Kulturlandesrat Helmut Bieler: „Wir werden das „Kulturzentrum nicht nur sanieren, sondern neu
entstehen lassen
Mattersburg/Eisenstadt (blms) - Die Pläne sind gearbeitet, die Modelle fertig, die jüngsten Auflagen
berücksichtigt - das Kulturzentrum Mattersburg wird neu gebaut! Das teilte Kulturlandesrat Helmut Bieler am
31.03. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landtagspräsident Christian Illedits, LAbg. Ingrid Salamon,
Bgm.in der Stadtgemeinde Mattersburg, DI Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Vorsitzender der Kommission, DI Michael Ogertschnig,
Holodeck Architects, sowie Theaterintendant, Schauspieler und Regisseur Christian Spatzek gegenüber Medienvertretern
mit. Als Eigentümerin der Liegenschaft beginnt die BELIG - Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH, Ende April
mit den bauvorbereiteten Maßnahmen. Der Start für den Bau ist für Mai 2017, die Fertigstellung
für 2019 geplant. In das Kulturzentrum Mattersburg Neu investiert das Land 9,3 Millionen Euro. Davon werden
rund 1 Million Euro benötigt, um die Bescheid-Auflagen des Bundesdenkmalamtes zu erfüllen.
„Die Einbindung der Menschen, die ein wirkliches Interesse an der regionalen Kultur haben, war uns von Anfang an
besonders wichtig. Wir wollten aber auch, dass der Geist des Bestehenden bewahrt wird und die Idee des Neuen ihren
Platz finden. Wir werden deshalb auch Räume für Erinnerungen schaffen, aber man muss den Fortschritt
zulassen, denn Kunst und Kultur ist für alle da. Alle Burgenländerinnen und Burgenländer haben deshalb
den Anspruch auf Kunst und Kultur in ihrem eigenen Lebensraum. Kunst und Kultur für alle braucht aber auch
einen öffentlichen Raum, der frei zugänglich sein soll. Barrierefreiheit hat hier viele Bedeutungen,
da alle Kulturformen willkommen sind. Keine soll ausgeschlossen werden, weil es die zur Verfügung stehenden
Räume nicht zulassen. Dafür ist eine moderne Raumaufteilung und Raumgestaltung notwendig. Das Ergebnis
ist herzeigbar, denn nur mit diesem neu gestalteten Kulturzentrum sind in Mattersburg moderne Theateraufführungen
genauso möglich, wie Lesungen, Kabaretts, Konzerte junger Bands, Schulbälle, Firmenevents und auch eine
zeitgemäße Gastronomie“, so Bieler.
Bis zu seiner Schließung im Jahr 2014 zählte das Kulturzentrum Mattersburg 38 Betriebsjahre und im Jahresschnitt
46.000 BesucherInnen. Angesichts des historischen, politischen aber auch infrastrukturellen Wertes des Kulturzentrums
wurde der Meinungsfindungsprozess zur Umgestaltung des Kulturzentrums Mattersburg in Form eines breiten Ideenwettbewerbes
angelegt. DI Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Vorsitzender der Kommission, stellte die einstimmige Entscheidung der
Wettbewerbsjury für das Siegerprojekt von „Holodeck Architects“ in den Vordergrund: „Architektur verdient
keine Käseglocke, denn selbst in der Hofburg in Wien werden permanent Überlegungen für Verbesserungsmaßnahmen,
wie beispielsweise für Barrierefreiheit, angestellt und auch dementsprechend umgesetzt. In diesem formal und
inhaltlich sorgfältigen 2-stufigen Verfahren, das allen Untersuchungen standhält, haben sich Experten,
die allesamt Erfahrung mit Kulturbauten haben, für das bestmögliche Projekt entschieden. Das KUZ Mattersburg
hat zwar für die Sozialgeschichte des Landes einen hohen Stellenwert, in der architektonischen Literatur allerdings
nur eine geringe Relevanz. Mit dem nunmehrigen Projekt ist es gelungen, die Vorzüge dieser Einrichtung noch
mehr in ihrer Bedeutung zu betonen, aber auch die massiven strukturellen Nachteile im Interesse der BesucherInnen
erfolgreich auszugleichen.“
In das Kulturzentrum Mattersburg Neu investiert das Land 9,3 Millionen Euro. Rund 1 Million Euro werden davon benötigt,
um die Bescheid-Auflagen des Bundesdenkmalamtes zu erfüllen. Dazu Landtagspräsident Christian Illedits:
„Das sind Investitionen in Kunst und Kultur, aber auch in die regionale Wirtschaft. Damit steht das KUZ Mattersburg
sinnbildlich für den Aufholprozess und Zukunftsoptimismus des jungen Bundeslandes! Wir müssen den Bestand
und Geist dieses Hauses wahren und gleichzeitig in die Zukunft blicken. Die Bedeutung des KUZ Mattersburg geht
über jene eines Kulturstandortes hinaus. Als das authentisch erhaltene, erste Kulturzentrum Österreichs
ist es nicht nur ein architekturgeschichtliches Relikt des Brutalismus, sondern auch ein Zeugnis österreichischer
Kulturpolitik. Erstmals wurde mit dem KUZ Mattersburg ein Kulturprogramm in Form eines Baus verwirklicht. Darüber
hinaus ist das Kulturzentrum Neu ein Arbeitsplatz und ein Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Die wirtschaftliche
und menschliche Vernunft sprechen eindeutig für das Projekt.“
Nach der Generalplaner-Ausschreibung, der einstimmigen Entscheidung der Wettbewerbsjury für das Siegerprojekt
von „Holodeck Architects“ sowie der Berücksichtigung der Adaptierungsvorstellungen des Bundesdenkmalamtes
ist nunmehr der Baubeginn für Mai 2017 und die Fertigstellung für 2019 geplant. „Das Kulturzentrum Mattersburg
ist so etwas wie ein Symbol für die Stadt. Es war das erste Kulturzentrum im Burgenland und hat daher für
uns eine besondere Bedeutung. Diese Entscheidung für ein Kulturzentrum NEU in Mattersburg ist daher ein weiterer
wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Stadtgemeinde, aber auch der gesamten Region“, betonte Bürgermeisterin
LAbg. Ingrid Salamon.
Das Kulturzentrum Mattersburg wurde im Mai 1976 eröffnet. Es ist somit mehr als vierzig Jahre alt und in die
Jahre gekommen. Die Behörden erlauben keinen Fortbetrieb ohne Sanierung. Aber das Gebäude ist nicht nur
von der Substanz her alt, auch das Konzept ist deutlich in die Jahre gekommen. So folge das KUZ-ALT beispielsweise
einer vollkommen falschen Gebäudeerschließung, wie DI Michael Ogertschnig, Holodeck Architects, betonte:
„Nach einem EU-weiten Bewerbungsverfahren ist es uns mit diesem klar optimierten Siegerprojekt gelungen, ein neues
Raumprogramm zu schaffen, das KUZ freizustellen, die Westseite in ihrer Sichtweise zu stärken, ein vielfältiges
Veranstaltungszentrum zu etablieren und die bestmögliche Qualität des Begegnens Realität werden
zu lassen“. Theaterintendant, Schauspieler und Regisseur Christian Spatzek zeigte sich bereits darüber erfreut,
im Kulturzentrum Mattersburg NEU ab 2020 Aufführungen in eine völlig neue akustische Atmosphäre
selbst miterleben und Live-Erlebnisse der besonderen Art, ohne Micro Boards, mitgestalten zu dürfen.
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