Wiener Bildungsdrehscheibe stellt Weichen für Integration ab Tag eins
Wien (rk) - Die Wiener Bildungsdrehscheibe der AWZ Soziales Wien erhebt Kenntnisse und Qualifikation von
AsylwerberInnen und vermittelt sie individuell in Sprachkurse und weiterführende Bildungsangebote. Am 30.03.
besuchten Staatssekretärin Muna Duzdar, die Wiener Sozialstadträtin Sandra Frauenberger und Integrationsstadtrat
Jürgen Czernohorszky mit dem Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW), Peter Hacker, die zentrale
Weichenstelle des Wiener Programms zu Integration ab Tag eins.
In 14 Sprachen können die BildungsberaterInnen der Wiener Bildungsdrehscheibe mit ihren Kundinnen und Kunden
sprechen – die wichtigste darunter ist Deutsch. Denn der Spracherwerb bildet den Schlüssel zu einer erfolgreichen
Integration. „Durch individuelle Beratung und enge Zusammenarbeit mit Bildungsanbietern findet in unserer Beratungsstelle
eine passgenaue Vermittlung zu unterschiedlichen Bildungsangeboten statt“, sagte Michaela Beichl, Leiterin der
Wiener Bildungsdrehscheibe. Seit die AWZ Soziales Wien – ein Tochterunternehmen des FSW – im November 2016 die
Einrichtung von den Wiener Volkshochschulen übernommen hat, haben 3.200 Beratungen von rund 1.400 KundInnen
stattgefunden – von Orientierungsgesprächen über Sprachstanderhebungen bis hin zur Vermittlung in Deutschkurse,
das Start Wien Jugendcollege oder Spezialangeboten wie einen Deutschkurs mit Fachsprache für Gastronomie.
Sozialstadträtin Sandra Frauenberger dazu: „In Wien organisieren wir Integration ab Tag 1 und die Bildungsdrehscheibe
spielt dabei die wichtige Rolle der Vermittlung in das richtige Bildungs- und Sprachangebot. Je früher wir
die richtige Orientierung in die passenden Kurse erreichen, desto besser wird die Integration funktionieren. Dieser
Wiener Weg kann für das Integrationsjahr bundesweit eine Vorbildrolle einnehmen.“
„Mit der Bildungsdrehscheibe verfügt Wien über eine Vorzeigemaßnahme zu Integration ab dem ersten
Tag", betont Wiens Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky. "Hier bekommen die Menschen schon
während ihres Asylverfahrens einen Wegweiser durch Bildungs- und Ausbildungsangebote. Und die Drehscheibe
wird auch eine wichtige Vermittlungsfunktion im Rahmen des soeben beschlossenen Integrationsjahres übernehmen."
Der Wiener Flüchtlingskoordinator und FSW-Geschäftsführer Peter Hacker unterstrich die Bedeutung
der Treffsicherheit von Integrationsmaßnahmen. „Wir setzen unsere Mittel effektiv ein. Es darf nicht vom
Zufall abhängen, in welche Kurse die Menschen geschickt werden. Wenn wir Flüchtlinge rasch auf eigene
Beine stellen wollen, müssen wir erheben, was sie können und was sie brauchen“, so Hacker. „Die Dokumentation
der Maßnahmen wird eine Fortführung der begonnen Entwicklungen auch nach Zuerkennung des Asylrechts
und eine weitere Nutzung durch das Arbeitsmarktservice ermöglichen.“
Staatssekretärin Muna Duzdar betonte bei ihrem Besuch der Beratungsstelle in der Graumanngasse, dass das Wiener
Modell auch für die Bundesregierung Vorbildwirkung hatte. „Mit dem verpflichtenden Integrationsjahr ist uns
bundesweit ein Paradigmenwechsel gelungen. Integration von Anfang an steht nun im Mittelpunkt. Asylberechtigte,
sowie AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit, werden nicht länger zum Nichtstun und zur Untätigkeit
gezwungen, sondern werden schneller selbstständig“, so die Staatssekretärin, die unterstrich, dass die
Angebote natürlich auch angenommen werden müssen. „Erstmals kommt es zu einem flächendeckenden,
durchgängigen, strukturierten Integrationsprogramm mit einer Länge von mindestens 12 Monaten, an dem
auch AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit teilnehmen sollen. Wien hat hier mit der Wiener Bildungsdrehscheibe
ein wichtiges Best-Practice-Beispiel geschaffen."
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