GEMEINSAM.SICHER – fIT im Netz, die Initiative des BMI und des Fachverbands UBIT ist eines
von zahlreichen Maßnahmenbündeln, um Österreichs Wirtschaft fit zu machen.
Wien (ubit) - Österreich ist längst in der digitalen Welt angekommen. Konsumentinnen und Konsumenten
nutzen das Web bereits zu beinahe 100 % für Kaufentscheidungen. Computer sowie Smartphones gehören zum
Alltag. Unternehmen in Österreich haben Mühe, mit diesen digitalen Entwicklungen mitzuhalten. Eine Studie
von Arthur D. Little von 2016 zeigt, dass Österreichs Mittelstand im Bereich Digitalisierung noch gehörigen
Aufholbedarf hat. Kaum die Hälfte der Unternehmen kann mit Begriffen wie Industrie 4.0 etwas anfangen. Auch
das Bewusstsein für Datensicherheit ist nicht in ausreichendem Ausmaß gegeben. Aktuell fehlt es in Österreich
an einem gemeinsamen Zielbild. Das eröffnet eine massive Kluft zwischen dem Nutzungsverhalten der ÖsterreicherInnen
und dem digitalen Angebot der österreichischen Unternehmen. So entstehen viele Businesschancen erst gar nicht
und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs ist in Gefahr. „Den Aufholbedarf rasch zu bewerkstelligen, ist
eine wichtige Aufgabe, der wir uns als ganze Branche für Österreich konzentriert annehmen!“, sagt Alfred
Harl, Obmann des Fachverbands für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der
Wirtschaftskammer Österreich. „Wir bilden mit unseren IT-Dienstleistern und Unternehmensberatern eine schlagkräftige
Gruppe an Digitalisierungsberaterinnen und –beratern, damit wir diese gefährliche Kluft rasch schließen.
Ein Bündel an Maßnahmen wird den Rückstand des österreichischen Mittelstandes rasch schmelzen
lassen. Auch wenn wir großen Nachholbedarf sehen, die Chance ist bis 2020 in Sachen IT-Sicherheit und digitalem
Geschäft Europaspitze zu werden!“
Veränderungen stoßen immer auf Widerstand
Österreich ist mit einem großen Veränderungsprozess konfrontiert und der Kaufkraftabfluss in
digitalisierte Märkte droht. Eine Welt ohne Informationstechnologie ist heute nicht mehr vorstellbar. Sowohl
die Gesellschaft als auch das Geschäftsleben haben sich in den letzten Jahren dank rasanter technologischer
Entwicklungen gewaltig verändert. Generell gilt: Technologien entwickeln sich immer schneller – mit teils
noch unüberschaubaren gesellschaftlichen Konsequenzen. Die Digitalisierung greift immer stärker um sich
und führt zu disruptiven Veränderungen in allen Branchen. Die Unternehmen müssen sich digital verändern
und weiterentwickeln, dazu brauchen sie einerseits das passende Know-how im Unternehmen und andererseits die Unterstützung
aller MitarbeiterInnen. Mit der Digitalisierung sind bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft Ängste und
Barrieren verbunden. Viele fürchten, dass sie ersetzt werden könnten. „Meist wird von den Arbeitsplätzen
gesprochen, die durch die Digitalisierung wegfallen. Dabei ist es jetzt besonders wichtig, dass wir jene Arbeitsplätze
beschreiben und definieren, die durch diese Entwicklung geschaffen werden. Die Welt verändert sich – es gibt
neue Berufsbilder, neue Jobs. Diese Chancen bauen Widerstand und Ängste ab!“, sagt Dr.in Silvia Dirnberger-Puchner,
Geschäftsführerin vom alphaTeam Institut für Systemische Beratung. „Die UBIT Branche hat mit seinen
zehntausenden flinken tüchtigen Betrieben allen Grund zu mehr Selbstbewusstsein und zu weniger Sorge. Die
Kleinen sind die Schnelleren – das ist mein Appell an alle die sich den aktuellen Herausforderungen stellen.“
Wirtschaftsprozesse im Netz schützen
Das Wirtschaftsleben verlagert sich Schritt um Schritt ins Netz. Die Kriminalität zieht hier mit. Angriffe
auf digitale IT-Infrastrukturen sind längst ein ernstzunehmendes Risiko. Die Unternehmen unterschätzen
diese Gefahr. Hier setzt die gemeinsame Initiative von BMI und dem Fachverband UBIT GEMEINSAM.SICHER – fIT im Netz
an, die ein Bündel an Maßnahmen beinhaltet, um Österreichs Mittelstand mit Hilfe der UBIT IT-DienstleisterInnen
und UnternehmensberaterInnen bei der Digitalisierung zu stärken. Es stehen besonders die Gefahren im Netz
für Unternehmen im Fokus. Zahlen des Bundesministeriums für Inneres belegen 2016 einen Gesamtanstieg
der Zahl an Anzeigen zu Cybercrime um 30,9 Prozent in fast allen Bereichen: Die Zahl der Anzeigen ist von 10.010
im Jahr 2015 auf 13.103 im Jahr 2016 angestiegen. Die tatsächliche Zahl von Cybercrime-Attacken ist aber wesentlich
höher. Aktuell spricht man in Österreich von 25.000 Angriffen am Tag. Gerade für kleinere und mittlere
Unternehmen – also das Herz des Wirtschaftsstandortes Österreich – sind diese Attacken eine ernsthafte Bedrohung.
„Hier setzen wir mit unseren UBIT-Digitalisierungsberaterinnen und -beratern an. Eine funktionierende IT-Infrastruktur
und ein modernes IT-Verständnis sind Basis für den Geschäftserfolg. Dabei spielen die IT, alle Prozesse
rund um das Geschäft und Interesse am Neuen eine wichtige Rolle. Dafür braucht es laufende Qualifizierungen
und Standards, auf die man sich verlassen kann. Dafür sind wir da“, sagt Fachverbands-Obmann Alfred Harl.
Kriminalität im Netz steigt
Die Kriminalitätsformen im Internet werden in zwei Bereiche unterteilt: Unter Cybercrime im engeren Sinne
versteht man Straftaten, die an IT-Systemen oder Daten begangen werden, wie zum Beispiel der widerrechtliche Zugriff
auf ein Computersystem. Cybercrime im weiteren Sinn nutzt das Internet als Kommunikationsplattform und umfasst
auch Betrugsdelikte mit Tatort Internet, Kinderpornografie und die Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen.
Betrachtet man die Tatbestände von Cybercrime im engeren Sinne, so sind diese österreichweit von 1.696
im Jahr 2015 auf 2.630 um 55,1 Prozent angestiegen. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote um 6,4 Prozentpunkte
auf 18 Prozent zurückgegangen. „Das ist vor allem auf die globale Streuung von Tätern, Servern, Opfern
und Geldflüssen, auf die immer stärkere Nutzung des Darknets durch Kriminelle und die daraus resultierenden
technisch immer anspruchsvoller werdenden Ermittlungen zurückzuführen“, sagt Mag. Leopold Löschl,
Leiter des Cybercrime Competence Center C4 des Bundesministeriums für Inneres (BMI), und ergänzt: „Ebenso
haben das Unterschätzen von Cyberkriminalität und die Mängel an Präventionsmaßnahmen
maßgeblichen Anteil an der zunehmenden Anzahl an Cyberattacken.“
Schlagkräftige Gruppe an Digitalisierungsberaterinnen und -beratern entsteht
Tatsächlich setzt die UBIT nun verstärkt auf Weiterbildung ihrer BeraterInnen im Bereich Cybersecurity.
Anlass dafür ist nicht zuletzt das Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018. Damit werden
die bisherige EU-Richtlinie und auch das nationale Datenschutzgesetz ersetzt. „Die neue Verordnung soll Bürgerinnen
und Bürgern mehr Rechte und die Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten einräumen“, sagt Alfred
Harl. Für Unternehmen, und zwar auch für KMUs, ergeben sich neue Verpflichtungen. „Der Bedarf an entsprechender
qualifizierter Beratung im Bereich Informations- und Datensicherheit steigt und so haben wir mit unserer Qualitätsakademie
incite einen neuen Lehrgang inklusive Zertifizierung für IT- und Datensicherheit entwickelt“, ergänzt
Obmann Harl. Der Lehrgang wurde in Kooperation mit der der Experts Group IT-Security des WKO-Fachverbandes UBIT,
dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ), der Österreichischen Computergesellschaft (OCG), dem Zentrum
für sichere Informationstechnologie – Austria (A-Sit) und der SBA Research entwickelt. Umfassende Informationssicherheit
besteht aus technischen, organisatorischen und persönlichen Maßnahmen. Für Unternehmen reicht es
inzwischen nicht mehr, einfach in die Security-Infrastruktur oder Produkte zu investieren. Die Security-Spezialistinnen
und -Spezialisten müssen heute über ein umfangreiches Wissen punkto Sicherheitsprozesse, technische Grundlagen
sowie rechtliche Rahmenbedingungen verfügen. Es zeigt sich, wer seinen Kundinnen und Kunden qualifizierte
Beratung im Bereich Informations- und Datensicherheit anbieten kann, für den eröffnen sich neue Marktchancen.
„Mit dieser Ausbildung richten wir uns an UBIT-Mitglieder, IT-DienstleisterInnen und UnternehmensberaterInnen,
die ihr Wissen im Bereich Daten- und Informationssicherheit aktualisieren möchten. Positiver Nebeneffekt:
Das eröffnet unternehmerische Chancen in der Zukunft“, erklärt Alfons Helmel, Geschäftsführer
der Qualitätsakademie incite. Alfred Harl meint abschließend: „Wir setzen die entscheidenden Impulse,
damit die österreichische Wirtschaft rasch und nachhaltig von unseren UBIT-Digitalisierungsberaterinnen und
–beratern profitiert. Es ist uns wichtig, dass wir Österreich mit unserem UBIT Konjunkturprogramm rasch fit
machen und an Europas Spitze bringen. UBIT ist die Digitalisierungsbranche für Österreich! Wir nehmen
Österreichs Digitalisierung in die Hand! Das stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich!“
Der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT)
Mit mehr als 65.000 Mitgliedern gehört der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) zu
den größten und dynamischsten Fachverbänden der Wirtschaftskammer Österreich. Er nimmt die
Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Bereichen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie
wahr. Ziel ist es, berufsrelevante Rahmenbedingungen zu optimieren und dem Markt die Leistungen der Berufsgruppen
zu kommunizieren. Mitglieder können umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen in Anspruch nehmen.
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