Die Eröffnung ist für den Sommer 2018 geplant
St. Pölten (nlk) - Anfang Juni 2016 war der Spatenstich erfolgt, die Eröffnung ist für den
Sommer 2018 geplant: Am 21.03. gaben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Architekt Bernhard Marte und der Künstlerische
Direktor Christian Bauer eine „Zwischenbilanz“ zur Landesgalerie Niederösterreich. Im Februar konnten die
Grabungsarbeiten abgeschlossen werden und seither sind die Bauarbeiten „voll im Gang“, informierte der Landeshauptmann
über den bisherigen Verlauf. „Mit der Landesgalerie Niederösterreich können wir einen Vorzeigebau
präsentieren“, zeigte er sich überzeugt. Auch die internationalen Welterbe-Experten hätten ein „äußerst
positives Gutachten“ abgegeben, so Pröll.
Bei den Aushubarbeiten seien „interessante Bodenfunde“ entdeckt worden, teilte er mit. Daraufhin sei eine enge
Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgt, um diese Funde (z. B. Holzpfähle aus dem Mittelalter, Tongefäße
oder Bootsruder) zu sichern. „Diese Funde werden auch öffentlich präsentiert werden“, kündigte der
Landeshauptmann an.
„Die Landesgalerie ist ein wesentlicher Eckpfeiler in der Neuordnung der niederösterreichischen Museumslandschaft“,
so Pröll weiters. Demzufolge widme sich Carnuntum der römischen Geschichte, Asparn und Mistelbach der
Ur- und Frühgeschichte, Niedersulz präsentiere die volkskundliche Sammlung und St. Pölten das „Haus
der Geschichte“ und das „Haus der Natur“. Krems bilde mit der Landesgalerie und den Einrichtungen der Kunstmeile
das „Kompetenzzentrum für die Bildende Kunst“, betonte er.
„Die Landesgalerie nimmt zunehmend Gestalt an und wird eine architektonische Bereicherung sein“, fasste Pröll
zusammen. Die archäologischen Funde seien wichtige Dokumente, die „den nächsten Generationen erhalten
bleiben“ sollen, die Landesgalerie werde dadurch „zur Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart“. Darüber
hinaus habe die Landesgalerie aber auch „einen wirtschaftspolitischen Hintergrund“, so der Landeshauptmann. Die
Investitionen von rund 35 Millionen sicherten rund 400 bis 420 Arbeitsplätze, darüber hinaus werde durch
die Landesgalerie auch „der Kulturtourismus beflügelt“, betonte er: „Wir erwarten uns einen Besucherzuwachs
für die Kunstmeile Krems von derzeit 120.000 Besuchern pro Jahr auf 160.000 bis 170.000.“
„Wir freuen uns sehr, Teil dieses sehr ambitionierten Projektes sein zu dürfen“, sagte Architekt Marte in
seiner Stellungnahme. Man habe dieses Gebäude „ganz speziell auf dieses wunderbaren Ort abgestimmt“, betonte
er: „Das Gegenüber der mittelalterlichen Funde und des zeitgenössischen Baus finden wir außerordentlich
befruchtend.“
Das Gebäude habe „den Atem der Gegenwart“, meinte der Künstlerische Direktor Bauer: „Dieser Atem der
Gegenwart ist auch Dreh- und Angelpunkt des Programms.“ Man werde „aktuelle Fragen stellen“ und diese „werden wir
mit Werken aus unterschiedlichen Epochen beantworten“, kündigte er an.
Erläuterungen zu einzelnen Funden gab anschließend Dr. Ernst Lauermann von den Landessammlungen Niederösterreich.
Unter den Funden befinden sich etwa ein zugespitzter Holzpfahl aus dem Mittelalter, eine römische Münze
oder auch ein Tonkrug gotischer Form aus dem 14./15. Jahrhundert.
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