Mayr: Personen über 63 sind ab Dezember um 299 Euro ein ganzes Jahr in Stadt und Land
mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs
Salzburg (lk) - Bei der Seniorennetzkarte, einem zentralen Thema im laufenden Jahr, konnte zwischen Salzburger
Verkehrsverbund und den Partnerunternehmen eine grundsätzliche Einigung erzielt werden. Die Vertragsentwürfe
sind versandt – eine Rückmeldung der Verkehrsunternehmen soll in wenigen Tagen erfolgen. "Die Einführung
der Seniorennetzkarte ist ein Positivbeispiel dafür, dass der Salzburger Verkehrsverbund gemeinsam mit den
Verkehrsunternehmen unter starker Berücksichtigung der Kosten ein für die Kundinnen und Kunden sehr attraktives
Produkt entwickeln konnte. Das Produkt ist nachfrageorientiert, und auch die Förderung richtet sich nach der
Anzahl der verkauften Tickets. Je erfolgreicher das Produkt, umso weniger muss die öffentliche Hand zuschießen",
erklärte Landesrat Hans Mayr am 21.03. bei einem Informationsgespräch in der Salzburger Altstadt.
Die Seniorennetzkarte wird 299 Euro pro Jahr kosten und kann von Personen, die älter als 63 Jahre alt sind,
erworben werden. Alternativ zum Jahrespreis gibt es die Möglichkeit einer monatlichen Abbuchung zu 25 Euro.
Gültig ist die Karte in allen Linien des Salzburger Verkehrsverbunds in Stadt und Land Salzburg sowie auf
der Gesamtstrecke der Salzburger Lokalbahn bis zum Bahnhof Ostermiething, auf der Buslinie 260 Salzburg – Lofer
– Zell am See sowie den Buslinien 150 bis Bad Ischl, 140 bis Mondsee und der Mattigtalbahn bis zum Bahnhof Friedburg.
Der geplante Einführungstermin für die Seniorennetzkarte ist der 10. Dezember 2017, der Verkauf startet
bereits im Herbst.
Kundenfreundliche Lösung für wachsende Zielgruppe Senioren
Das Ticket soll sich langfristig selber tragen. Für den Kauf der Seniorennetzkarte wird keine ÖBB Vorteilscard
Senior vorausgesetzt.
"Als Vorsitzende des Landes–Seniorenbeirats bin ich über die Umsetzung dieses Angebotes sehr erfreut.
Da wir von Anfang an in die Überlegungen und Verhandlungen eingebunden waren, konnten wir unsere Vorstellungen
in einem guten Miteinander einbringen. Ich bin überzeugt, dass dieses neue Angebot breite Zustimmung findet
und appelliere an alle Senioren und Seniorinnen, diese Karte zu kaufen und so nachhaltig sicherzustellen",
betonte Andrea Eder-Gitschthaler, Vorsitzende des Landes-Seniorenbeirats.
Beim Informationsgespräch wurden auch weitere Themen behandelt:
Familienfreundliche Regelung soll bleiben
Bei Vorweis eines amtlichen Familienpasses zahlen die Erwachsenen nur die Hälfte, Kinder fahren gratis. Im
Salzburger Verkehrsverbund wird nicht nur der Salzburger Familienpass anerkannt, sondern auch die amtlichen Familienpässe
der anderen Bundesländer. Nun soll die Anerkennung der amtlichen Familienpässe abgeschafft werden. Auch
hier ist die Position von Land und Verkehrsverbund klar: Eine Rücknahme der Berechtigungen ist das falsche
Signal an die Kundinnen und Kunden, denn Kinder sind die Fahrgäste von morgen", so Mayr und Verkehrsverbund-Geschäftsführerin
Allegra Frommer unisono.
Gratisregelung für Kindergartengruppen bleibt
Der Salzburger Verkehrsverbund ist einer der kinderfreundlichsten Verkehrs-verbünde in Österreich. Seit
eineinhalb Jahren fahren alle Kindergartengruppen mitsamt ihren Begleitpersonen im ganzen Bundesland gratis mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei bis zu zehn Kindergartenkindern dürfen zwei begleitende Personen
gratis mitfahren, bei elf bis 20 Kindern sind es vier Begleitpersonen, bei weiteren zehn Kindern jeweils zwei weitere.
Ein Verkehrsunternehmen wollte kürzlich eine Abänderung zu Ungunsten der Kinder erwirken. Die Position
des Salzburger Verkehrsverbunds ist hier klar für die Beibehaltung der bestehenden kinderfreundlichen Regelung.
Einführung der Gratis-Mitnahme für Hunde gefordert
In andern Verkehrsverbünden ist bei den Zeitkarten die Mitnahme von Hunden gratis. Wer also in Wien eine Jahreskarte
für den öffentlichen Verkehr kauft, kann seinen Vierbeiner mitnehmen, ohne jedes Mal extra für ihn
bezahlen zu müssen. Beim Verkehrsverbund Tirol heißt es generell: "Den besten Freund des Menschen
befördern wir gerne unentgeltlich." Beim Münchner Verkehrsverbund gilt, dass "pro Fahrgast
mit gültiger Fahrkarte ein Hund kostenlos mitgenommen werden kann". Im Salzburger Verkehrsverbund ist
für den Hund bei Einzelfahrten der Minimumtarif zu lösen, bei Zeitkarten der Normalpreis, Jahreskarten
werden gar nicht angeboten. Beispiel: Ein Jahreskartenkunde zahlt in der Stadt Salzburg 379 Euro, will er seinen
Hund regelmäßig mitnehmen, ist die günstigste Variante, dass zusätzlich jeweils Monatskarten
um 52,90 Euro gelöst werden. Bei zwölf Monatskarten wären das 634,80 Euro. In Summe müssen
heute für Hund und Herrl für die Kernzone Salzburg also 1.013,80 Euro bezahlt werden. Die Kosten für
den Hund machen dabei übrigens 63 Prozent der Gesamtkosten aus.
"Der Verkehrsverbund hat bereits vor zwei Jahren die Gratis-Mitnahme von Hunden für Zeitkartenbesitzer
vorgeschlagen, ist aber am Veto der Verkehrsunternehmen gescheitert. Im Gegensatz zu anderen Regionen fordern die
Verkehrsunternehmen in Salzburg nun sogar eine Verschärfung der bestehenden Tarife. Land und Verkehrsverbund
setzen sich weiterhin für eine Vereinfachung der Regelung ein und hoffen, dass man sich noch mehr wie bisher
an den Kundenwünschen und anderen, erfolgreichen Regionen orientiert", so der Landesrat.
Nur einen statt drei Fahrplanwechsel im Jahr
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im öffentlichen Verkehr ist die Verlässlichkeit. Das Beispiel S-Bahn
Salzburg zeigt, dass pünktliche, verlässliche Verbindungen auch sehr stark nachgefragt werden. Wichtig
ist für Landesrat Mayr deshalb auch, dass Taktfahrpläne über längere Zeit stabil sind. "Es
sollte nicht jedes Jahr neue Abfahrtszeiten geben. Mit dem Sommerfahrplan gibt es in der Landeshauptstadt jedes
Jahr gleich drei Mal einen Fahrplanwechsel. Europaweit sind Fahrplanänderungen auf Mitte Dezember harmonisiert.
Alle Änderungen bei Bus und Bahn werden an diesem Zeitpunkt gleichzeitig durchgeführt. In Salzburg kommt
noch die Fahrplanänderung mit Beginn des Sommerfahrplans und mit Ende des Sommerfahrplans hinzu", sprach
sich Mayr für eine Fahrplanänderung im gesamten Verkehrsverbund nur einmal im Jahr aus.
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