Vorläufige Zahlen 2016 der Vienna Insurance Group

 

erstellt am
23. 03. 17
13:00 MEZ

Gewinn mehr als verdoppelt – Prämienwachstum auf rund 9,1 Mrd. Euro erreicht – Gewinn (vor Steuern) auf rund 407 Mio. Euro mehr als verdoppelt
Wien (vig) - Eine durchgängig positive Bilanz erwartet die Vienna Insurance Group (VIG) auf Grund der vorläufigen Ergebnisse des Jahres 2016. Eine umfassende neue Managementagenda sichert die Zukunftsfähigkeit des Konzerns ab. „Mit uns können Sie rechnen!“, lautet die Botschaft von Prof. Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group. „Alle wesentlichen Ziele für 2016 haben wir erreicht. Wir setzen damit ein klares Signal für Stabilität. Wir sehen dies als wichtige Basis, um ein verlässlicher Partner in Zeiten dynamischer Veränderungen zu sein“, betonte Stadler beim Pressegespräch am 23.03. im Wiener Ringturm.

Gesetzte Ziele 2016 klar erfüllt *)
Eine stabile Entwicklung verzeichnet das vorläufige Prämienvolumen von 9.051 Mio. Euro (+ 31 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr). In allen Sparten ist eine deutliche Prämiensteigerung, mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung (- 19,2 Prozent), zu verzeichnen. Hier wurde auch im Vorjahr, bedingt durch die Niedrigzinssituation, in den meisten Märkten eine restriktive Annahmepolitik verfolgt. Ohne Einmalerläge liegt die Prämiensteigerung über alle Sparten bei + 4,4 Prozent. „In der Lebensversicherung fokussieren wir uns auf Grund der seit Jahren niedrigen Zinslandschaft klar auf Angebote der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung und stellen die Absicherung der biometrischen Risiken in den Vordergrund. Der Anteil der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen am gesamten Volumen der Lebensversicherung ist in den letzten fünf Jahren von 25,5 Prozent auf knapp 35 Prozent gestiegen, der Anteil am Neugeschäft 2016 betrug 41 Prozent“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler.

Besonders positive Prämienentwicklungen weisen die Segmente Sonstige CEE (+ 7,9 Prozent) unter anderem durch Serbien (+ 18,5 Prozent) und Kroatien (+ 9,4 Prozent) sowie die Türkei und Georgien(+ 14,5 Prozent) und Ungarn (+ 9,8 Prozent) aus. Eine Ausnahmeentwicklung stellt Rumänien dar. Hier kann mit + 24,4 Prozent die höchste Prämiensteigerung verzeichnet werden, die zum Teil auf Marktbereinigungen zurückzuführen ist.

Beim Gewinn (vor Steuern) lautete die Zielsetzung im Vorjahr zumindest die Verdoppelung des Gewinnes aus 2015 auf bis zu 400 Mio. Euro. „Wir haben uns am obersten Zielrahmen orientiert und den Gewinn (vor Steuern) mit 406,7 Mio. Euro weit mehr als verdoppelt“, sagt Prof. Elisabeth Stadler.

Gegenüber dem 3. Quartalsergebnis 2016 mit 97,9 Prozent konnte für das Gesamtjahr 2016 eine deutliche Verbesserung der Combined Ratio erzielt werden. Mit 97,3 Prozent liegt die VIG auf Vorjahresniveau und wieder klar unter der 100-Prozent-Marke. Die Kostenquote konnte gegenüber dem Vorjahr von 30,6 Prozent auf 30,4 Prozent verbessert werden. Im gleichen Ausmaß ist die Schadenquote von 66,7 Prozent auf 66,9 Prozent gestiegen.

Im Jahr 2016 erwirtschaftete die Vienna Insurance Group ein Finanzergebnis von 959 Mio. Euro. Dieses lag um 7,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, was vor allem auf niedrigere realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen bei Anleihen und Ausleihungen sowie bei Aktien zurückzuführen ist.

Auf Grund der guten Ergebnisse wird der Vorstand den Gremien für das Geschäftsjahr 2016 eine Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von 60 auf 80 Cent pro Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung von 33 Prozent. Damit bleibt die VIG der seit 2005 verfolgten Dividendenpolitik mit einer Mindestausschüttung von 30 Prozent des Netto-Konzerngewinns nach Minderheiten treu.

Marktanteile ausgebaut, neuer Marktführer im Baltikum
Im Vorjahr wurden mit Serbien, Kroatien, Ungarn und Polen vier Märkte genannt, in denen die VIG mittelfristig einen Marktanteil von mindestens 10 Prozent erzielen will. „Ziel erreicht, heißt es bereits für Serbien. Durch unsere Akquisition der AXA-Gesellschaften in Serbien kommen wir insgesamt auf einen Marktanteil um die 12 Prozent. In Kroatien und Ungarn konnten wir durch Geschäftszuwächse organisch unsere Marktanteile deutlich verbessern und liegen nach dem 3. Quartal 2016 bei 8,5 Prozent bzw. 7,3 Prozent Marktanteil. Auch in Polen haben wir leicht dazugewonnen“, zieht

Prof. Elisabeth Stadler zufrieden eine Zwischenbilanz. Durch den Abschluss der Akquisition der BTA Baltic im Vorjahr steigt die VIG zur führenden Versicherungsgruppe im Baltikum auf.

Neues Arbeitsprogramm „Agenda 2020“
Im Vorjahr hat Prof. Elisabeth Stadler die Untersuchung der 25 VIG-Märkte auf ihre Potentiale angekündigt. „Das haben wir getan. Daraus ist ein strategisches Arbeitsprogramm unter der Bezeichnung „Agenda 2020“ entstanden. Wir konzentrieren uns neben der Nutzung von profitablen Marktpotentialen auf jene Themen, die unsere Zukunftsfähigkeit absichern und unser Geschäftsmodell in Richtung Kosteneffizienz optimieren. Dazu erarbeiten wir gemeinsam mit unserem lokalen Management Maßnahmen für jedes Land, die wir in den nächsten Jahren mit konkreten Ergebnissen bis zum Jahr 2020 umsetzen. Ich sehe die konsequente Verfolgung der Themen der „Agenda 2020“ als einen wichtigen Faktor für unsere Stabilität und die kontinuierlich positive Weiterentwicklung der Vienna Insurance Group“, sagt Prof. Elisabeth Stadler.

In drei Bereichen will die Vienna Insurance Group ihre Geschäftsaktivitäten besonders intensivieren. Das sind die Kranken-, die Bank- und die Rückversicherung:

Die Wachstumspläne in der Krankenversicherung
In der Krankenversicherung ist die VIG im Vorjahr um 6,6 Prozent bei den Prämieneinnahmen gewachsen. „In CEE haben wir ein Prämienwachstum von rund 20 Prozent zu verzeichnen. Das bekräftigt unser Ziel, dieses Segment stärker auszubauen“, betont Prof. Elisabeth Stadler. Auf Basis der Faktoren Marktgröße und Präsenz der VIG, Struktur des staatlichen Gesundheitssystems und Parameter für den privaten Krankenversicherungsmarkt wurden fünf Märkte definiert, in denen die Krankenversicherung forciert werden soll. Dies sind Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Türkei. „Derzeit werden in drei Viertel unserer 50 Gesellschaften Krankenversicherungen in sehr unterschiedlicher Art und Weise angeboten. In den fünf Fokusländern erarbeiten wir mit dem lokalen Management konkrete Businesspläne zur Erweiterung des Portfolios in diesem Segment“, sagt Prof. Elisabeth Stadler.

Forcierung des Bankversicherungsgeschäfts
Großes Potential sieht die VIG auch im Bankversicherungsgeschäft mit Fokus auf Kranken- und Sachversicherungen. „Die Produktwelt des Versicherungsvertriebs über den Bankschalter wird traditionell von Lebensversicherungen dominiert. Wir sehen hier noch sehr großes Potential, den Bankkunden weitere Versicherungslösungen anzubieten. Dazu planen wir, den Vertrieb von Kranken- und Sachversicherungen attraktiv zu gestalten und zu intensivieren“, erklärt Prof. Elisabeth Stadler. Gemeinsam mit dem Bankversicherungspartner Erste Group wird eine Projektgruppe gebildet. Ziel des Projekts ist die Optimierung von Produkten, Vertrieb und Ertragskomponenten für Bank und Versicherung in allen Ländern, in denen es eine gemeinsame Kooperation von Erste Group und VIG gibt. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, eine leichte Verständlichkeit der Produkte und die Einbindung in die Digitalisierungsoffensive der Bank. Das schließt auch organisatorische und strukturelle Überlegungen versicherungsseitig mit ein, die zu einer Verbesserung der Kommunikation und Servicierung der Kunden und Bankpartner führen.

Ausbau des Rückversicherungsgeschäfts
Wachsen soll auch das Rückversicherungsgeschäft. Die Konzerngesellschaft VIG Re mit Sitz in Prag hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Rückversicherer in der CEE-Region etabliert. Sie ist in 31 Ländern aktiv und hat 2016 ein vorläufiges Prämienvolumen von rund 370 Mio. Euro erwirtschaftet. Jetzt setzt die VIG-Tochter die nächsten Initiativen in Richtung Internationalisierung. Geplant sind ein schrittweiser Ausbau des Deutschlandgeschäfts und ein kontrollierter Markteinstieg in Westeuropa, wobei hier der Fokus auf Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Schweiz gelegt wird. „Die VIG Re hat sich einen sehr guten Ruf am Markt erarbeitet, pragmatisch und rasch zu agieren. Wir positionieren uns in den erweiterten Märkten als Nischenplayer für spezielle Kunden- und Marktsegmente. Es sind dies vor allem lokal und regional ausgerichtete Erstversicherer“, so Prof. Elisabeth Stadler.

Versicherung der Zukunft und Digitalisierung
Ein innerhalb der Holding neu geschaffener Bereich beschäftigt sich unter anderem mit den Zukunftsthemen der Versicherung und der Digitalisierung. Es geht um die Auseinandersetzung mit den sich künftig weiter verändernden Lebenswelten und Gewohnheiten der Menschen sowie die Auswirkungen der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung auf die Versicherungswelt. „Wir haben eine Partnerschaft mit dem Insurance Innovation Lab Leipzig abgeschlossen. InsurTechs, die Kfz- und die Lebensversicherung der Zukunft und künstliche Intelligenz gehören unter anderem in dieses Themenfeld für uns. Auch im Ausbau von Assistanceleistungen sehen wir eine große Chance und Aufgabe für die Versicherung. Wir müssen generell einen zusätzlichen Mehrwert zur Hauptaufgabe der Risikoabsicherung bieten. Ich sehe dies als Notwendigkeit, wenn wir als Versicherung in Zukunft bei den Kunden im „Relevant Set“ der Dinge, die fürs Leben als wichtig erachtet werden, vorkommen wollen“, ist Prof. Elisabeth Stadler überzeugt.

Intensiv beschäftigt sich die Vienna Insurance Group mit der Digitalisierung. „Als Holding setzen wir uns heuer zum Ziel, einen digitalen Hub zu schaffen, der die Aktivitäten zu diesem Thema in unserer Gruppe unterstützen und koordinieren soll“, sagt Prof. Elisabeth Stadler. Vom jährlichen Investitionsbudget für die IT in der Höhe von 100 Mio. Euro wird mittlerweile rund die Hälfte in Entwicklung und Maßnahmen für die Digitalisierung investiert.

Optimierung des Geschäftsmodells

Neben Themen zur Absicherung der Zukunftsfähigkeit werden parallel Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz gesetzt. Das schließt die Schaffung von Kostenvorteilen durch die Zusammenlegung von Back-Office-Funktionen und Gesellschaften innerhalb der Gruppe mit ein. Vor allem, wenn dadurch langfristig gesehen, die Vorteile gegenüber eines getrennten Marktauftrittes überwiegen. Sehr erfolgreich verläuft ein in Österreich, der Tschechischen Republik und Polen gestartetes Projekt zur Reduzierung von Versicherungsbetrugsfällen. Das in den drei Ländern erprobte Modell soll auf andere Gesellschaften übertragen werden. Auch ein Projekt zur Identifikation und Vermeidung überhöhter Schadenzahlungen zeigt erste Erfolge. Hier sieht die VIG ein Einsparungspotential von bis zu 3 Prozent der Schadenaufwendungen in den kommenden drei Jahren. Die Optimierungsmaßnahmen tragen wesentlich zur geplanten Senkung der Combined Ratio bei.

Ausblick bis 2019
Die Wirtschaftsprognosen für den Tätigkeitsradius der VIG sind weiterhin positiv. In Österreich wird laut Internationalem Währungsfonds (IWF) ein reales BIP-Wachstum von 2016 bis 2019 von jährlich 1,2 Prozent prognostiziert. Für den CEE-Raum liegt dieser Wert für den gleichen Zeitraum mindestens doppelt so hoch. Dieses Wachstum wird die Versicherungsdichte in CEE weiterhin positiv beeinflussen. Die VIG plant einen kontinuierlichen Anstieg des Prämienvolumens bis 2019 auf 9,5 Mrd. Euro. Trotz des Niedrigzinsszenarios und dessen weiter zu erwartenden negativen Einflusses auf das Finanzergebnis, peilt die VIG eine Steigerung des Gewinns (vor Steuern) bis 2019 auf 450 bis 470 Mio. Euro an. Für die Combined Ratio wird weiterhin das mittelfristige Ziel von 95 Prozent angestrebt. Die Dividende wird der Ergebnisentwicklung folgen.

*) Anmerkung: Die hier enthaltenen Angaben zum Geschäftsjahr 2016 basieren auf vorläufigen und nicht geprüften Daten. Die endgültigen und geprüften Angaben zum Geschäftsjahr 2016 werden am 19. April 2017 mit dem Konzerngeschäftsbericht 2016 veröffentlicht.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.vig.com

 

 

 

 

 

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