Gipfeltreffen: Experten erarbeiten Lösungen für die größten Herausforderungen
unserer Zeit
Bregenz (pzwei) - Zum Abschluss des 10. World Future Forums, das vom 30.03. bis 02.04. in Bregenz abgehalten
wurde, hat der Weltzukunftsrat seine „Bregenzer Erklärung“ veröffentlicht. Die Ratsmitglieder aus aller
Welt sehen Klimawandel und nukleare Bedrohungen als existentielle und akute Gefahr für die Menschheit.
„Wenn wir den Kurs nicht ändern, steuern wir auf nie dagewesene Gefahren und Konflikte zu, die – in absehbarer
Zeit – sogar das Ende der menschlichen Zivilisation einschließen.“ So drastisch formuliert der World Future
Council, zu Deutsch auch Weltzukunftsrat, seine Einschätzung der aktuellen Lage in seiner „Bregenzer Erklärung“.
Bei dem Gipfeltreffen diskutierten die 50 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur
im Bregenzer Festspielhaus das Arbeitsprogramm für 2017/18.
Die Ratsmitglieder sind der Überzeugung, dass funktionierende politische Lösungen bereits existieren
– sie müssen nur verbreitet und umgesetzt werden. Deshalb identifiziert der World Future Council Gesetze und
Maßnahmen, mit denen es gelingt die globalen Herausforderungen zu bewältigen und eine Welt zu gestalten,
die gerecht, nachhaltig und friedlich ist. Die „Bregenzer Erklärung“ fasst die Arbeitsschwerpunkte für
das kommende Jahr, wie etwa Abrüstung, erneuerbare Energie, Kinderrechte und Nahrungssicherheit, zusammen
mit dem Ziel, die besten Lösungen an politische Entscheidungsträger weltweit zu vermitteln.
Jakob von Uexküll, Initiator des Weltzukunftsrates, kann auf ein produktives World Future Forum zurückblicken
und bekräftigt: „Warum mit Problemen leben, die wir lösen können? Und wir werden uns weiterhin –
gemeinsam mit unseren Bregenzer Partnern – für eine nachhaltige, friedliche und gerechte Zukunft einsetzen.“
Unter anderem werden mit dem diesjährigen Future Policy Award, dem „Oscar für gute Gesetze“, politische
Lösungen ausgezeichnet, die sich der Bekämpfung von Wüstenbildung und Landdegradation verschrieben
haben: 30 Prozent der Landmasse der Erde sind von Trockengebieten bedeckt und somit sind 135 Millionen Menschen
durch Wüstenbildung von Vertreibung und Hunger, die zu den Gründen für die Flüchtlingsströme
in den Westen zählen, bedroht. Die Preisverleihung wird im Herbst 2017 in China stattfinden.
Weitere Maßnahmen umfassen unter anderen die Nutzbar-Machung der Geldschöpfungspolitik für Klimaschutz
und die Umlenkung von Rüstungsausgaben zur Armutsbekämpfung.
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