Eröffnung des Laborgebäudes der Universität Salzburg

 

erstellt am
30. 03. 17
13:00 MEZ

Salzburg (universität) - Erfolgreiche Forschung kombiniert mit exzellenter Ausbildung benötigt neben klugen und kreativen Köpfen auch modernste Infrastruktur. Für die naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen des Fachbereichs Chemie und Physik der Materialien hat die Universität Salzburg im Stadtteil Itzling einen Forschungs- und Lehrneubau errichtet, der hierfür die besten Rahmenbedingungen bietet, und in dem auch Studierende sehr gute Studienbedingungen vorfinden.

Der Spatenstich erfolgte im Oktober 2014, nun wurde das Gebäude eröffnet, der Lehrbetrieb startete mit Beginn des Sommersemesters 2017.

Das Laborgebäude mit einem Bau- und Einrichtungsvolumen von 25 Millionen Euro befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Techno-Z in der Jakob Haringer Straße 2a und bietet auf ca. 6500 Quadratmeter Platz für rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs „Chemie und Physik der Materialien“. Studierende der Ingenieur- und Materialwissenschaften sowie jene des internationalen Masterstudiengangs Chemistry and Physics of Materials gehen nun in dem neuen Laborgebäude ein und aus. Hinzu kommen Lehramtsstudierende, die die Unterrichtsfächer Chemie und Physik belegen. Für bis zu 450 Studierende ist Platz in dem Gebäude.

Technische Ausstattung und Forschungsschwerpunkte im neuen Laborgebäude
Das Laborgebäude bietet hervorragende Voraussetzungen für exzellente Forschungsarbeit und für die Ausbildung von Studierenden. Es wird mit einigen technischen Highlights ausgestattet, um sich im nationalen und internationalen Wettbewerb weiter positionieren zu können: Bereits angeschafft wurde ein neues Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop mit einer Vielzahl von Analysemöglichkeiten. Neben den bereits vorhandenen Verbundlaboren im Bereich Spektroskopie und Funktionsmaterialien ist die Einrichtung einer „Core Facility“ Elektronenmikroskopie in Planung.

Der im Jahr 2006 gegründete Fachbereich „Chemie und Physik der Materialien“ ist ein interdisziplinärer, sich über die Wissenschaftsdisziplinen Chemie, Physik, Mineralogie und Materialwissenschaften erstreckender Forschungsverbund.

Planung, Kosten, Durchführung
„Mit der Errichtung des Laborgebäudes setzt die Universität Salzburg ein deutliches Signal für Ausbau und Stärkung ihrer technischen Disziplinen“, so Rektor Heinrich Schmidinger. „Somit investieren wir in die eigene Zukunft und tragen zur weiteren Belebung des Stadtteils Itzling bei. Die Universität ist Eigentümerin der Immobilie und finanziert deren Errichtung mit rund 16 Millionen Euro. Weitere 9 Millionen Euro kommen von Land, Stadt und Bund. Die Stadt hat einen Teil der Grundstücke, auf denen das neue Gebäude steht, um einen symbolischen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet einen starken Vertrauensbeweis in die Zukunft der Universität Salzburg und ihrer technischen Disziplinen“, so Schmidinger.

Geplant wurde das Projekt vom renommierten Architekturbüro „kofler architects“ (Leitung DI. Arch. Ludwig Kofler) in Salzburg. Der Architekt legte sein Augenmerk unter anderem darauf, die Materialität von Beton in seiner natürlichen Kraft zu zeigen, als Synonym für die Materialwissenschaften. Die Fassade, bestehend aus strukturierten Sichtbetonfertigteilen mit integrierter Wärmedämmung, verleiht dem Gebäude ein horizontal gegliedertes Erscheinungsbild. Die Matrizzenschalung mit drei unterschiedlichen Typen kommt bei wechselnden Licht- und Wetterverhältnissen besonderes stark zum Ausdruck.

Die Umsetzung des Projekts erfolgte durch die Firma Strabag. Mit der Abwicklung des Baus war Salzburg Wohnbau betraut.

„Um ein Gebäude von dieser Größenordnung termin- und kostengerecht zu realisieren, braucht es große Erfahrung, viel Know-how und noch mehr Engagement. Doch das wohl Wichtigste beim Uniprojekt waren die handelnden Personen. Ein Team aus Nutzervertretern und ausführenden Unternehmen, die über sich hinausgewachsen sind, um das gemeinsame Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Das Zusammenspiel von Strabag, kofler architects und Salzburg Wohnbau hat auch hier - wie in der Vergangenheit bereits mehrfach bei der Bewältigung schwieriger Aufgaben bewiesen - wunderbar geklappt“, ist Dr. Roland Wernik, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau, im Namen aller beteiligten Unternehmen stolz auf die perfekte Umsetzung.

Unterstützung durch Stadt und Land Salzburg
Große Unterstützung für das Projekt kam von Anfang an von Stadt und Land Salzburg: Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer: „Gerade in der Innovations- und Forschungslandschaft ist ständige Weiterentwicklung wichtig, um international im Wettbewerb der Standorte zu bestehen. Ein wichtiger Baustein dafür ist das neue Laborgebäude der Universität Salzburg, das den Innovationscampus Itzling mit Salzburg Research, dem Fachbereich Computerwissenschaften und dem FabLab gut ergänzt. Wir können nur mit Spitzenqualität, Innovation und Know-How – gerade auch im IKT-Bereich und Chemie und Physik - im internationalen Wettbewerb punkten. Immer wichtiger wird auch die Kooperation zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, um erstklassige Ausbildungen und zukunftsorientierte Forschung zu unterstützen.

Forschung und Innovationen sind wichtig für unser Land. Sie sind Grundlage für neue und sichere Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich. Mit dem Bau allein ist es nicht getan: Auch die technische Ausstattung trägt dazu bei, dass Forscher hier exzellente Leistungen erbringen. Mein Dank gilt der Universität Salzburg und allen, die an diesem Projekt bisher beteiligt waren. Forschung findet hier nicht im Elfenbeinturm, sondern in enger Kooperation mit der Wirtschaft statt.“

Bürgermeister Dr. Heinz Schaden: „Das neue Laborgebäude ist ein wichtiger Meilenstein der Wissensstadt Salzburg und ein deutliches Zeichen unserer engen Kooperation mit der Universität. Wir haben unseren Beitrag dazu sehr gerne geleistet, wollen am Standort Itzling aber noch viel mehr tun! Die Science City hat große Erweiterungspotentiale. Die Stadt stellt nun planerisch und finanziell dafür die Weichen: mindestens 60.000 Quadratmeter mehr für Forschung und Entwicklung, großer Freiraum in Campus-Qualität, alle Neubauten und Sanierungen in Smart City-Manier. Da geht echt was weiter. Da wird Zukunft gemacht!“

Neue Professuren für Materialchemie, Materialphysik, Materialwissenschaften, Biologische Physik und Funktionsmaterialien
Der Fachbereich Chemie und Physik der Materialien hat sich in den letzten Jahren dynamisch weiterentwickelt, was insbesondere durch die Besetzungen der Professuren in der Materialchemie, der Materialphysik und in den Materialwissenschaften zum Ausdruck kommt. Weitere Neuberufungen für eine Professur für „Biologische Physik“ sowie im Bereich „Funktionsmaterialien“ stehen in den nächsten zwei Jahren an.

Zusätzlich zu den durch die neuen Professuren geschaffenen, neuen wissenschaftlichen Schwerpunkten im Bereich der Funktions- und Nanomaterialien, wurde im letzten Jahr ein durch das Interreg-Programm BayAut gefördertes Zentrum unter dem Namen Nano to Macro „n2m“ installiert, das den Aufbau eines mit der FH Landshut gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungszentrums für den Leichtbau zum Ziel hat.

Das Gebäude wird in Forschung und Lehre bereits intensiv genutzt. Es gibt Forschungslabore, Großgerätelabore, Praktikumslabore, Hörsäle, Seminar- und Besprechungsräume, Büroräume, eine Bibliothek, sowie verschiedene Werkstätten, etc. Sehr positiv wird die gemeinsame Nutzung von Laboren durch die Abteilungen Materialwissenschaften und Kristallographie, Materialchemie sowie Physik und Biologische Physik wahrgenommen, die ein interdisziplinäres Arbeiten über die klassischen Fächergrenzen in den Bereichen Physik, Chemie, Materialwissenschaften und Mineralogie hinaus Realität werden lassen.

Zusammenschluss zum „Science and Technology Hub“
Das neue Laborgebäude mit seinen Disziplinen bildet den Kern des „Science and Technology Hub“ (SciTecHub), zu dem alle im Stadtteil Itzling ansässigen naturwissenschaftlich-technischen Einrichtungen der Universität zusammengefasst sind. Dazu zählen neben den technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen im neuen Laborgebäude auch die schon länger in Itzling angesiedelten Computerwissenschaften, der Interfakultäre Fachbereich für Geoinformatik Z_GIS und das Center for Human-Computer Interaction (HCI), das erst kürzlich von der Innenstadt hierher umgezogen ist.

Christian-Doppler-Skulptur
Beim Haupteingang wird das neue Laborgebäude von einem eindrucksvollen Kunstwerk aus Untersberger Marmor geschmückt. Als Hommage an den weltbekannten Salzburger Physiker und Mathematiker Christian Doppler hat der Salzburger Künstler Alexander Steinwendtner eine imposante zweiteilige Skulptur in der Höhe von drei Metern gestaltet. Der Block, der ursprünglich zwanzig Tonnen wog, ist wellenförmig durchschnitten, um die Basis von Dopplers Forschung zu stilisieren. Mittels einer speziell entwickelten Technik (Bazoka-Technik) hat Steinwendtner die einzigen zwei Fotos, die vom Steinmetzsohn erhalten sind, auf die Stirnseiten der Marmorblöcke aufgedruckt. „Die Fotos bilden die Grundlage des künstlerischen Konzepts, Dopplers Welt auf und in Stein zu veranschaulichen“, so Steinwendtner. Christian Doppler hat mit der Entdeckung des nach ihm benannten Doppler-Effektes, den er vor exakt 175 Jahren in seiner Publikation „Über das farbige Licht der Doppelsterne“ erstmals beschrieben hat, die Basis gelegt für zahlreiche technisch-naturwissenschaftliche Innovationen wie zum Beispiel für die Radartechnik im Verkehr oder für Ultraschalluntersuchungen in der medizinischen Diagnostik.

Daten, Zahlen, Fakten im Überblick
Bauherr: Universität Salzburg
Planung/Bauleitung: Architekturbüro „kofler architects“, Salzburg
Umsetzung des Baus: STRABAG
Abwicklung des Baus: Salzburg Wohnbau
Grundstücksgröße: 2.458 m2
Bebaute Fläche: 1.661 m2
Nutzfläche: ca. 6.500 m2
Baukosten: rund 25 Millionen Euro (16 Mio von der Universität,
   9 Mio von Bund, Stadt und Land)

Chronik
Juryentscheidung: Herbst 2008 für den Entwurf des Büros „kofler architects“, Salzburg
Spatenstich: Oktober 2014
Baubeginn Rohbau: November 2014
Firstfeier: März 2016
Beginn Innenausbau: Oktober 2016
Bezug/Übergabe: Sommersemester 2017

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.sbg.ac.at

 

 

 

 

 

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