Mit Infrastrukturausbau die Attraktivität des ländlichen Raumes steigern
Eisenstadt/Wien (lk-oe) - "Auch wenn die Unterschiede zwischen Stadt und Land überwiegen, die
Ansprüche der Menschen, die da und dort leben, sind identisch: Sie wollen in gleicher Weise jederzeit kommunizieren
und am gesellschaftlichen sowie kulturellen Leben teilhaben können. Und sie wollen jene Infrastruktur vorfinden,
die ihnen dieselben wirtschaftlichen Chancen in Stadt und Land bietet. Die Digitalisierung eröffnet diese
Möglichkeiten und wir müssen sie nützen. Das Internet hat die Welt zum Dorf gemacht, das Breitband
macht das Dorf zur Welt. Nun gilt es, vor allem in jenen Gebieten, die wirtschaftlichen Aufholbedarf haben, flächendeckend
den Breitbandausbau und die Mobilfunknetze zügig voranzubringen. Dabei geht es vor allem um Verlässlichkeit
und Sicherheit einer digitalen Versorgung, die die Basis für ein gesellschaftlich vollwertiges und wirtschaftlich
erfolgreiches Leben am Land bildet", erklärte Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich,
am 21.03. bei der Klartext-Veranstaltung zum Thema "Wirtschaft am Land: Datenautobahn oder Abstellgleis?"
in Eisenstadt.
"Eine funktionierende Infrastruktur ist auch deshalb notwendig, um die Abwanderung vor allem der jungen Menschen
und ganz besonders der jungen, selbständigen Frauen zu stoppen. Gerade für unsere Dörfer ist es
entscheidend, dass erstklassig ausgebildete Frauen, die nach den Schul- sowie Universitätsjahren zurück
aufs Land kommen und dort leben wollen, dies auch können. Gehen die Frauen, stirbt das Land. Um dabei die
richtigen Maßnahmen zu setzen, müssen wir das Dorf mit den Augen der jungen Frauen sehen. Das betrifft
die Mobilität, die digitale Anbindung und ausreichende Möglichkeiten für die Kinderbetreuung",
ergänzte Schultes.
Ländliche Entwicklung - EU-Strukturfonds: Richtige Weichen stellen
"Damit das Land von der Stadt nicht abgehängt wird, muss die kommende EU-Agrarpolitik, konkret die Ländliche
Entwicklung, die richtigen Weichen stellen. Es geht in Zukunft nicht nur darum, vereinbarte Leistungen der Land-
und Forstwirtschaft abzugelten, sondern auch neue Chancen zu schaffen. Hier sind insbesondere die EU-Strukturfonds
gefordert. Das betrifft Einkommensmöglichkeiten für junge, gut ausgebildete, wenig mobile und selbständig
arbeitende Menschen. Solche Programme müssen Hand in Hand mit einer sicheren und verlässlichen digitalen
Versorgung gehen. Das muss jedoch eine zentrale nationale Aufgabe sein, Stichwort Breitbandmilliarde. Maßgeschneiderte
EU-Programme und sichere digitale Infrastruktur begünstigen eine lebendige Wirtschaft wie auch Landwirtschaft,
die wiederum die Grundlage für ein aktives Dorf für Jung und Alt darstellen", so Schultes abschließend.
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