Gedenken an ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter – Gedenktafel der österreichischen
Forschungsstelle Nachkriegsjustiz soll an Opfer des Lagers Engerau erinnern
Budapest/Bratislava-Petržalka/Wien (bmj) - Justizminister Wolfgang Brandstetter traf am 29.03. in Bratislava-Petržalka
seine slowakische Amtskollegin Lucia Žitnanská und den ungarischen Justizminister László Trocsányi.
Gemeinsam enthüllten sie eine Gedenktafel, die an die hier ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter
im Lager Engerau erinnert. Nationalsozialisten haben hier bis zum März 1945 Männer gefangen gehalten,
die im Rahmen des so genannten Südostwallbaues zu Sklavenarbeit missbraucht wurden. „Die abscheulichen Verbrechen
der Vergangenheit mögen in Erinnerung rufen, wie schnell Recht und Gerechtigkeit in einer Gesellschaft verloren
gehen können, und wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Strukturen und Ereignissen ist, die zu einem
derartigen Zustand führen können, gerade auch innerhalb der Justiz“, so Justizminister Brandstetter.
Justizminister Wolfgang Brandstetter hat dazu auch im eigenen Ressort Maßnahmen eingeleitet: „Es ist unumgänglich,
dass künftig alle angehenden Staatsanwälte und Richter eine intensive Schulung zum Thema NS-Wiederbetätigung
absolvieren. Bei dieser soll auch das notwendige Hintergrundwissen über den historischen Nationalsozialismus
und die heutige neonazistische Szene vermittelt werden."
Seit 2000 führt die Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz „Gedenkfahrten nach Engerau“
durch. Dabei wurde eine Initiative zur Anbringung einer Gedenktafel ins Leben gerufen, um an alle Opfer des Lagers
Engerau zu erinnern.
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