US-Atomgigant wird weder wie angestrebt das AKW Temelin weiterbauen
noch sonst eine Zukunft in der Atomwirtschaft haben - Atomkraft wirtschaftlich gescheitert
Temelin/Linz (lk) - Nach der französischen Atomwirtschaft, die sich bereits mit Milliardenverlusten
in schwersten Nöten befindet, ist nun der nächste Atomgigant gescheitert: Temelin-Miterbauer Westinghouse
meldet bankrott.
Westinghouse war jener Konzern, der im AKW Temelin die Nachrüstung durchführte: aufbauend auf der riskanten
Osttechnologie des WWER-1000 wurde von Westinghouse eine Nachrüstung auf ebenfalls riskante Weststandards
durchgeführt - und gerade in diesem bislang unerprobten Technologiemix sehen und sahen viele Experten eine
wesentliche Grundproblematik in Temelin.
Westinghouse rechnet heuer mit Verlusten in der Höhe von 9,1 Milliarden Dollar, daher nun von der Firmenleitung
ein Ansuchen um einen Bankrottschutz vor den US-Gläubigern.
Anschober: „Diese dramatische Entwicklung belegt nicht nur den Niedergang der Atomwirtschaft, sondern belegt auch,
dass Westinghouse sicher aus dem Kreis der Lobbyisten und Interessenten für einen weiteren Ausbau der tschechischen
Atomkraftwerke Temelin und Dukovany endgültig ausfällt und dass damit auch der letzte Teil der Ausbaupläne
für Atomkraftwerke in den USA strandet: die halb errichteten Atomprojekte in Georgia und South Carolina, die
vielleicht letzten Atomprojekte in den USA, könnten mit diesem wirtschaftlichen GAU von Westinghouse Geschichte
sein.“
Anschober: „Das Debakel von Westinghouse, Areva und Edf zeigt, dass die Atomenergie wirtschaftlich gescheitert
ist. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren und der Energieeffizienz. Je früher dies Europa nicht nur versteht,
sondern auch umsetzt, desto besser. Atomkraft ist Geschichte, unsere Strategie geht auf.“
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