Wien (statistik austria) - Die Ausgaben österreichischer Unternehmen für Forschung und Entwicklung
(F&E) betrugen im Jahr 2015 rund 6,6 Mrd. Euro (2013: 6,01 Mrd. Euro) und stiegen damit von 2013 auf 2015 um
mehr als 9%. Wie vorläufige Ergebnisse von Statistik Austria weiters zeigen, ist der Anstieg dieser Aufwendungen
damit höher als die Steigerung der nominellen Wirtschaftsleistung, die sich im selben Zeitraum um rund 5,4%
erhöhte. Damit verfestigt sich der seit vielen Jahren vorherrschende Trend, dass die F&E-Ausgaben der
Wirtschaft stärker wachsen als die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung in Form des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) im selben Zeitraum.
Rund 4,54 Mrd. Euro dieser internen F&E-Ausgaben entfielen dabei auf Unternehmen des Wirtschaftssektors "Herstellung
von Waren", 1,95 Mrd. Euro wurden von Unternehmen des Dienstleistungssektors für F&E ausgegeben (siehe
Tabelle 1). 50% der gesamten F&E-Aufwendungen entfielen auf Personalausgaben für in F&E Beschäftigte
und 43% auf laufende Sachausgaben. Die übrigen 7% waren Investitionsausgaben für F&E, etwa für
Anlagen, Ausstattung, Gebäude und Grundstücke, die speziell für F&E angeschafft wurden.
Unter den rund 3.500 Unternehmen, die in der F&E-Statistik als Forschungsbetreiber erfasst sind, herrscht hohe
Konzentration der F&E-Aufwendungen: Jene 47 Unternehmen mit den höchsten F&E-Ausgaben 2015 kamen zusammen
für die Hälfte aller F&E-Ausgaben auf.
Weiterhin hoher Finanzierungsanteil von ausländischen Unternehmen
Rund 10% der F&E-Finanzierung entfielen auf den Sektor Staat. Die wichtigsten Finanzierungsquellen waren
dabei die Forschungsprämie mit über 480 Mio. Euro und nicht rückzahlbare Mittel der Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) mit rund 150 Mio. Euro. Für die firmeneigene F&E bleibt nach wie vor der Unternehmenssektor die
bedeutsamste Finanzierungsquelle: Im Regelfall bestreitet das F&E betreibende Unternehmen selbst die F&E-Aufwendungen
aus eigenen Mitteln. Unverändert tragen die österreichischen Unternehmen 74% zu ihren F&E-Ausgaben
bei. Über 1 Mrd. Euro wurden vom Ausland finanziert, in erster Linie von ausländischen Unternehmen, die
zur selben Unternehmensgruppe wie das Forschung und Entwicklung betreibende heimische Unternehmen gehören
und rund 850 Mio. Euro für F&E in die österreichischen Konzernteile investierten. Im Vergleich zum
Jahr 2013 blieb die Finanzierungsstruktur nahezu unverändert (siehe Tabelle 2).
Frauenanteil am F&E-Personal seit Jahren unverändert gering
Für F&E wurden 2015 in österreichischen Unternehmen rund 44.500 Personenjahre (Vollzeitäquivalente)
eingesetzt, um 7% mehr als 2013. Der Anteil der weiblichen F&E-Beschäftigten stagniert seit vielen Jahren:
Schon 2002 waren rund 14% des Forschungspersonals im firmeneigenen Bereich Frauen (Tabelle 3) gewesen, und auch
2015 war der Anteil der Frauen an den F&E-Beschäftigten mit rund 15% nach wie vor sehr gering.
Weitere Informationen zu Forschung und Entwicklung (F&E) finden Sie hier >
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