Neue Fotografie-Ausstellung dokumentiert die Interaktion von Mensch und Natur
Wien (rk) - Das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, präsentiert von 23.03. bis 27.08. die
neue Fotografie-Ausstellung „Edward Burtynsky. Wasser“. Das Museum widmet dem kanadischen Künstler, der seine
Begabung seit über 30 Jahren in den „Dienst der Kultur der Nachhaltigkeit“ stellt, damit die erste umfassende
Einzelausstellung in Österreich. Sie präsentiert Burtynskys aktuellen Werkzyklus zu einem Thema von globaler
Relevanz: Wasser als wertvolle Ressource, als täglich notwendiges Element für unseren Körper und
unseren Planeten und als Urquell des Lebens schlechthin.
Bildnisse ökologischer Extremsituationen
Für seine Werkserie Wasser durchquerte Burtynsky fünf Kontinente, um ökologische Extremsituationen
zu erkunden, die Wasservorkommen, seine Nutzung, Verteilung und Verschwendung von Wasser festzuhalten. Er wählte
Orte, an denen das ökologische Gleichgewicht durch menschliche Eingriffe zerstört wurde und zeigt auf,
welche Gefahren in der fortwährenden Ausbeutung von Wasserressourcen liegen. So handeln seine Fotos beispielsweise
von Flüssen wie dem Colorado oder dem Sacramento River, deren inzwischen ausgetrocknete Mündungen fantastische
Spuren in der Landschaft hinterlassen und ein Spiel von Farben und Linien gleich abstrakter Bilder produzieren.
Die meist aufwändig aus der Vogelperspektive fotografierten Aufnahmen erzählen auch von den Folgen des
Nickelabbaus: Das Wasser der Flüsse ist verführerisch rot gefärbt, der ölgetränkte Sand
schillert bunt, verdorrte Bäume verweisen auf das angereicherte Uran. Die Fotografien sind dank ihrer visuellen
Abstraktion im Zusammenspiel mit perfekten Bildkompositionen von einer eigenartigen Ästhetik geprägt,
die sie im Widerspruch zu den monumental-brutalen Bildinhalten poetisch verklärt erscheinen lässt.
Ermahnung zu mehr Achtsamkeit
Edward Burtynskys „Wasserbilder“ zeigen die kritischsten Punkte unseres Ökosystems auf – und können
durchaus als Ermahnung verstanden werden, jene passive Haltung aufzugeben, durch die unsere Lebensbedingungen nachhaltig
bedroht sind. Sein methodischer Ansatz, die Aufnahmen immer in Begleitung der Geschichte und Beschaffenheit des
jeweiligen Ortes und mit vielfältigen aktuellen Bezügen zu präsentieren (ob politische Vereinbarungen,
gesellschaftliche Forderungen, geografische Voraussetzungen oder wissenschaftliche Daten) trägt dazu bei,
die Tragweite des Problems erfahrbar zu machen. „Durch die Kunst kann der Mensch für die Folgen seines Handelns
sensibilisiert werden“, so Burtynsky, „ (…) weil wir durch die Kunst unser Bewusstsein erhöhen und unsere
Geschichten entwickeln.“
Ein umfassendes Diskurs- und Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung mit Exkursen in naturwissenschaftliche
und ökonomische Fragestellungen in Zusammenhang mit dem Thema Ressource Wasser.
Im Rahmen der Ausstellung wird die Filmdokumentation „Where I Stand“ von Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky
gezeigt.
http://www.edwardburtynsky.com/site_contents/Photographs/Water.html
Die Ausstellung wird von Enrica Viganò und Bettina Leidl kuratiert und wird in Kooperation mit Admira, Milano
realisiert.
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