Wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit wird gestärkt
Sarajevo/Wien (pk) - Österreich und Bosnien und Herzegowina werden ihre Wissenschafts- und Forschungskooperation
ausbauen. Ein entsprechendes Abkommen, das am 29.03. im Nationalrat einstimmig angenommen wurde, bildet den rechtlichen
Rahmen. Vor allem der Ausbau der Mobilität, des Austausches unter WissenschaftlerInnen und der Teilnahme an
europäischen und internationalen Forschungsprogrammen standen bei der Diskussion im Fokus. Für die Kooperation
sind jährlich maximal 90.000 € vorgesehen.
Kooperation in der Forschung, Förderung von Mobilität und Austausch
Positive Stimmen zu dieser Initiative kamen sowohl von Seiten der Regierungsparteien als auch von der Opposition.
Karlheinz Töchterle (V) machte auf weitere 20 bilaterale Abkommen der letzten Zeit aufmerksam, die sich vor
allem mit der Mobilitätsunterstützung und Förderung der Kontakte von WissenschaftlerInnen beschäftigen.
Internationale Mobilität sei ein Wesensmerkmal von Wissenschaft und Forschung, Österreich könne
als interessanter und starker Partner hier Entwicklungsunterstützung leisten. Das Ziel des Abkommens sei neben
dem angesprochenen Ausbau der bilateralen Forschungskooperationen auch der Austausch von WissenschaftlerInnen und
ExpertInnen, erläutert Beatrix Karl (V) weiter. Der Westbalkan sei seit Jahrzenten eine Schwerpunktregionen
des Wissenschaftsministeriums, das Abkommen sieht sie auch als einen Schritt zur Fortführung und Festigung
der Kooperation mit der Region.
Die Übernahme von Mobilitätskosten, um Forschungskooperationen und den wissenschaftlichen Austausch zu
fördern, befürwortete auch die SPÖ. Besonders im Hinblick auf die "Erfüllung des europäischen
Gedankens mit Leben ist dieses Abkommen wichtig", so Andrea Kuntzl (S). Der Schwerpunkt für die nächsten
Wissenschaftsausschuss-Sitzungen liege deshalb auch klar beim Ausbau der Studienförderung und der Unterstützung
von Studierenden.
Und auch der Obmann des Wissenschaftsausschusses Andreas Karlsböck (F) befürwortete das Abkommen, da
Bosnien und Herzegowina das einzige Land des ehemaligen Jugoslawiens sei, mit dem bisher noch kein derartiges Forschungsabkommen
bestand. Wissenschaft und Technologie seien die Basis wirtschaftlichen Erfolgs, weshalb er wissenschaftliche Abkommen
grundsätzlich begrüße. Beim gegenständlichen Abkommen vermisse er allerdings genauere Zahlen
und Informationen zu den einzelnen Kooperationsprojekten. Karlsböck verwies auf anzudenkende Ausgleichszahlungen
für bosnische und herzegowinische StudentInnen an österreichischen Hochschulen, die wie andere ausländische
Studierende durch die Studienplätze in Anspruch nehmen und damit das österreichische Wissenschaftsbudget
belasten würden. Hier sollte nach seinem Dafürhalten im Vorhinein bilateral mit Bosnien und Herzegowina
eine Lösung ausverhandelt werden.
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