Die Ausstellung "Oh… Jakob Lena Knebl und die mumok Sammlung" läuft bis 22.
Oktober 2017
Wien (OTS) - Auf Schubladendenken lässt sich die Künstlerin Jakob Lena Knebl (*1970, Baden) nicht
ein, weder im Leben, noch in der Kunst. Entsprechend frei geht sie auch die Neuaufstellung der Sammlung moderner
und zeitgenössischer Kunst im mumok an, die sie derzeit auf zwei Ebenen gemeinsam mit eigenen, neu konzipierten
Arbeiten und Mut zum Exzentrischen präsentiert.
Unter dem Titel "Oh…" verweist Knebl auf den Überraschungseffekt, der sich bei einem tiefergehenden,
aufmerksamen Blick unter neuen Voraussetzungen einstellt. Die Künstlerin studierte bei Heimo Zobernig an der
Akademie der bildenden Künste Wien textuelle Bildhauerei und bei Raf Simons an der Universität für
angewandte Kunst Wien Mode. Ihre eigene Arbeit wie auch die Neuaufstellung der mumok Sammlung sind von dieser Verschränkung
ihrer Interessensgebiete mit all ihren ästhetischen und theoretischen Implikationen und deren identitätsbildenden
Auswirkungen geprägt. Die Ausstellung gestaltet sie als atmosphärische Begehrensräume. In diesen
Räumen, die als permanente Herausforderung der Betrachter_innen konzipiert sind, wird eindeutige Zuschreibung
erschwert: Momente der Klarheit wechseln sich mit Ungewissheit über Funktion und Zuordnung der präsentierten
Objekte ab. Die Felder Kunst, Design und Mode tauschen beständig ihre Positionen. Entsprechend könnte
die Erwiderung der Besucher_innen auf Knebls Ausruf "Oh…" ein erkennendes "Aha!" sein.
Im mumok richtet Knebl ihr Interesse auf die klassische Moderne ebenso wie auf die 1970er-Jahre, eine Epoche der
Utopien, gesellschaftlichen Visionen, aber auch sexuellen Experimente.
|