die Mitgliedschaft in der EU gewährt, sind von unschätzbarem Wert und für uns alltäglich bzw. teilweise selbstverständlich geworden", erklärt Sonderegger. Angesichts steter Kritik an der Europäischen Union und des "Brexit" regt er an, sich die Vorzüge des gemeinsamen Europas in allen Bereichen des Lebens zu vergegenwärtigen: "Ich nenne beispielhaft 70 Jahre Frieden, der auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit baut, oder die vielen Faktoren für den wirtschaftlichen Aufschwung – von der sozialen Marktwirtschaft über den größten Binnenmarkt der Welt bis hin zur stabilen, einheitlichen Währung." Ebenso anzuführen seien Verbraucherschutz, die Initiativen für Umwelt- und Klimaschutz sowie die Förderung von Bildung, Forschung und Kultur. Die EU erleichtere darüber hinaus das Reisen und Arbeiten in Europa. "Nicht zuletzt ist auch der starke politische Einfluss als Staatenbund ein wichtiges Argument für die EU", so Sonderegger. Mit gemeinsamer Stimme verschaffe man sich leichter Gehör.

"Als Europäer haben wir heute aber stärker denn je die Verantwortung, die Zukunft unserer EU mitzugestalten", hält der Landtagspräsident fest. So wurde beispielsweise 2012 Europäische Bürgerinitiativen eingeführt, um auch abseits von Wahlen und Parteien Einfluss auf die europäische Gesetzgebung nehmen zu können. Über fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger haben seither über 20 Initiativen unterzeichnet.

"Wir brauchen die EU, die EU braucht uns!", bekräftigt Sonderegger: "Unsere Mitgliedschaft in der EU ist nach wie vor eine freiwillige. Sie bedarf unseres Willens und unseres Einsatzes. Auch wenn einzelne den Zerfall der EU in ihrer Kristallkugel zu sehen glauben, bin ich überzeugt, dieses Engagement ist da! Die Gemeinschaft und das gemeinsame Handeln stehen weiter im Vordergrund. Diese Tugenden gilt es zu kultivieren. Wir müssen aktiv und einig gegen Tendenzen der Trennung und der Spaltung arbeiten. Es gilt, wieder mehr zusammen zu finden, die europäischen Werte hochzuhalten und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln." Teamplay statt Alleingang – so lautet das Rezept laut Sonderegger, um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein und das Friedensprojekt Europäische Union fortzusetzen.

 

 

 

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