LH Kaiser und AK-Präsident gaben Uni-Studie in Auftrag und ersuchen um Mitwirkung an Fragebögen
– Ergebnisse sollen Basis für bildungspolitische Maßnahmen sein – Präsentation im Herbst
Klagenfurt (lpd) - Wie groß ist das Wissen bei Kärntnerinnen und Kärntnern über Finanzen
und Wirtschaft? Um diese Frage zu beantworten, daraus Schlüsse zu ziehen und entsprechende Maßnahmen
zur Verbesserung zu initiieren, wird in den kommenden Tagen ein im Rahmen einer Studie erarbeiteter Fragebogen
an zufällig ausgewählte Kärntner Haushalte versendet. Auftraggeber der Studie sind Kärntens
Landeshauptmann Peter Kaiser und AK-Präsident Günther Goach. Die Fragen reichen von „Wie wird die Wirtschaftsleistung
eines Landes gemessen?“ oder „Was verstehen Sie unter Inflation?“, „Was ist höher: Umsatz oder Gewinn?“ über
einige Rechenaufgaben bis hin zu Fragen zum Thema Hypo/Heta.
Kaiser betont die Notwendigkeit und die Vorteile, die sich für jede und jeden persönlich ergeben, die
bzw. der über entsprechende Kenntnisse verfügt. Ohne Finanzwissen könne vieles nicht oder nur sehr
schwer verstanden werden. Gerade auch die Kärntnerinnen und Kärntner waren zuletzt wegen der Geschehnisse
rund um die Hypo/Heta intensiv mit Fragen der Finanzwirtschaft und vielen Fachbegriffen konfrontiert. „Finanzwissen,
Zusammenhänge, Inhalte und Begrifflichkeiten richtig einordnen zu können, ist enorm wichtig, um geldpolitische
Strategien und Entscheidungen der Wirtschaftspolitik besser verstehen, nachvollziehen und sich dann eine objektive
Meinung bilden zu können. Zudem ist Finanzwissen auch notwendig, um eigene persönliche Investitions-
und Finanzentscheidungen bestmöglich treffen zu können“, sagt Kaiser.
Wie der Landeshauptmann weiter mitteilt, sei daher seitens des Landes und der Arbeiterkammer ein Team von Wissenschaftlern
an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt beauftragt worden, eine Studie über das derzeitige Finanzwissen
der Kärntnerinnen und Kärntner zu erarbeiten. Denn, das Finanzwissen (Financial Literacy) als Teilbereich
der ökonomischen Bildung sei in den letzten Jahren im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmend in den
Mittelpunkt des Interesses von Politik und Wirtschaft gerückt.
Alexander Brauneis vom Institut für Finanzmanagement und Robert Klinglmair vom Institut für Volkswirtschaftslehre,
die gemeinsam mit Projektmitarbeiter Florian Kandutsch das Finanzwissen der Kärntner Erwerbsbevölkerung
empirisch untersuchen, haben hierfür einen entsprechenden Fragebogen entworfen, den jeder 50. zufällig
ausgewählte Kärntner Haushalt in den nächsten Tagen zugesendet bekommt. Im Zuge dieser Erhebung
wird der Wissensstand zu grundlegenden wirtschaftlichen Begriffen, wie etwa Inflation, Zinsenzinsen oder Risikostreuung,
erhoben und etwaige Unterschiede von identifizierten Wissenslücken nach soziodemographischen Charakteristika
herausgearbeitet werden.
„Die Studie soll dann als Basis für bildungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen genützt werden“,
sind sich der Landeshauptmann und der AK-Präsident einig. „Wir wollen das Finanzwissen der Kärntner,
soweit es notwendig ist, verbessern“, so Kaiser und Goach, die an alle, die einen solchen Fragebogen erhalten,
appellieren, diesen auch gewissenhaft auszufüllen und mit dem beigelegten Kuvert zurückzusenden. Durch
einen möglichst großen Personenkreis, der diese Untersuchung unterstützt, werde das Ergebnis aussagekräftig.
Der Landeshauptmann, der AK-Präsident und das Wissenschaftsteam hoffen in diesem Sinn auf einen Erfolg der
Studie und wollen die Ergebnisse im Herbst dieses Jahres präsentieren.
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